Diademmeerkatze
Diademmeerkatze | ||||||||||||
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Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis stuhlmanni) in der Kakamega Forest National Reserve im westlichen Kenia. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cercopithecus mitis | ||||||||||||
Wolf, 1822 |
Die Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis) ist eine Primatenart aus der Gattung der Meerkatzen (Cercopithecus) innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae).
Merkmale
Diademmeerkatzen erreichen eine Kopfrumpflänge von 46 bis 71 Zentimeter (Männchen) bzw. 39 bis 59 Zentimeter (Weibchen), eine Schwanzlänge von 60 bis 95 Zentimeter (Männchen) bzw. 49 bis 88 Zentimeter (Weibchen) und ein Gewicht von 5,9 bis 9 Kilogramm (Männchen) bzw. 2,7 bis 5,5 Kilogramm (Weibchen), zählen also zu den größeren Meerkatzen. Wie bei allen Vertretern dieser Gattung sind die Männchen größer und schwerer als die Weibchen. Das Fell ist an der Oberseite blaugrau gefärbt, die Unterseite ist heller, die Gliedmaßen, die Schulterregion und der Schwanz sind fast schwarz. Namensgebendes Merkmal sind eine Reihe nach vorn ragender weißer Haare über den Augenbrauen.[1]
Verbreitung und Lebensraum
Diademmeerkatzen sind im mittleren Afrika beheimatet. Ihr disjunktes Verbreitungsgebiet liegt westlich des Großen Afrikanischen Grabenbruches und reicht von Sudan und Äthiopien über das Kongobecken bis in das nördliche Angola und das nordwestliche Sambia. (Östlich des Grabenbruchs liegt das Verbreitungsgebiet der Weißkehlmeerkatze, die kürzlich als eigene Art abgetrennt wurde.) Sie bewohnen eine Reihe von Lebensräumen, sind jedoch auf Bäume und die Nähe von Wasser angewiesen. Am Mount Elgon im westlichen Kenia kommt die Unterart C. m. elgonis bis in Höhen von 3800 Metern vor.[1]
Lebensweise
Diademmeerkatzen sind tagaktive Baumbewohner. Sie leben in Gruppen aus 10 bis 40 Tieren, die sich aus einem Männchen, etlichen Weibchen und dem dazugehörigen Nachwuchs zusammensetzen. Die Gruppen sind territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Gruppen, wobei sich auch die Weibchen an der Auseinandersetzung beteiligen. Allerdings vergesellschaften sie sich manchmal mit anderen Meerkatzenarten, etwa Rotschwanzmeerkatzen.
Nahrung
Die Meerkatzen ernähren sich vorwiegend von Früchten, aber auch von Samen, Blättern, Blüten, anderen Pflanzenteilen, Flechten und Baumsäften. Zusätzlich ergänzen sie ihre Nahrung mit wirbellosen Tieren, vor allem Insekten oder anderen Gliederfüßern.
Fortpflanzung
Die Paarung kann das ganze Jahr über erfolgen. Nach einer rund fünfmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses wird mit rund sechs Monaten entwöhnt und ist mit drei Jahren geschlechtsreif. Die Männchen müssen zu diesem Zeitpunkt ihre Geburtsgruppe verlassen, die Weibchen bleiben üblicherweise zeitlebens dort.
Systematik
In jüngerer Zeit wurden einige Populationen von der Diademmeerkatze abgetrennt und als eigene Arten etabliert, dies sind die Silbermeerkatze, die Goldmeerkatze und die Weißkehlmeerkatze. All diese Arten bilden zusammen mit der Großen Weißnasenmeerkatze die mitis-Gruppe innerhalb der Gattung der Meerkatzen. Es werden acht Unterarten unterschieden.[1][2]
- Cercopithecus mitis mitis (westliches Angola),
- C. m. boutourlinii (südwestliches Äthiopien vom Tanasee entlang der westlichen Seite des Äthiopischen Grabens bis zum Norden des Turkana-Sees),
- C. m. elgonis (im westlichen Kenia (Mount Elgon)),
- C. m. heymansi (im Osten des Kongo zwischen Lomami und Lualaba),
- C. m. opisthostictus (Südosten des Kongo, nördliches Sambia westlich des Luangwa, äußerster Osten von Angola),
- C. m. manyaraensis (Endemit im Westen der Region Manyara, Tansania),[2]
- C. m. schoutedeni (Endemit auf der Insel Idjiwi im Kivusee, die Population auf Shushu ist erloschen),
- C. m. stuhlmanni (Nordosten des Kongo, Westen von Uganda, Westen von Kenia (Kakamega Forest National Reserve), Didinga-Hügel und Imatong-Gebirge im Südsudan).
Bedrohung
Diademmeerkatzen werden manchmal verfolgt, weil sie Plantagen verwüsten, sie werden auch wegen ihres Fleisches bejagt und leiden an der Zerstörung ihres Lebensraums. Insgesamt ist die Art laut IUCN aber nicht gefährdet.[3] Für die Unterart C. m. schoutedeni wurde bereits das Aussterben befürchtet, da ihre Heimatinseln entwaldet wurden.[1] 2015 wurde jedoch auf der Insel Idjwi eine Restpopulation von etwa 50 Tieren wiederentdeckt.[4]
Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Elizabeth L. Gadsby, Colin P. Groves, Aoife Healy, K. Praveen Karanth, Sanjay Molur, Tilo Nadler, Matthew C. Richardson, Erin P. Riley, Anthony B. Rylands, Lori K. Sheeran, Nelson Ting, Janette Wallis, Siân S. Waters & Danielle J. Whittaker: Family Cercopithecidae (Old World Monkeys). Seite 693–694 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: - Volume 3. Primates. Lynx Editions, 2013 ISBN 978-8496553897
- ↑ a b Thomas M. Butynski & Yvonne A. de Jong: Taxonomy and Biogeography of the Gentle Monkey Cercopithecus mitis Wolf, 1822 (Primates: Cercopithecidae) in Kenya and Tanzania, and Designation of a New Subspecies Endemic to Tanzania. Primate Conservation 2020 (34), April 2020, PDF
- ↑ Cercopithecus mitis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: T. Butynski & Members of the Primate Specialist Group 2000, 2000. Abgerufen am 12. Mai 2006.
- ↑ Augustin K. Basabose: Potential suitable field station for long-term primate research and conservation activities on Idjwi Island, Eastern Democratic Republic of Congo In: The 4th International Symposium on Primatology and Wildlife Science