what3words

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What3words

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Rechtsform Ltd.
Gründung 2013
Sitz London Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Website https://what3words.com/de

what3words ist ein proprietäres System zur Georeferenzierung von Standorten mit einer Auflösung von drei Metern. Des Weiteren ist es ein gleichnamiges Unternehmen mit Sitz in London.

Geographische Koordinaten werden in drei Wörter kodiert; Zum Beispiel befindet sich die Freiheitsstatue bei ///dankt.anlegen.kinosaal[1] (in englischer Sprache bei ///planet.inches.most). Dies unterscheidet sich von den meisten anderen Standortkodierungssystemen dadurch, dass es drei Wörter anstelle von Zeichenfolgen oder Buchstaben anzeigt. what3words hat eine Website, Apps für iOS und Android und eine teils kostenpflichtige Programmierschnittstelle,[2] die bidirektionale Konvertierung von what3words-Adresse und Breitengrad/Längengrad-Koordinaten ermöglicht.

Geschichte

Das Unternehmen ging im Juli 2013 online.[3][4][5] Gegründet wurde es von Chris Sheldrick, Jack Waley-Cohen, Mohan Ganesalingam und Michael Dent, die zugrundeliegende Idee wurde von Sheldrick und Ganesalingam entwickelt. Sheldrick war während seiner Tätigkeit als Konzertveranstalter mit dem Problem konfrontiert, Equipment und Bands rechtzeitig und zielgenau an Veranstaltungsorte zu bringen, was aufgrund unzureichender Adressinformationen in Industriegebieten, auf Brachflächen und Festivalgeländen nicht einfach ist.[6] Das Unternehmen wurde am 5. März 2013 gegründet[7], am 19. April 2013 wurde eine Patentanmeldung für die Technologie eingereicht.[8]

Im März 2016 gab das Unternehmen bekannt, dass Steve Coast, Gründer von OpenStreetMap, dem Unternehmen als Chief Evangelist beitrat und für den Aufbau und die Stärkung von Partnerschaften in Nordamerika zuständig ist.[9][10]

Konzept

what3words legt über die Erde ein Raster von 3 mal 3 Metern, bestehend aus 57 Billionen Quadraten. Durch diese Rasterung werden auch Orte auf der Erdoberfläche abgedeckt, die über keine Gebäudeadresse wie Straße und Hausnummer verfügen. Jedes dieser Quadrate wird eindeutig durch eine Kombination von drei Wörtern gekennzeichnet (w3w-Adresse). Derzeit (Stand Mai 2022) sind ca. 50 Sprachen verfügbar. Adressen lassen sich allerdings nicht durch die Übersetzung der einzelnen Wörter in eine andere Sprache übertragen.

Die englische Wortliste von what3words besteht aus 40.000 Wörtern, mit denen das Meer und das Land abgedeckt werden. Jede weitere what3words-Sprache verwendet eine Wortliste mit 25.000 Wörtern zur Abdeckung der weltweiten Landfläche. Die Listen gehen durch mehrere automatisierte und menschliche Prozesse, bevor sie nach einem Algorithmus sortiert werden, der die Verwechslungsgefahr minimieren soll, und beleidigende Wörter werden entfernt.[11]

Das what3words-System verwendet einen proprietären Algorithmus in Kombination mit einer kleinen Datenbank. So kann die Kerntechnologie von what3words mit einer Datei von etwa 10 MB Größe realisiert werden.

Der Vorteil von what3words liegt in der mutmaßlich leichten Einprägsamkeit dieser drei Wörter.

Die Deutsche Bahn Digital Ventures GmbH ist am Unternehmen beteiligt.[12][13] Ebenso die Daimler AG.[14] Darüber hinaus hat Daimler angekündigt, ihr Navigationssystem in Deutschland um die Adresseingabe von what3words zu ergänzen.[15] Diesbezüglich arbeitet sie auch mit dem KEP-Dienst DPDgroup zusammen.[16][17]

Postwesen

Mehrere Staaten (Stand Oktober 2017) haben das What3words-Referenzsystem in ihr Postwesen integriert:[18]

