Violettkehl-Sternkolibri

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Violettkehl-Sternkolibri

Violettkehl-Sternkolibri ♂

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Calliphlox
Art: Violettkehl-Sternkolibri
Wissenschaftlicher Name
Calliphlox bryantae
(Lawrence, 1867)

Der Violettkehl-Sternkolibri (Calliphlox bryantae, auch Philodice bryantae) oder Magentakolibri ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Panama und Costa Rica vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als Least Concern (nicht gefährdet) eingeschätzt.

Merkmale

Violettkehl-Sternkolibri, ♀

Der männliche Violettkehl-Sternkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 9 cm bei einem Gewicht von ca. 3,3 g, das Weibchen eine Körperlänge von etwa 7,5 cm bei einem Gewicht von ca. 3,5 g. Das Männchen hat einen gerade kurzen schwarzen Schnabel. Die Oberseite ist bronzegrün, die kurzen zentralen Steuerfeder sind schwarz gesprenkelt. Die länger gestuften seitlichen Steuerfedern sind schwarz mit zimtfarbenen bis rötlich braunen Innenfahnen. Hinter dem Auge hat er einen weißen Fleck. Die Kehle ist metallisch violett, eine Farbe, die sich vom weißen Brustband deutlich abgrenzt. Brust und Seiten sind grün, der Bauch rötlich braun. An den Seiten und am Bürzel hat er weiße bis gelbbraune Flecken. Die Oberseite des Weibchens ist wie beim Männchen. Die Ohrdecken sind gräulich, die Kehle braungelb. Das weiße Brustband hebt sich dadurch weniger ab, das Grün der Brust und der Seiten ist vermischt mit rötlich braunen Elementen. Der Schwanz ist abgerundet, die seitlichen Steuerfedern rötlich braun mit einem schwarzen subterminalen Band und gelblich zimtfarbenen Flecken. Jungvögel ähneln in der Färbung den Weibchen, doch wirken sie etwas heller auf der Unterseite und haben braungelbe Fransen an Kopf und am Nacken. Junge Männchen haben kleinere, Weibchen größere helle Flecken an den äußeren Steuerfedern.[1]

Verhalten und Ernährung

Den Nektar bezieht der Violettkehl-Sternkolibri von den Blüten kleinerer Bäume z. B. der Gattung Inga oder die zu den Wollbaumgewächsen gehörende Quararibea, von Gebüsch aus der Gattung Wandelröschen und von Kräutern der Gattung der Lobelien. Sind nur wenige Pflanzen verfügbar wird er streitsüchtig in dem er andere Konkurrenten jagt und verscheucht. Beide Geschlechter verteidigen gelegentlich ihr Territorium sehr aggressiv. Bei der Balz nähern sich territoriale Männchen im Sturzflug. Der lange gegabelte Schwanz wird vom Männchen bei der Nahrungsaufnahme nach oben gestellt und ist dabei geschlossen. Bei der aggressiven Balz spreizt es diesen weit auseinander. Insekten jagt er von ihrem Sitz aus oder in dem er sie vom Laub absammelt.[1]

Lautäußerungen

Der Gesang des Violettkehl-Sternkolibris ist ein hellklingend, schnelles Medley aus knatternden und gurgelnden Tönen. Die Laute beinhalten ein hellklingendes trocken gerolltes drr das sehr schnell mit dreimal wiederholt wird, ein trockenes tscht und beim Scheuchen ein hellklingendes tu Pfeifen.[1]

Fortpflanzung

Die Brutsaison ist in Costa Rica von November bis April oder sogar bis in den April. Das brütende Männchen vollführt vermutlich am Lek Balzsturzflüge. Hier sammelt er sich in kleineren Gruppen. Das Lek befindet sich an Waldrändern an denen nur wenige bis keine Blüten vorhanden sind. Das Nest des Violettkehl-Sternkolibris wurde bisher nicht beschrieben.[1]

Unterarten

Die Art gilt als monotypisch.[2]

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet des Violettkehl-Sternkolibris

Er bewegt sich vorzugsweise an Waldrändern und Lichtungen, ausgedünnten Waldgebieten, Sekundärvegetation, buschigen Weiden und halboffenen Berghängen. In Costa Rica findet man ihn in Höhenlagen zwischen 700 und 1850 Meter, in Panama zwischen 1100 und 1750 Meter.[1]

Migration

Zumindest zieht er lokal weiter, da er an manchen Stellen im Jahr häufig bis selten vorkommt und zu anderen Zeiten an gleicher Stelle abwesend ist. Trotzdem ist sein Zugverhalten bisher wenig erforscht.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung der Veilchenkehlnymphe erfolgte 1867 durch George Newbold Lawrence unter dem wissenschaftlichen Namen Doricha bryantae. Das Typusexemplar hatte Julian Carmiol in Costa Rica gesammelt.[3] 1831 führte Friedrich Boie die Gattung Calliphlox ein.[4][A 1] Dieser Name leitet sich von den griechischen Wörtern »kallos, kalos,

καλλος, καλος

« für »Schönheit, schön« und »phlox, phlogos,

φλοξ, φλογος

« für »Flamme« ab.[5] Der Artnamen »bryantae« ist Elizabeth Brimmer Bryant geb. Sohier (1823–1916), der Frau des Ornithologen Henry Bryant (1820–1867) gewidmet.[6]

Literatur

  • Frank Garfield Stiles Jr., Peter Boesman: Magenta-throated Woodstar (Calliphlox bryantae). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • George Newbold Lawrence: Description of New Species of Trochilidae. In: Annals of the Lyceum of Natural History of New York. Band 8, 1867, S. 483–485 (biodiversitylibrary.org).
  • Friedrich Boie: Bemerkungen über Spezies und einige ornithologische Familien und Sippen. In: Isis von Oken. Band 24, 1831, S. 538–548 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks

Commons: Violettkehl-Sternkolibri (Calliphlox bryantae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Frank Garfield Stiles Jr., u. a.
  2. IOC World Bird List Hummingbirds
  3. George Newbold Lawrence, S. 483.
  4. Friedrich Boie, S. 544.
  5. James A. Jobling, S. 85.
  6. George Newbold Lawrence, S. 484.

Anmerkungen

  1. Boie platzierte den Amethyststernkolibri (Calliphlox amethystina (Boddaert, 1783)) (=Troch. amethystinus Gm.), den Rubinkehlkolibri (Archilochus colubris (Linnaeus, 1758)) (=Troch. colubris Linn.), den Violettkehlkolibri (Heliomaster squamosus (Temminck, 1823)) (=Troch. mesoleucos Tem col 317), den Luzifersternkolibri (Calothorax lucifer (Swainson, 1827)) (=Troch. corruscus Licht.), den Rosenkehlkolibri (Heliomaster longirostris (Audebert & Vieillot, 1801)) (=Troch. longirostris Vieil.), die Rotrücken-Zimtelfe (Selasphorus rufus (Gmelin, JF, 1788)) (=Troch. sitchensis Rathke), den Rubinkolibri (Clytolaema rubricauda (Boddaert, 1783)) (=Troch. ruficauda Vieill.), den Breitschwanzkolibri (Selasphorus platycercus (Swainson, 1827)) (=Troch. purpurinus Licht.) und Troch. gutturalis P. Max in der neuen Gattung.