Bahnstrecke Bremen–Oldenburg

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Bremen–Oldenburg
Streckennummer (DB):1500
Kursbuchstrecke (DB):390
Streckenlänge:44,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Strecke von Leer
Strecke von Wilhelmshaven
0,0 Oldenburg (Oldb) Hbf
ehem. Strecke nach Brake
Klappbrücke über die Hunte
Strecke nach Osnabrück
2,3 Hemmelsberger Kurve von der Strecke nach Osnabrück
2,3 Hemmelsberg (Abzw)
A 29
4,3 Neuenwege
Wüsting
13,69 Reiherholz(Bk)
Strecke von Brake
16,7 Hude
18,6 Hude-Langenberg (Anst)
21,8 Bookholzberg
25,4 Schierbrok
27,5 Hoykenkamp
Strecke von Osnabrück
30,7 Delmenhorst
BSicon eBS2+l.svgBSicon BS2+r.svg
ehem. Strecke nach Lemwerder
BSicon xABZg+r.svgBSicon STR.svg
Strecke von Harpstedt
BSicon eABZgl.svgBSicon eKRZo.svg
ehem. Strecke nach Lemwerder
BSicon BS2l.svgBSicon BS2r.svg
33,5 Delmenhorst Df
34,1 Heidkrug
Landesgrenze Bremen / Niedersachsen
37,0 Bremen-Huchting (Awanst, ehem. Bf)
Bremen-Thedinghauser Eisenbahn
40,5 von Bremen-Grolland/Neustädter Hafen
41,8 Bremen-Neustadt
Eisenbahnbrücke über die Weser
ehem. vom Weserbahnhof
42,9 Bremen Hbf Bwm
Güterstrecke nach Bremen Rbf
Strecke von Bremerhaven, Strecke von Hamburg
44,4 Bremen Hbf
Strecke nach Osnabrück
Strecke nach Hannover

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Bremen–Oldenburg ist eine 44,4 Kilometer lange Eisenbahnhauptstrecke, die Oldenburg und den Nordwesten Niedersachsens mit Bremen verbindet.

Sie wird von einzelnen Intercity-Express- (von/nach München, Frankfurt am Main, Berlin, Leipzig), Intercity- (Norddeich/Oldenburg–Leipzig), sowie Güter- und Nahverkehrszügen befahren.

Seit Dezember 2010 ist die Strecke in die Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen eingebunden. Seit der Umstellung verkehrt die ehemalige Regionalbahn-Linie der Deutschen Bahn als Linie RS 3 der NordWestBahn zwischen Bremen Hbf und Bad Zwischenahn.

Verlauf

Die Bahnstrecke kreuzt die Bundesautobahn 29 östlich von Oldenburg

Die Strecke beginnt an der Westseite des Bremer Hauptbahnhofs und schlängelt sich mit einigen Kurven am ehemaligen Hauptgüterbahnhof und dem „Nordwestknoten“ der Bundesstraße 6 vorbei mit mehreren abzweigenden Güterstrecken zur Brücke über die Weser. Diese war bis zum Bau des Wesertunnels die nördlichste feste Querung des Flusses.

Die Strecke führt weiter über Bremen-Neustadt in westlicher Richtung nach Delmenhorst, wo die von der NordWestBahn befahrene Nebenbahn nach Vechta und Osnabrück abzweigt. Von dort führt sie in nordwestlicher Richtung nach Hude. Dort ist sie mit der Hauptbahn nach Nordenham verknüpft. Im Oldenburger Stadtteil Osternburg nimmt sie die Strecke aus Osnabrück auf. Die Hunte wird mit einer Klappbrücke überquert, dahinter liegt der Oldenburger Hauptbahnhof.

Geschichte

Alter Oldenburger Bahnhof 1885

Die Strecke war ein gemeinsames Projekt der Staaten Oldenburg und Preußen und wurde gemeinsam mit der Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven am 14. Juli 1867 offiziell eröffnet, der planmäßige Betrieb begann hier am Folgetag, nach Wilhelmshaven erst im September. Zwei Jahre später folgte die Verbindung von Oldenburg nach Leer (Ostfriesland) an der Emslandstrecke (Münster–Leer–Emden), 1875 die nach Nordenham. Seitdem schließt diese Strecke die Seehäfen zwischen Weser und Ems nach (Süd-)Osten, insbesondere nach Bremen, Hamburg und Hannover an. Sie gilt von Anfang an als eine wichtige Verbindung im norddeutschen Schienennetz.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bahnstrecke 1941 bei einem Luftangriff auf Oldenburg (Oldenburg) sowie 1943 bei einem Luftangriff auf Delmenhorst beschädigt[3]. Außerdem wurde die Weserbrücke in Bremen zerstört. Eine Ersatzkonstruktion wurde Opfer der Bremer Eiskatastrophe 1947, aber innerhalb von fünf Wochen repariert. Die jetzige Brücke wurde 1962 fertiggestellt.

Zustand und Ausblick

Heute ist die Verbindung durchgängig zweigleisig, mit Oberleitung elektrifiziert und mit bis zu 160 km/h befahrbar.

