Gitanas Nausėda

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Gitanas Nausėda, 2018

Gitanas Nausėda (* 19. Mai 1964 in Klaipėda) ist ein litauischer Ökonom, Politiker und ehemaliger Professor an der Universität Vilnius (VU). Er ist seit dem 12. Juli 2019 Präsident des Landes.

Leben

Unterschrift von Gitanas Nausėda
Nausėda beim Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Präsidentenpalast der litauischen Hauptstadt Vilnius (2019)

Nach dem Abitur bestand Gitanas Nausėda die Aufnahmeprüfung zum Mathematik-Studium an der Universität nicht. Ein Jahr arbeitete er in einem Pharma-Lager. Nach der Arbeit besuchte er mathematische Vorbereitungskurse.[1] Danach absolvierte er von 1982 bis 1987 das Diplomstudium mit Auszeichnung an der Industriewirtschaftsfakultät und von 1987 bis 1989 an der Wirtschaftsfakultät der Universität Vilnius in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Später erhielt Gitanas Nausėda ein Stipendium der DELTA-Stiftung des deutschen Unternehmers Dr. Fridolin Scheuerle; der DAAD unterstützte ihn als Doktorand der Universität Mannheim von 1990 bis 1992[2]. Dort bereitete er seine Doktorarbeit vor[3] und promovierte 1993 in Vilnius. Von 1992 bis 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Wirtschaft und Privatisierung. 1994 bildete er sich weiter im Bundestag in Berlin und in Bonn sowie 1998 bei der Weltbank in Washington, D.C.[4]

Von 1993 bis 1994 arbeitete Gitanas Nausėda als Beamter bei der Wettbewerbsbehörde (Valstybinė kainų ir konkurencijos tarnyba). Er leitete die Abteilung Finanzmarkt. Von 1994 bis 1996 war Nausėda stellvertretender Leiter einer Unterabteilung, von 1996 bis 2000 Direktor der Abteilung Geldpolitik, von 1998 bis 2000 Vorstandsmitglied bei der Zentralbank Lietuvos bankas. Von 2000 bis 2008 war er Berater des Vorstandsvorsitzenden der AB Vilniaus bankas. Ab 2008 arbeitete er als Berater des Präsidenten der SEB bankas. Nausėda war auch als Finanzanalytiker tätig.

Von 1993 bis 1996 veröffentlichte Gitanas Nausėda verschiedene Artikel über Wirtschaftsthemen in der Tageszeitung „Lietuvos rytas“. Von 1987 bis 2004 lehrte Nausėda als Lektor und danach als Dozent am Lehrstuhl für Finanzen der Universität Vilnius. Ab 2010 lehrte er auch als Professor an der Hochschule für Betriebswirtschaftslehre in Vilnius.[5]

Bei der Präsidentschaftswahl in Litauen 2019 setzte Gitanas Nausėda sich erst im 2. Wahlgang mit 66,62 % der Stimmen gegen das von der konservativen Partei unterstützte parteilose Seimas-Mitglied Ingrida Šimonytė, die heutige litauische Premierministerin, durch. Šimonytė lag im 1. Wahlgang noch mit 31,2 zu 30,9 % der Stimmen vor Nausėda.

Gitanas Nausėda gilt als NATO- und EU-freundlich. Nausėda hat angekündigt, den Zusammenhalt der Litauer, die euroatlantische Integration osteuropäischer Länder (Georgien,[6] der Ukraine[7] und der Republik Moldau[8] etc.) sowie den Sozialstaat zu stärken.[9]

Neben seiner Muttersprache Litauisch spricht Gitanas Nausėda auch Deutsch, Englisch und Russisch.

Familie

Nausėdas Vater arbeitete in einer Zellulosefabrik als Chef-Energieökonom. Seine Mutter ist Mathematik- und Physik-Lehrerin, seine Schwester absolvierte, fünf Jahre vor ihm, ebenfalls ein Studium an der Wirtschaftsfakultät der Universität Vilnius. Sie lebt und arbeitet in Vilnius, in der Wirtschaftsprüfung.

Nausėda ist verheiratet. Seine Frau Diana Nausėdienė lehrt an der Hochschule. Die Töchter Gedailė Nausėdaitė und Ugnė Nausėdaitė studieren im Ausland.[10] Die Familie wohnt in Pūčkoriai[11], im Regionalpark Pavilniai.[12]

Bibliographie

  • Gitanas Nausėda / Vilija Gerulaitienė (Hrsg.): Chronik der Schule zu Nidden. Vilnius 2013

Einzelnachweise