Paul Perks

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Paul Adalbert Perks (* 4. Oktober 1879 in Görlitz, Provinz Schlesien; † 26. April 1939[1] in Bochum, Provinz Westfalen) war ein deutscher Maler, Grafiker, Plakat- und Glaskünstler sowie Hochschullehrer.

Leben

Lucca, Werbeplakat (Lithografie), um 1899
Innenraum der St.-Trinitatis-Kirche in Wiesa
Deckengemälde im Tonnengewölbe über dem Altarraum der St.-Trinitatis-Kirche in Wiesa

Perks studierte an der Kunstakademie Dresden. Dort war er Schüler von Otto Gussmann, mit dem er zusammenarbeitete und den Jugendstil in Dresden prägte. Bis 1906 schuf er aus Mitteln der Freiherr von Bielschen Stiftung für Fresko-Malerei eine Serie von Fresken im Schloss Kötitz (heute Wermsdorf, Schloss 1945 abgerissen). Auch schuf er Deckengemälde und entwarf Fenster für die St.-Trinitatis-Kirche in Wiesa (Thermalbad Wiesenbad).

1919 wurde er von Erich Kleinhempel berufen als Lehrer an die Kunstgewerbeschule Bremen, ab 1934 umbenannt in Nordische Kunsthochschule,[2] und leitete dort bis 1939 das Atelier für dekorative Malerei. Vom 1. bis zum 31. Oktober 1931 zeigte Kunsthalle Bremen eine Ausstellung über Arbeiten von Paul Perks ab 1919, darunter Ölbilder, Zeichnungen und Aquarelle sowie Entwürfe und Kartons zu Wandmalereien.[3]

Im Bremer Adressbuch ist er ab 1920 unter der Adresse Landweg 14, Bremen-Ostertor, und ab 1927 bis zu seinem Tode 1939 in seinem Wohnhaus mit Atelier Alten Eichen 32 in Bremen-Horn, schräg gegenüber dem Künstlerkollegen Eduard Scotland, nachweisbar. Das Wohnhaus war von den Bremer Architekten Behrens & Neumark entworfen worden und wurde 1991 abgebrochen.

Perks war Gründungsmitglied der Künstlervereinigung Dresden und Vorstandsmitglied im Künstlerbund Bremen.

Werk (Auswahl)

  • um 1899: Lucca, Werbeplakat (Lithografie)
  • 1899: Erster Preis Preisausschreiben für ein Plakat Deutsche Congnacbrennerei vorm. Gruner & Co. in Siegmar[4]
  • 1901: Internationale Kunstausstellung Dresden 1901: Gestickter Wandteppich[5]
  • 1904: Ausmalungen und Fenstergestaltung in der St.-Trinitatis-Kirche in Wiesa (Thermalbad Wiesenbad), Entwurf Schilling & Graebner[6]
  • 1905/1906: Zyklus von Wandgemälden in Schloss Kötitz[7]
  • 1907: Zwei Kirchenfenster, dargestellt sind die Reformatoren Melanchthon und Luther, für die Lutherkirche Döhlen[8]
  • bis 1908: Mosaik an der 32. Bezirksschule in Dresden (Die sieben Schwaben), Architekt Hans Erlwein[9]
  • bis 1908: Wandbild Jugend und Alter[10]
  • 1908: Kirchenfenster, Stiftung der Gemeinde Ponickau in der Kirche St. Bartholomäus (Röhrsdorf)?[11]
  • bis 1910: Dekorationsmalerei im Schloss Albrechtsberg[12]
  • bis 1910: Zyklus von Deckenmalereien in Vestibül, Treppenhaus und Wandelhalle des Neuen Rathauses Chemnitz[13]
  • 1910: Dekorationsmalerei in der Gaststube und der Weinstube vom Städtischen Vieh- und Schlachthof Dresden, Architekt Hans Erlwein[14]
  • bis 1911: Dekorationsmalerei im Vestibül und Klassentüren der Höheren Töchterschule Dresden, Architekt Hans Erlwein[15]
  • bis 1911: Fenster im Sitzungszimmer des Hochbauausschusses im Rathaus zu Dresden[16]
  • bis 1912: Dekorationsmalerei im Sitzungssaal der Handelskammer zu Dresden[17]
  • 1912: monumentales Wandbild Kreuzigung in der Lutherkirche Döhlen
  • bis 1913: Dekorationsmalerei in einem privaten Vorzimmer[18]
  • bis 1913: Dekorative Malereien[19]
  • 1914: Saal der Stadt Dresden im Sächsischen Haus auf der Werkbundausstellung in Köln, Architekt Hans Erlwein, farbige Abstimmung des Raums und Entwurf des Fußbodens[20]
  • 1920: Gefallenenehrung im Haupttreppenhaus des Gerichtsgebäudes an der Domsheide, Bremen: Ehrengedenktafeln für Gefallene aus dem Gerichtspersonal und zwei Gemälde (sterbende Krieger) im bekrönenden Bogen[21]
  • 1922: Entwürfe für Dekorationsmalerei für das Bremer Haus auf der Kunstausstellung München 1922 (nicht angenommen): „Empfangszimmer eines Reeders“ und „Gartensaal eines Reeders“[22]
  • 1923: Ausmalung der Thermalschwimmhalle mit Eisenbetonwölbung in Bad Ragaz (Schweiz), Architekt John Diethelm (1881–1954); nach 1945 übermalt[23]
  • bis 1924: Ausmalung einer kleinen, überwölbten Kneipstube im Burgkellers zu Jena („Schluckein“); Umbau des Burgkellers durch Emil Högg und R. Müller[24]
  • 1925/1926: Stadthalle Bremerhaven, Ausmalung des Alten Saals, Entwurf der vier großen silbernen Deckenleuchter (zerstört)[25][26]
  • 1928: Konzerthaus Die Glocke, Bremen Domsheide: Drei antikisierende Figuren, Apoll und zwei Musen, auf der Supraporte des Bühnenportals im Kleinen Konzertsaal; Ausmalung eines der Klubräume des Künstlervereins im zweiten Stock: „launige“ Malereien im Spielzimmer[27]
  • 1928: Ausmalung der Heilandskirche in Hamburg-Uhlenhorst, Winterhuder Weg 132, Architekt Emil Heynen[28]
  • 1939: Florale Ornamente mit Tierzeichen, Okuli der Großen Trauerhalle auf dem Zentralfriedhof Bochum[29]

