Isabel Noronha

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Isabel Helena Vieira Cordato de Noronha, kurz Isabel Noronha (* 18. März 1964 in Lourenço Marques, Portugiesisch-Ostafrika) ist eine mosambikanische Regisseurin und Filmemacherin.

Leben

Jugend, Ausbildung und der Weg zum Film

Isabel Noronha wurde 1964 in der Hauptstadt der portugiesischen Kolonie Ostafrika (Mosambik), Lourenço Marques (heute Maputo), geboren. Ihr Vater war goesischer Arzt, ihre Mutter, Mosambikanerin, arbeitete im Sozialdienst.[1] Nach der Unabhängigkeit Mosambiks und der Machtübernahme durch die FRELIMO ging sie zunächst in den Untergrund und war de facto arbeitslos.

Durch Zufall stieß Noronha Anfang der 1980er Jahre auf eine Gruppe um Camilo de Sousa, Machado da Graça und Luis Patriquim, die den ersten mosambikanischen Langfilm O tempo dos leopardos (dt.: Die Zeit der Leoparden), eine mosambikanisch-jugoslawische Gemeinschaftsproduktion, drehte. Noronhas Interesse war geweckt, sie schloss sich der Gruppe letztendlich an und unterstützte sie als Produktionsassistentin.[1] Den Regisseur des Filmes, Camilo de Sousa, heiratete Noronha später.

Ab 1984 studierte Noronha Film am Instituto Nacional de Cinema (heute das Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema) in Maputo. Sie war gleichermaßen Mitgründerin der ersten unabhängigen Filmgenossengeschaft Mosambiks namens Coopimagem sowie des Mosambikanischen Filmverbandes (Associação Moçambicana de Cineastas). Neben ihrer filmischen Tätigkeiten orientierte sich Noronha beruflich auf die Psychologie. Sie studierte unter anderem Klinische Psychologie am Instituto Superior Politécnico Universitário (ISPU), wo sie auch bis heute lehrt. Des Weiteren studierte sie einen Master in Psychologie an der Universität León (Spanien).[1]

Filmisches Schaffen

Zu ihren bekanntesten filmischen Werken gehören die Dokumentationen „Assim na cidade“, „Sonhos guardados“ und „Ngwenya, o crocodilo“. Für letzteren Film, der die Arbeit und das Wirken des mosambikanischen Malers Malangatana zeigt, erhielt sie beim Filmfestival Mailand 2008 eine Auszeichnung für die beste Dokumentation Afrikas/Asiens/Lateinamerikas.[2] Insgesamt konzentriert sich Noronha vor allem auf Dokumentationen und fiktionale Dokumentation, in denen es vor allem um die soziale Konstruktionen und Identitäten der mosambikanischen Gesellschaft geht.[1]

2011 produzierte Noronha gemeinsam mit Vivian Altman (Brasilien), Firouzeh Khosrovani (Iran) und Irene Cardona (Spanien) eine Dokumentation mit dem Titel Espelho Meu, in dem es um das Selbstbild von Frauen in verschiedenen Kulturen geht. Für diesen Film erhielt Noronha den ersten Preis bei der DocumentaMadrid 2011 und beim Festival Mujerdoc 2012.[1]

Filmografie (Auswahl)

  • 1987: Manjacaze
  • 1988: Hosi Katekisa Moçambique
  • 1989: Genesis em azul
  • 1990: Cuidados prénatais
  • 1992: Assim na cidade
  • 1993: As mães da terra
  • 1994: Abc das eleições
  • 1995: Cena lusófona
  • 2005: Sonhos guardados
  • 2008: Ngwenya, o crocodilo
  • 2008: Mãe dos Netos
  • 2010: Salani
  • 2010: Maciene, para além do sonho
  • 2011: Meninos de Parte Nenhuma
  • 2011: Espelho Meu

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e José Pedro Martins: Em Campinas, realizadora moçambicana conta como é fazer cinema na África da dor e da beleza. Agência Social de Notícias, 2016, abgerufen am 8. Oktober 2016 (portugiesisch).
  2. Cristóvão Araújo: Isabel Noronha e Malangatana ‘Ngwenya, o Crocodilo’. In: Sapo. 10. Januar 2011, abgerufen am 8. Oktober 2016 (portugiesisch).