Alston-Braunmaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2022 um 18:13 Uhr durch imported>Special Circumstances(2686970) (Korr. "falscher Alston" (der Botaniker war 1877 noch gar nicht geboren); Erg. Abschnitt "Forschungsgeschichte"; +2 Ref.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Alston-Braunmaus

Alston-Braunmaus (Scotinomys teguina)

Systematik
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Wühler (Cricetidae)
Unterfamilie: Neotominae
Tribus: Baiomyini
Gattung: Braunmäuse (Scotinomys)
Art: Alston-Braunmaus
Wissenschaftlicher Name
Scotinomys teguina
(Alston, 1877)

Die Alston-Braunmaus oder Kurzhaar-Braunmaus (Scotinomys teguina) ist ein in Mittelamerika vorkommendes Nagetier in der Familie der Wühler.[1]

Merkmale

Der Schwanz ist mit einer Länge von 46 bis 54 mm deutlich kürzer als die Kopf-Rumpf-Länge von 69 bis 80 mm, was die Art von der Chiriqui-Braunmaus (Scotinomys xerampelinus) unterscheidet, deren Schwanz nur leicht kürzer als der übrige Körper ist. Die Alston-Braunmaus hat 12 bis 15 mm lange Ohren, 15 bis 19 mm lange Hinterfüße und ein Gewicht von 10 bis 13 g. Das oberseits und unterseits schokoladenbraune Fell kennzeichnet Braunmäuse gegenüber anderen kleinen Nagetieren der Region, wie Amerikanische Zwergmäuse (Baiomys) oder eingeführte Mäuse (Mus), deren Unterseite heller ist. Dieses Nagetier hat pro Kieferhälfte einen Schneidezahn, keinen Eckzahn, einen Prämolar und drei Molaren.[2]

Verbreitung

Die Alston-Braunmaus bewohnt die Region zwischen dem Osten des Bundesstaates Oaxaca in Mexiko und dem Westen Panamas. Sie hält sich in Gebirgen zwischen 900 und 2900 Meter Höhe auf.[3] Als Habitat dienen Wolken- und Nebelwälder, kühlere Wälder mit Eichen und Nadelbäumen, grasbedeckte Lichtungen, Gebüschflächen und Kaffeeanpflanzungen.[2]

Lebensweise

Die Exemplare sind vorwiegend am Morgen aktiv und sie halten sich gewöhnlich auf dem Boden auf. Sie fressen hauptsächlich Insekten (80 Prozent), die mit Pflanzensamen und Früchten komplettiert werden.[3] Jedes erwachsene Tier baut ein Nest als Ruheplatz, wobei Paare mit Nachwuchs ein gemeinsames Nest nutzen.[2]

Die 7 bis 10 Sekunden langen Rufe der Alston-Braunmaus ähneln Gesang und beinhalten Töne im Ultraschallbereich sowie Töne, die an das Zirpen von Insekten erinnern. Männchen wehren mit diesen Rufen Konkurrenten ab und versuchen die Aufmerksamkeit von Weibchen zu erlangen. Die Fortpflanzung kann vermutlich zu allen Jahreszeiten erfolgen. Nach durchschnittlich 31 Tagen Trächtigkeit werden bis zu fünf Nachkommen geboren, die danach gemeinschaftlich versorgt werden.[2]

Bedrohung

Insektenbekämpfungsmittel können die Tiere über die Nahrung schädigen. Laut Einschätzung der IUCN ist die Gesamtpopulation stabil. Die Alston-Braunmaus wird daher als „nicht gefährdet“ (least concern) gelistet.[3]

Forschungsgeschichte

Die Art wurde 1877 durch den britischen Zoologen Edward R. Alston unter der Bezeichnung Hesperomys teguina erstmals gültig beschrieben[4] und 1913 durch Oldfield Thomas als Typusart in die neue Gattung Scotinomys gestellt.[5]

Einzelnachweise

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Scotinomys teguina).
  2. a b c d Don E. Wilson, Thomas E. Lacher Jr., Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 7 - Rodents II. Lynx Edicions, 2017, ISBN 978-84-16728-04-6, S. 366 (englisch).
  3. a b c Scotinomys teguina in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: Reid, F., Pino, J. & Samudio, R., 2016. Abgerufen am 24. Juni 2022.
  4. E. R. Alston: On two new Species of Hesperomys. In: Proceedings of the Zoological Society of London, Band 1876, 1877, S. 755–757, (Digitalisat).
  5. O. Thomas: New forms of Akodon and Phyllotis, and a new genus for “Akodon” teguina. In: The Annals and magazine of natural history; zoology, botany, and geology, Serie 8, Band 11, Nummer 64, 1913, S. 404–409, (Digitalisat).