Schmerzhafte Mutter von Telgte
Die Schmerzhafte Mutter von Telgte, eine Mater Dolorosa in Form einer Pietà, ist das Gnadenbild im Marienheiligtum des Bistums Münster in Telgte.
Geschichte
Der Sage nach soll es aus der Marienlinde geschnitzt sein, aber neuere Untersuchungen haben ergeben, dass das Bild etwa 1370 aus Pappelholz geschnitzt wurde. Außerdem ist die Statue nicht aus einem Stück, sondern aus mehreren Holzblöcken geschaffen worden.[1] Möglich wäre es, dass ein wohlhabender Kaufmann aus Telgte damit das Grab seiner Eltern geschmückt hat. 1466 ist belegt, dass ein Dach vor dem Bild gebaut wurde. Unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen wurde Telgte zum Wallfahrtsort und das Bild zum Gnadenbild erhoben. 1651 fand die erste Telgter Wallfahrt statt und am 1. Juni 1654 wurde der Grundstein zur Wallfahrtskapelle gelegt. 1701 nahmen die Wallfahrten beträchtlich zu, als Friedrich Christian von Plettenberg Telgte den Vorzug vor einer Kevelaer-Wallfahrt gab.
Am 3. Juli 1904 wurde das Gnadenbild im Auftrag Papst Pius’ X. durch Kardinal Anton Fischer gekrönt. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Krone über dem Gnadenbild positioniert. Genau einhundert Jahre später, am 3. Juli 2004, wurde die Krönung durch den Kurienkardinal Gilberto Agustoni und Bischof Reinhard Lettmann erneuert.[2] Clemens August Graf von Galen, der seinen Ahnherrn und Vorgänger im Bischofsamt sehr verehrte, besuchte das Gnadenbild in Telgte des Öfteren. An seine Wallfahrten erinnert noch heute eine Plakette an der Propsteikirche St. Clemens, die sich in direkter Nachbarschaft der Gnadenkapelle befindet.
In die hölzerne Stele des Gnadenbildes ist ein Reliquiar des Bischofs von Galen eingelassen.
Einzelnachweise
- ↑ A. Große Hüttmann: Pietà soll im Winter in die „Kur“. In: Westfälische Nachrichten vom 25. April 2014 (online).
- ↑ Andrea Hertleif: Auftakt zur Telgter Festwoche. Krönung mit Ausstrahlung. bistum-muenster.de, abgerufen am 9. Februar 2016.
Weblinks
Literatur
- Initiative Prozessionsweg St. Mauritz e.V. (Hrsg.): Der Prozessionsweg nach Telgte. Stationen für Geist und Seele. Aschendorff, Münster 2015, ISBN 3-402-13152-8.
Koordinaten: 51° 59′ 6,1″ N, 7° 47′ 10,1″ O