Literatur

Weblinks

Commons: Paul Perks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fritz Peters: Bremen zwischen 1933 und 1945. Eine Chronik. Bremen 1951, Neuauflage: Dogma, Bremen 2012, ISBN 978-3-86741-373-2, S. 173
  2. Die Kunst und das schöne Heim, Band 75 (1937), S. 160
  3. Bremer Nationalsozialistische Zeitung, Ausgabe vom 3. Oktober 1931 (Digitalisat)
  4. Digitalisat
  5. Digitalisat
  6. Digitalisat
  7. Die Kunst. Ausgabe von 15. März 1906, S. 312 (doi:10.11588/diglit.12156#0342)
  8. Digitalisat
  9. Digitalisat
  10. Digitalisat
  11. Digitalisat
  12. Digitalisat
  13. Digitalisat
  14. Digitalisat
  15. Digitalisat
  16. Digitalisat
  17. Digitalisat
  18. Digitalisat
  19. Digitalisat
  20. Digitalisat
  21. Augustiny, Waldemar: Prof. Paul Perks zum Gedenken. In: Bremer Zeitung, 30. April 1939 Digitalisat
  22. H.: Zu den Arbeiten von Paul Perks, Bremen. In: Moderne Bauformen 23 (1924), S. 253, Abb. 52–53
  23. H.: Zu den Arbeiten von Paul Perks, Bremen. In: Moderne Bauformen 23 (1924), S. 253
  24. H.: Zu den Arbeiten von Paul Perks, Bremen. In: Moderne Bauformen 23 (1924), S. 253, Abb. 51
  25. Hagedorn, Julius: Die Stadthalle in Bremerhaven. In: Deutsches Bauwesen 3 (1927) 12, Sonderheft Bremen, S. 285–288
  26. Kettner, Heinrich: Die Stadthalle in Bremerhaven. In: Deutsche Bauzeitung 62 (1928) 45, S. 385–391
  27. Kain, Robert: Saalbau „Zur Glocke“ am Dom. Die Weihe des Hauses. Ein Rundgang durch das neue Haus. In: Bremer Nachrichten, 20. Oktober 1928
  28. Martin Feddersen: Zu der Heilandskirche in Hamburg-Uhlenhorst von Emil Heynen. In: Moderne Bauformen 27 (1928), S. 450–452([1])
  29. Bochum-Altenbochum, Zentralfriedhof, Webseite im Portal glasmalerei-ev.de, abgerufen am 14. März 2021
  30. Digitalisat