Kritik

Befürworter offener Standards kritisieren das System, da es als proprietärer Code eines privatwirtschaftlich geführten Unternehmens nicht veröffentlicht, sondern im Gegenteil patentrechtlich geschützt wurde.[19] Als Nachteil wird auch angesehen, dass ähnlich lautende Adressen absichtlich weit voneinander entfernt liegen. Das Unternehmen hinter w3w bekräftigt jedoch, dass dies mit dem Ziel geschehen ist, einfache Plausibilitätsprüfungen durch den Nutzer zu ermöglichen. Allerdings wird auch diese Erklärung kritisiert, da es sehr häufig vorkommt, dass ähnliche Wörter (oder Plural/Singular-Kombinationen) nah beieinanderliegen.[20] Teilweise sind diese Positionen direkt gegenüber auf verschiedenen Seiten desselben Flusses bzw. Tals.[21]

Der alltägliche Nutzen des Systems ist gering. Ohne elektronisches Gerät können w3w-Adressen nicht lokalisiert werden, und der Abstand zwischen zwei w3w-Adressen kann nicht abgeschätzt werden. Dadurch ist es schwer, Fehleingaben von unbekannten Orten zu erkennen. Auch die einfache Merkbarkeit ist fraglich, da die Wortliste viele sinnähnliche und Pluralversionen mancher Wörter enthält. Zuletzt ist das System nicht international vollumfänglich nutzbar, da zum einen nur die englische Version die großen Wasserflächen der Erde abdeckt, und zum anderen w3w-Adressen nicht ohne ein elektronisches Gerät in verschiedene Sprachen übersetzt werden können.[22][23][24] Dadurch, dass entgegen der Behauptungen von what3words annähernd gleich klingende Adressen durchaus nur wenige Kilometer voneinander entfernt sein können, und das System sprachgebunden ist, kann es für Fremdsprachler sehr schwer bis unmöglich sein, sie sicher zu unterscheiden.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. what3words: 3 word address: dankt.anlegen.kinosaal. In: Interaktive Karte. Abgerufen am 14. September 2017.
  2. Öffentliche what3words-API | what3words. Abgerufen am 10. März 2020.
  3. 'What3Words' Wants To Replace Postcodes With Words – For The Entire Globe. 2. Juli 2013.
  4. Location-Pinpointing Startup what3words Sells 10,000+ OneWord Map-Pins In First Week. 8. Juli 2016.
  5. what3words team. Abgerufen am 9. Dezember 2016.
  6. This App Gives Even the Most Remote Spots on the Planet an Address.
  7. what3words limited.
  8. WO2014170646 A METHOD AND APPARATUS FOR IDENTIFYING AND COMMUNICATING LOCATIONS.
  9. Anthony Wallace: Founder of OpenStreetMap joins what3words. In: Spatial Source . 30. März 2016. Abgerufen am 27. Juli 2018.
  10. what3words hires Steve Coast, founder of OpenStreetMap | GeoConnexion (Englisch) In: www.geoconnexion.com . Abgerufen im 27 July 2018.
  11. Stefan Krempl: Ortung per Sprache: Mercedes-Benz setzt auf Drei-Wort-Adresssystem. heise online, 13. September 2017, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  12. Digitalisierung: Deutsche Bahn steigt bei what3words ein. In: Handelsblatt. 13. April 2017 (handelsblatt.com [abgerufen am 30. Dezember 2018]).
  13. what3words: Mit der DB und drei Wörtern an jeden Ort der Welt. In: Presseinformation. Deutsche Bahn, 29. August 2017, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  14. 3-Wörter-Adressen: Daimler investiert in Navigations-Startup What3Words. Gründerszene.de, 10. Januar 2018.
  15. Mercedes-Benz nutzt als erster Automobilhersteller innovatives Adresssystem: Die Welt in drei Wörtern | Global Media Site. In: Mercedes-Benz Presseinformation. 12. September 2017, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  16. dpd.de: Test von Mercedes-Benz Vans, DPD und what3words: Innovative Adressierungslösung für die Paketzustellung; abgerufen am 30. Mai 2020
  17. dpd.de: DPD & Mercedes-Benz +15% delivery efficiency with what3words; englisch, abgerufen am 30. Mai 2020
  18. Start-up der Woche: what3words: Mit nur drei Wörtern zum Ziel. Automobilwoche.de, 12. Oktober 2017.
  19. What3words: 'Life-saving app' divides opinion. BBC. 21. September 2019.
  20. What3Words – The Algorithm. 2. Mai 2021.
  21. Why What3Words is not suitable for safety critical applications. 29. April 2021.
  22. What3Words is quite a find. The Boston Globe. 1. Juli 2016.
  23. Leigh Dodds: What 3 Words? Jog on mate!. 14. Juni 2016.
  24. What3words. OpenStreetMap wiki. 25. Juli 2021.