Thomas Lemmen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Juni 2022 um 15:38 Uhr durch imported>GT1976(244205) (Redundante Kategorie entfernt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Thomas Lemmen (* 1962 in Würselen (damals Landkreis Aachen, heute Städteregion Aachen)) ist ein deutscher römisch-katholischer Theologe.

Laufbahn

Lemmen studierte katholische Theologie mit missionstheologischer Spezialisierung in Bonn und Sankt Augustin sowie Islamwissenschaft in Bonn. Er erwarb Diplom und Lizentiat in katholischer Theologie. Lemmen ist Mitglied der Dominikanischen Laiengemeinschaft. In den Jahren 1985/86 war er in Nigeria aktiv.

Nach Tätigkeiten in der Ausländer- und Flüchtlingsarbeit begann Lemmen 1991 mit seiner wissenschaftlichen Arbeit zum christlich-islamischen Dialog. Ab 1992 leitete er ein Integrationsprojektes für muslimische Familien in Dormagen und war von 1995 bis 1996 Mitarbeiter im Referat für interreligiösen Dialog des Erzbistums Köln (REFIDI). Im Jahre 2000 promovierte er in St. Augustin mit der Dissertation Muslime in Deutschland. Eine Herausforderung für Kirche und Gesellschaft (summa cum laude). Von 2003 bis 2007 war Lemmen hauptberuflich Referent für Islamfragen im Bundesministerium des Innern. Seit 2007 ist er Referent für Islamfragen im Referat Dialog und Verkündigung des Erzbistums Köln (REFIDI). Im Jahr 2010 wurde Lemmen als Lehrbeauftragter an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln berufen. Zum Sommersemester 2018 berief ihn diese Hochschule zum Honorarprofessor.[1]

Für sein Engagement im Bereich interreligiöser Dialog erhielt Lemmen 2014 den Deutschen Dialogpreis des Bundes Deutscher Dialog Institutionen (BDDI).[2]

Thomas Lemmen ist mit der Islamwissenschaftlerin und ehemaligen christlichen KCID-Vorsitzenden Melanie Miehl verheiratet.

Ehrenamtliches Engagement

Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert sich Lemmen in der Christlich-Islamischen Gesellschaft, der ältesten und größten christlich-islamischen Organisation in Deutschland. Nachdem er einige Jahre deren stellvertretender Vorsitzender war, ist er seit 2001 deren (ehrenamtlicher) Geschäftsführer. Die Christlich-Islamische Gesellschaft ist Gründungsmitglied des Koordinierungsrates des christlich-islamischen Dialogs. 2008 wurde Lemmen zu dessen christlichem Vorsitzenden gewählt, diese Funktion übte er bis 2010 aus. Lemmen war ferner Mitglied der Arbeitsgruppe "Religionen und Religionsfreiheit. Menschenrechtliche Perspektiven für Politik und Kirche" der Deutschen Kommission Justitia et Pax.

Veröffentlichungen

  • Türkisch-islamische Organisationen in Deutschland, Handreichung, Altenberge 1998, ISBN 3-88733-091-9
  • Islamische Organisationen in Deutschland. Friedrich-Ebert-Stiftung (Abt. Arbeit und Sozialpolitik), Bonn 2000, ISBN 3-86077-880-3
  • Islamische Bestattungen in Deutschland, Altenberge 1996, ISBN 3-88733-089-7
  • Islamisches Alltagsleben in Deutschland (gemeinsam mit Melanie Miehl) hrsg. vom Wirtschafts- und sozialpolitischen Forschungs- und Beratungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2001
  • Miteinander leben. Christen und Muslime im Gespräch, (gemeinsam mit Melanie Miehl) Gütersloh 2001, 144 S.
  • Muslime in Deutschland – Eine Herausforderung für Kirche und Gesellschaft Schriften des Zentrums für Europäische Integrationsforschung 46, Nomos Verlagsge-sellschaft, Baden-Baden 2001. (Dissertation)
  • Islamische Vereine und Verbände in Deutschland Hrsg. vom Wirtschafts- und sozialpolitischen Forschungs- und Beratungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Arbeit und Sozialpolitik, 2002
  • Wer kann für wen sprechen? Aktuelle Standortbestimmungen muslimischer Gemeinschaften in Deutschland In: Herder Korrespondenz. Monatshefte für Gesellschaft und Religion. 59. Jg. (2005)

Weblinks

Einzelnachweise