Durch die Inbetriebnahme des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven wird mit deutlich steigendem Güterverkehr gerechnet. Der „weitere Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans sieht zudem einen zweigleisigen Ausbau der Verbindung (Groningen/Emden–) Leer–Oldenburg für den Güterverkehr vor. Die Strecke nach Wilhelmshaven ist seit 2014 durchgehend zweigleisig ausgebaut, die Elektrifizierung wird Ende 2022 abgeschlossen sein. Der Bereich Bremen kann ohne weitere Ausbauten nur noch begrenzt Güterzüge aufnehmen.

Planungen, die Straßenbahn Bremen als Regionalstadtbahn über diese Strecke nach Delmenhorst oder Oldenburg zu führen, wurden zugunsten des S-Bahn-Projektes zurückgestellt.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 verkehren wieder Intercity-Züge im Zweistundentakt nach Emden bzw. Norddeich. Das Angebot wurde aufgrund eines neunjährigen Vertrages zwischen dem Land Niedersachsen und der DB Fernverkehr AG ganzjährig von drei auf neun Zugpaare verdichtet. In dem Vertrag hat sich das Unternehmen verpflichtet in seinen IC-Zügen im Abschnitt Bremen–Emden–Norddeich alle Fahrscheine des Nahverkehrs zu akzeptieren und moderne Doppelstockwagen einzusetzen, im Gegenzug leistet das Land Niedersachsen Ausgleichszahlungen.[4] Nach Verzögerungen in der Produktion und Zulassung seitens des Herstellers Bombardier Transportation werden die Doppelstockfahrzeuge seit Dezember 2015 im Fernverkehr eingesetzt.[5] Die IC-Züge fahren in östlicher Richtung weiter nach Leipzig Hauptbahnhof oder Dresden Hauptbahnhof (mit Halt in Delmenhorst und Hude). Ergänzt wird diese Linie durch einzelne ICE-Verbindungen am Morgen und am Abend nach München, Berlin oder Frankfurt (Main).

Ergänzend zu den Intercitys fahren zeitlich versetzt RegionalExpress-Züge der Linie Hannover–Norddeich im Zweistundentakt mit Halt in Delmenhorst und Hude. Zudem bietet die NordWestBahn einzelne dieselbetriebene Direktverbindungen auf der Relation Bremen–Wilhelmshaven an, die diese Strecke ebenfalls nutzen.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wird die Strecke zwischen Oldenburg (Oldb.) Hauptbahnhof und Bremen Hauptbahnhof von der Linie RS 3 der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen im Stundentakt bedient, welche von der NordWestBahn betrieben wird. Die RS 3 ersetzt die ehemalige Regionalbahn-Linie der Deutschen Bahn und bedient alle Unterwegsbahnhöfe (Bremen-Neustadt, Heidkrug, Delmenhorst, Hoykenkamp, Schierbrok, Bookholzberg, Hude und Wüsting).

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hude verkehrt ebenfalls die Linie RS 4 nach Nordenham, die in Hude auf die Bahnstrecke Hude–Blexen abzweigt. Die Linie RS 4 bedient zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hude nur Delmenhorst, so dass sie hier quasi eine Expresslinie darstellt.

In Delmenhorst zweigt die Bahnstrecke nach Hesepe ab. Diese führt weiter bis Osnabrück (RB 58) und wird mit Fahrzeugen des Typs LINT 41 von der NordWestBahn betrieben. Sie verkehrt ebenfalls im Stundentakt, so dass auf dem Streckenabschnitt zwischen Bremen Hauptbahnhof und Delmenhorst ein dichter Takt besteht, der zudem auf gesamter Strecke zu bestimmten Zeiten durch einzelne Züge der Deutschen Bahn und NordWestBahn ergänzt wird.

Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts ist ein „zweigleisiger Ausbau der SGV-Kurve Bremen Hbf ehem. Bwn – Bremen Hbf“ unterstellt. Dafür sind, zum Preisstand von 2015, Investitionen von 10 Millionen Euro vorgesehen.[6][7]

Bildergalerie Bahnhöfe und Haltepunkte

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Archivlink (Memento vom 22. Januar 2013 im Internet Archive)
  4. Im Intercity zu Nahverkehrspreisen an die Nordsee Pressemitteilung Verkehrsministerium Niedersachsen
  5. Signalarchiv.de, Intercity-Doppelstockwagen: Erneute Lieferverzögerungen
  6. Marten Maier: Infrastrukturliste Bewertung: Maßnahmen des Planfalls „Deutschlandtakt“, laufende Nummer 44 des Unterabschnitts 2, Vorhaben des Potentiellen Bedarfs des Bedarfsplans der Bundesschienenwege. (PDF) In: bmvi.de. SMA und Partner, 17. August 2021, S. 27, abgerufen am 19. August 2021 („2-00“, „Entwurf“).
  7. Deutschlandtakt: Bewertung Infrastrukturmaßnahmen für den 3. Gutachterentwurf. (PDF) In: downloads.ctfassets.net. Intraplan Consult, TTS TRIMODE Transport Solutions, 17. August 2021, S. 2, abgerufen am 19. August 2021 („Entwurf, Stand: 17.08.2021“).