William Swainson

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William Swainson
Lithographie eines Amboinasittichs, gezeichnet von Swainson für den ersten Band der Zoological Illustrations

William John Swainson (* 8. Oktober 1789 in St. Mary Newington, London; † 6. Dezember 1855 auf seinem Anwesen Fern Grove in Hutt, Neuseeland) war ein englischer Ornithologe, Malakologe und Künstler.[1]

Leben und Wirken

Swainson entwickelte ein Interesse in Naturgeschichte durch Studien der Muschel- und Insektensammlungen seines Vaters John Timothy Swainson (1756–1824). Er wurde in die Armee eingezogen und nach Sizilien gesandt, jedoch musste er aufgrund gesundheitlicher Probleme zurücktreten.

Swainson reiste durch Brasilien von 1816 bis 1818. Er brachte bei seiner Rückkehr in England eine Sammlung von über 20.000 Insekten, 1.200 Pflanzen, Zeichnungen von 120 Fischen und ungefähr 760 Vögel mit. Sein Freund William Elford Leach ermutigte ihn, für sein Buch Zoological Illustrations (1820–23) mit Lithografie zu experimentieren.

Als Leach aufgrund einer Krankheit vom British Museum zurücktreten musste, bewarb sich Swainson, ihn zu ersetzen, der Posten ging jedoch an John George Children. Swainson fuhr mit dem Schreiben fort, das einflussreichste Werk war der zweite Band von Fauna Boreali-Americana (1831), das er mit John Richardson schrieb. Er produzierte auch eine zweite Serie von Zoological Illustrations (1832–33), drei Bände von Jardines Naturalist's Library und 11 Bände von Lardners Cabinet Cyclopedia.

1841 emigrierte er nach Neuseeland, um Farmer zu werden, jedoch scheiterte er aufgrund der Konkurrenz mit den örtlichen Māori. 1851 segelte er nach Sydney und übernahm den Posten des botanischen Gutachters der victorianischen Regierung. Dies schlug aufgrund seiner fehlenden botanischen Kenntnisse jedoch auch fehl. Er kehrte 1855 nach Neuseeland zurück, wo er auch starb.

Von Swainson stammt die Erstbeschreibung der Ophioglossolambis violacea (als Pterocera violacea), die Gattung der Mitraschnecken Sabricola (und Unterfamilie Mitrinae) und der Gattung von Miesmuscheln Brachidontes (1840).

Sein Freund John James Audubon benannte den Swainson-Waldsänger ihm zu Ehren, Charles Lucien Bonaparte benannte den Präriebussard (Buteo swainsoni) nach ihm, und der englische Name der Zwergdrossel (Catharus ustulatus (Nuttall, 1840)) ist „Swainson's Thrush“. Der Swainson-Tukan (Ramphastos swainsonii), der Hispaniolasmaragdkolibri (Riccordia swainsonii) und der Swainsonsperling (Passer swainsonii) tragen ebenfalls seinen Namen.[2]

Die australische Blütenpflanzengattung Swainsona ist nicht nach ihm, sondern nach dem Mediziner Isaac Swainson (1746–1812) benannt.

Weblinks

Commons: William John Swainson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SWAINSON, William, 1789–1855. In: Alexander Hare McLintock (Hrsg.): An Encyclopaedia of New Zealand. Wellington 1966 (englisch, Online [abgerufen am 13. Dezember 2015]).
  2. Bo Beolens, Michael Watkin: Whose Bird? Men and Women Commemorated in the Common Names of Birds. Christopher Helm, London 2003, S. 205.