Albertshofen (Velburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2022 um 21:50 Uhr durch imported>Aka(568) (→‎Geschichte: Leerzeichen nach Komma).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Albertshofen
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 18′ 0″ N, 11° 41′ 13″ O
Höhe: 498 m ü. NHN
Einwohner: 62 (1987)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182

Albertshofen ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage

Der Ortsteil liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb auf 498 m über NHN in einer Talsenke am südwestlichen Ausgang des Gießgrabens. Um Albertshofen herum steigen mehrere Erhebungen bis auf 584 m ü. NHN an.

Verkehr

Zum Dorf führen Ortsverbindungsstraßen von der Kreisstraße NM 1 und von der Staatsstraße 2240 her. Die Verbindung zum Albertshofer Tal im Südosten ist durch den nahen Truppenübungsplatz Hohenfels unterbrochen.

Geschichte

Albertshofen ist vermutlich in der karolingischen Zeit durch fränkische Kolonisatoren angelegt worden.[1]

Der Ort lag im Herrschaftsgebiet Lutzmannstein, das nach dem Aussterben des Geschlechts der Lutzmanne von Stain 1269 an das Herzogtum Bayern fiel.[2] Um 1285 ist der Ort im zweiten Wittelsbacher Urbar als „Allweigshouen“ mit einem Hof und zwei Lehen aufgeführt.[3] In der um 1325 verfassten Güterbeschreibung des Benediktinerklosters Kastl ist „Aylbergshofen“ nachgetragen, denn der dortige Klosterbesitz (2 Höfe), ist erst 1334 an das Kloster gekommen. Diese Klosterhöfe in „Allweghofen“ kaufte 1399 die Kurpfalz.[4] Auch die Herrschaft Helfenberg hatte Besitz in Albertshofen; ihr gehörten 1588 4 Sölden bzw. Halbhöfe und 3 Güter.[5] Um 1600 hatte auch das pfalz-neuburgische Amt Velburg einen Untertan in Albertshofen. Begütert war hier auch das pfälzische Amt Pfaffenhofen mit 1 Hof, das Kloster Seligenporten mit 1 Hof und die Hofmark Heimhof mit 1 Gütlein,[6] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Albertshofen aus 10 Höfen der seit 1793 kurfürstlich-bayerischen Herrschaft Helfenberg, aus dem gemeindlichen Hirtenhaus, einem Ganzhof des Pflegamtes Velburg und einem Halbhof der Hofmark Pilsach.[7]

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurden zunächst Steuerdistrikte aus jeweils mehreren Orten gebildet. Dem Steuerdistrikt Prönsdorf im Landgericht Parsberg (dem späteren Landkreis Parsberg), gehörten die beiden Dörfer Prönsdorf und Albertshofen, die Weiler Bernla und Richthofen sowie die Einöde (und Wallfahrt) Habsberg an.[8] Mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 wurde dieser Steuerdistrikt die Ruralgemeinde Prönsdorf, wobei die Einöde Habsberg als solche nicht mehr erwähnt wird.[9] Hierbei blieb es bis zur Gebietsreform in Bayern, als die Gemeinde am 1. Januar 1972 in die Stadt Velburg eingemeindet wurde. Seitdem ist Albertshofen ein amtlich benannter Ortsteil von Velburg.

Einwohner- und Gebäudezahl

  • 1860: 73 Einwohner, 11 Häuser,[10]
  • 1867: 70 Einwohner, 25 Gebäude, 1 Kirche,[11]
  • 1871: 67 Einwohner, 38 Gebäude, im Jahr 1873 ein Großviehbestand von 74 Stück Rindvieh,[12]
  • 1900: 73 Einwohner, 12 Wohngebäude,[13]
  • 1925: 70 Einwohner, 12 Wohngebäude,[14]
  • 1950: 69 Einwohner, 12 Wohngebäude,[15]
  • 1987: 62 Einwohner, 13 Wohngebäude, 13 Wohnungen.[16]

Heute hat der Ort 20 Anwesen. 2016 bis 2018 wurde eine Dorferneuerungs-Maßnahme durchgeführt.

Filialkirche St. Johannes der Täufer

Kirchliche Verhältnisse

Das Dorf gehörte zur katholischen Pfarrei St. Vitus in Utzenhofen im Bistum Regensburg. Während der reformatorischen Phase von Pfalz-Neuburg war Albertshofen eine eigene kalvinische Pfarrei.[17] Nach der Rekatholisierung (1626) gehörte der Ort wieder als Filiale zur Pfarrei Utzenhofen. 1868 ist das Dorf mit seinen 11 Häusern in die Pfarrei Pielenhofen umgepfarrt worden, wurde aber infolge der Ausweitung des Truppenübungsplatzes Hohenfels im Jahr 1951 von ihr wieder getrennt. Seitdem ist Albertshofen erneut eine Filiale der Pfarrei Utzenhofen. Die Filialkirche, aus dem 11. Jahrhundert stammend, ist dem Johannes dem Täufer geweiht. Dort stehen heute einige Statuen aus der Pielenhofener Pfarrkirche.[18] Die Kirche ist in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[19]

Literatur

  • L[eonhard] Graf: Helfenberg. Die Burg und Herrschaft am Faden der Geschichte der Oberpfalz. [Lengenfeld] 1875
  • Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981

Weblinks

Commons: Albertshofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jehle, S. 5
  2. Jehle, S. 269, 273
  3. Jehle, S. 274; Graf, S. 125
  4. Jehle, S. 41, 318 f.
  5. Jehle, S. 334
  6. Jehle, S. 260, 334
  7. Jehle, S. 483, 492
  8. Jehle, S. 534
  9. Jehle, S. 544, 557
  10. Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1863, S. 35
  11. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 903-903 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 911 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 787 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 260 (Digitalisat).
  17. Graf, S. 125
  18. Ein Ort mit bewegter Geschichte. In: Mittelbayerische vom 31. August 2017
  19. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 162