Pathal

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Pathal
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 11′ 28″ N, 11° 41′ 40″ O
Höhe: 473 m ü. NHN
Einwohner: 21 (25. Mai 1987)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182

Pathal ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage

Der Weiler liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb auf 473 m über NHN südlich des Eichelberges (607 m über NHN); dort entspringt auch der Frauenbach, der in südlicher Richtung der Schwarzen Laber zufließt.

Verkehr

Pathal liegt 100 m östlich der der Staatsstraße 2220, von der Ortsverbindungsstraßen zum Weiler führen.

Ortsnamendeutung

Es werden zwei Deutungen gemacht,[1]

  • vom Wort „bada“ her: Ansiedelung in einer tiefen Lage
  • vom Wort „path“ her: Ansiedelung in einem Sumpftal

Geschichte

1472 ist Pathal im Zusammenhang mit dem Zehent- und Widenverkauf von Haug von Parsberg an drei Velburger genannt.[2] 1552 erwarben die Wiesbecken als Besitzer der Herrschaft Velburg von Haug von Parsberg Besitz in Pathal.[3] Um 1600 verfügte dort das Amt Velburg unter den Wiesbecken über 3 Höfe und 1 Gut.[4] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Pathal unter dem Amt Velburg weiterhin aus diesen 4 Anwesen, nämlich aus 2 ganzen Höfen der Untertanen Schweiger und Franckh, dem Halbhof des Untertans Eichsenseer und einem „Gütl“ des Untertans Schweiger; auch gab es ein gemeindliches Hirtenhaus.[5]

Im neuen Königreich Bayern (1806) gehörten dem Steuerdistrikt Ronsolden im Landgericht Parsberg neben dem Dorf Ronsolden die beiden Weiler Freudenricht und Pathal an.[6] Aus diesem Steuerdistrikt wurde mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 unter Einbeziehung des Dorfes Raisch eine Ruralgemeinde.[7] Die Gemeinde erfuhr noch Zugänge und Abgänge, bis sie im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Januar 1972 in die Stadt Velburg eingemeindet wurde. Seitdem ist Pathal ein amtlich anerkannter Ortsteil von Velburg.

Die Kinder gingen spätestens seit dem 19. Jahrhundert in den Pfarrort Klapfenberg zur Schule, wo der Lehrer um 1835 gleichzeitig Organist und Mesner war.[8]

Einwohner- und Gebäudezahl

  • 1836: 30 Einwohner, 4 Häuser,[9]
  • 1867: 26 Einwohner, 18 Gebäude,[10]
  • 1871: 28 Einwohner, 15 Gebäude, im Jahr 1873 mit einem Großviehbestand von 6 Pferden und 30 Stück Rindvieh,[11]
  • 1900: 34 Einwohner, 5 Wohngebäude,[12]
  • 1925: 27 Einwohner, 4 Wohngebäude,[13]
  • 1938: 34 Einwohner (Katholiken),[14]
  • 1950: 34 Einwohner, 5 Wohngebäude,[15]
  • 1987: 21 Einwohner, 6 Wohngebäude, 6 Wohnungen.[16]

Auch heute besteht der Weiler aus 6 Anwesen mit Wohnhäusern.

Kirchliche Verhältnisse

Pathal liegt seit altersher im Sprengel der katholischen Pfarrei Klapfenberg im Bistum Eichstätt.[17] 1554 wurde unter Pfalz-Neuburg die Reformation eingeführt; die Rekatholisierung erfolgte 1618.[18] Den jeweiligen Glaubenswechsel mussten auch die Untertanen in Pathal vollziehen.

Baudenkmäler

In Pathal 3 sind das Bauernhaus, ein Walmdachbau aus dem 17. Jahrhundert, in Pathal 3a die Hofkapelle St. Marien von 1858 Baudenkmäler.[19][20]

Literatur

  • Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981
  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938

Einzelnachweise

  1. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 38 (1923), S. 66
  2. Buchner II, S. 47; Jehle, S. 228
  3. Jehle, S. 255
  4. Jehle, S. 264
  5. Jehle, S. 483
  6. Jehle, S. 535
  7. Jehle, S. 544, 559
  8. Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 97
  9. Popp, S. 97
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  14. Buchner II, S. 50
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 789 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 261 (Digitalisat).
  17. Jehle, S. 221
  18. Buchner II, S. 48
  19. Buchner II, S. 52
  20. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 163