Michael von zur Mühlen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Juli 2022 um 05:47 Uhr durch imported>TaxonKatBot(2318584) (Bot: Kategorie:Ensemblemitglied des Theaters Augsburg umbenannt in Kategorie:Ensemblemitglied des Staatstheaters Augsburg: laut Diskussion).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Michael von zur Mühlen (geb. 1979 in Köln) ist ein deutscher Opern- und Theaterregisseur.

Leben

Michael von zur Mühlen wuchs in Köln auf und begann zunächst ein Studium der Musikwissenschaften und Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Danach absolvierte er ein Musiktheaterregiestudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.

Für die Regisseure Achim Freyer, Joachim Schlömer, Jean Jourdheuil und Peter Konwitschny arbeitete er als Assistent. Am Forum Neues Musiktheater der Staatsoper Stuttgart war er Stipendiat und inszenierte hier die Uraufführung von Lucia Ronchettis Last desire nach Oscar Wildes Salome.

Seit 2004 arbeitet er als freischaffender Regisseur sowohl in Oper, Schauspiel und zeitgenössischem Musiktheater, u. a. an der Staatsoper Stuttgart, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, der Oper Leipzig, am Theater Heidelberg, der Staatsoper Berlin, am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Deutschen Theater Göttingen, dem Staatstheater Darmstadt, am Theater Augsburg und dem Theater der Stadt Konstanz.

Eine wichtige Rolle spielt die Auseinandersetzung mit Bertolt Brecht, dessen Werke Die heilige Johanna der Schlachthöfe, Leben des Galilei, Lehrstück und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny er inszenierte.

Seit Beginn der Spielzeit 2016/17 ist er Chefdramaturg und Mitglied der künstlerischen Leitung an der Oper Halle[1], die für ihr innovatives Programm u. a. 2019 mit dem den Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet wurde.[2]

2008 entwickelte sich rund um seine Inszenierung des Fliegenden Holländers von Richard Wagner an der Leipziger Oper zu einem Eklat, der in der Fachpresse intensiv diskutiert wurde.[3] Etwa nach einer Stunde verließen bereits zahlreiche Besucher den Saal. Auf der Bühne waren Videosequenzen mit Hunden, die sich gegenseitig tot bissen, Kuh-Kadavern, die an Haken hingen, und viel Blut zu sehen. Drei Tage nach der Aufführung trat der Hauptdarsteller James Johnson zurück.[4]

Seine Inszenierung von Aida an der Oper Halle, so Christine Lemke-Matwey in Die Zeit, zeige „was Oper im 21. Jahrhundert kann“.[5]

2019 hatte von zur Mühlen die Bertolt Brecht Gastprofessur der Stadt Leipzig inne.[6]

Inszenierungen (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gräben der Freude: Hallesche Bühnen planen ein Festival. In: Mitteldeutsche Zeitung. (mz-web.de [abgerufen am 21. November 2016]).
  2. Elf Auszeichnungen mit dem Theaterpreis des Bundes - Kulturstaatsministerin Grütters gibt diesjährige Gewinner bekannt: Mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für Theater in den Regionen. Abgerufen am 8. Juli 2020.
  3. Joachim Lange/ Detlef Brandenburg: Schwere See. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Die Deutsch Bühne, 2009, ehemals im Original; abgerufen am 21. November 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.die-deutsche-buehne.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  4. Kritische Würdigung des „Leipziger Opernskandals“ im Online Musik Magazin (OMM): Die Verzweiflung vor dem Schuss
  5. Christine Lemke-Matwey: Ein herrlicher Betrug. In: Die Zeit. 24. Januar 2018, abgerufen am 8. Juli 2020.
  6. Bertolt Brecht Gastprofessur – CCT Leipzig. Abgerufen am 8. Juli 2020 (deutsch).