Karl Friedrich von Wolffersdorff
Karl Friedrich von Wolffersdorff (* 6. Juli 1716 in Zelle; † 6. Mai 1781 auf Haus Ostholz bei Hamm) war ein preußischer Generalleutnant, Amtshauptmann von Ziesar sowie Drost von Altena und Iserlohn.
Leben
Herkunft
Karl Friedrich war angeblich der Sohn des kursächsischen Oberstleutnants und Domherrn zu Merseburg Karl August von Wolffersdorf († 20. Dezember 1746 in Scherbitz) und dessen Ehefrau Christiane Erdmunthe, geborene von Tümpling aus dem Hause Posewitz (* 9. November 1690; † 1741).[1] Laut Kirchenbucheintrag waren dessen Eltern jedoch der Rittergutsbesitzer von Klösterlein und Zelle, Hans Karl von Wolffersdorf, und Dorothea Sophia Katharina von Trützschler, die seit 1708 verheiratet waren.[2] Caroline Sophie von Römer geb. von Wolffersdorff (1710–1778) war seine ältere Schwester.
Militärkarriere
Wolffersdorff stand zunächst seit 1733 in kursächsischen Diensten, stieg bis zum Oberstleutnant auf und nahm am Siebenjährigen Krieg teil. Nach der Kapitulation der Sachsen bei Pirna wurde er am 24. November 1756 als Oberst bei dem bisherigen sächsischen Regiment „von Hauß“ Nr. 6 in die preußische Armee übernommen. Im weiteren Kriegsverlauf zeichnete er sich im August 1759 bei der Verteidigung von Torgau besonders aus und wurde in der Schlacht bei Kunersdorf verwundet.
Nach dem Krieg war Wolffersdorff Garnisonskommandeur des Regiments zu Fuß in Hamm.[3] Am 31. Juli 1763 ernannte ihn König Friedrich II. zum Chef des Infanterieregiments „Jung-Schenckendorff“ und beförderte ihn gleichzeitig zum Generalmajor. 1768 übertrug ihm Friedrich der Große das für heimgefallen erklärte Haus Ostholz bei Hamm. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof der evangelischen Pfarrkirche St. Pankratius in Hamm-Mark.
Familie
Wolffersdorff heiratete Luise Wolfgang. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Karoline Friederike Luise (* 3. September 1770 in Hamm)
- Friederike Christiane (* 4. November 1771) ∞ Adam Friedrich Ernst Senfft von Pilsach, preußischer Offizier, später Landrat in Hamm
- Karl Friedrich (* 25. März 1776 in Hamm; † 10. August 1857), Oberstleutnant a. D.
- Karl Wilhelm August (* 21. November 1777 in Hamm; † 11. April 1850), Oberstleutnant a. D.
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 2, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], S. 18–19, Nr. 541.
- Rulemann Friedrich Eylert: Zwischen Hamm und Potsdam. Ausgewählter Nachdruck der „Charakterzüge und historische Fragmente aus dem Leben des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III“. Bearbeitet von Jürgen Kloosterhuis (Quellen und Schriften zur Militärgeschichte, 1). M. Hüttemann, Paderborn 1988, ISBN 3-927029-21-1.
- Friedrich Johannes Wienstein: Morgen vor 180 Jahren starb ein General des großen Königs. K.F. von Wolffersdorff war Bataillonskommandeur in Hamm. In: Westfälischer Anzeiger und Kurier, 5. Mai 1961.
- Hans H. Klein: Karl Friedrich von Wolffersdorff. Ein streitbarer Sachse im Dienste Friedrichs des Grossen. Verlag Biblio, Osnabrück 1984, ISBN 3-7648-1444-6.
- Bernhard von Poten: Wolffersdorff, Karl Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 60 f.
- Rudolf Scipio: Ein Stückchen Faustrecht aus neuerer Zeit. In: Die Gartenlaube. Heft 42, 1883, S. 691–692 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Carl Friedrich von Wolffersdorff. Hamm Wiki
- Sein Lebenslauf dargestellt von der Familie v. Wolffersdorff
Einzelnachweise
- ↑ Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 2, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632772, S. 18, Nr. 541.
- ↑ Taufbuch von Aue/Sa., Jg. 1716
- ↑ Hermann Rothert: Westfälische Geschichte, Bd. 3: Absolutismus und Aufklärung. C. Bertelsmann, Gütersloh 1951, S. 126.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wolffersdorff, Karl Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | sächsischer, später preußischer Offizier, zuletzt Generalleutnant |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1716 |
GEBURTSORT | Zelle |
STERBEDATUM | 6. Mai 1781 |
STERBEORT | Haus Ostholz bei Hamm |