Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema
Das Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema (Portugiesisch für: „Nationales Institut für Audiovisuelles und Kino“, INAC) ist das staatliche Filminstitut Mosambiks. Es wurde 2000 gegründet und koordiniert die offiziellen Initiativen für das Mosambikanische Filmgeschehen.
Das INAC hat seinen Sitz in der Hausnummer 960 der Avenida Agostinho Neto in der Hauptstadt Maputo,[1] Direktor ist Djalma Lourenço (Stand 2017).[2]
Geschichte
Bis 1975 war Mosambik eine portugiesische Kolonie, entsprechend war seine frühe Filmgeschichte ein Teil der Portugiesischen Filmgeschichte. Die wenigen lokalen Filmproduktionen waren meist propagandistisch gefärbte Filme im Sinne des kolonialen, repressiven Estado Novo-Regimes.
Nach der Unabhängigkeit 1975 gründete die neue sozialistische FRELIMO-Regierung unter dem filminteressierten Präsidenten Samora Machel im Jahr 1976 das Instituto Nacional de Cinema (INC) und förderte den mosambikanischen Film. Internationale Filmschaffende kamen nach Mosambik und produzierten Filme, die in den 40, sämtlich der INC unterstellten Kinos der Städte und mit sowjetischen Projektoren in mobilen Kinos im ländlichen Raum gezeigt wurden. Mosambik entwickelte sich dabei zum zweitgrößten Filmland im südlichen Afrika, nach Südafrika.
Der Mosambikanische Bürgerkrieg ab 1977 und die in dem Zusammenhang wachsende Zensur behinderte die Entwicklung des mosambikanischen Films jedoch. Nach dem Tod Samora Machels 1986 sank die Filmproduktion im Land zudem stark, da die Nachfolgeregierung sich stärker dem Fernsehen zuwandte. Die archivierten Filme im INC-Filmarchiv waren außerdem durch das tropisch-feuchte Klima und die fehlenden Mittel zur sachgerechten Lagerung von der Zersetzung bedroht.
1991 zerstörte ein Feuer im Gebäude des INC große Teile des Filmarchivs und beendete endgültig die Arbeit des INC. Damit stellte auch der Staat seine Unterstützung für das Mosambikanische Kino ein. Etwa zeitgleich entstanden nun aber erstmals private Filmgesellschaften, nach dem Ende der Volksrepublik Mosambik 1990 und der folgenden wirtschaftlichen Öffnung. Seither entwickelte sich Mosambik zu einem Produktionsland für internationale Filme, bevorzugt des portugiesischen Films, aber auch zahlreiche internationale Produktionen.
Im Jahr 2000 wurde das heutige Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema gegründet, als Nachfolger des INC.[3]
Aufgaben
Die Aufgabe des INAC ist die Archivierung und der Erhalt von in Mosambik gedrehten Filmen und die Entwicklung der Filmwirtschaft im Land.[3] Es koordiniert dazu die offiziellen Initiativen im Mosambikanischen Filmgeschehen, insbesondere die Archivierung und Restauration mosambikanischer Filme, die Förderung von Forschung und Lehre, die Filmförderung, und andere Institutionen und Filmaktivitäten im Land.[1][2]
In seinen Einrichtungen zeigt das INAC auch selbst Filme, zu thematischen Filmzyklen wie dem Zyklus des mosambikanischen Kurzfilms (KUGOMA),[4] die Festa do Cinema Português (portugiesische Filme), die durch mehrere Städte im Land geht, die 2014 zum zweiten Mal ausgerichtete Woche des Afrikanischen Films (2a Semana do Cinema Africano de Maputo),[5] oder der Zyklus zu Filmen der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (Ciclo de Cinema da CPLP),[6] in Eigenregie oder im Rahmen von anderen Initiativen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag des Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema auf www.clubofmozambique.com, abgerufen am 13. April 2021
- ↑ a b Moçambique candidata-se aos Óscares pela primeira vez - „Mosambik bewirbt sich erstmals um Oscars“, Artikel vom 28. September 2017 der portugiesischen Zeitung Diário de Notícias, abgerufen am 13. April 2021
- ↑ a b Eintrag des Instituto Nacional de Audiovisual e Cinema im mosambikanischen Kulturportal Moz´Art, abgerufen am 13. April 2021
- ↑ Website des KUGOMA, abgerufen am 13. April 2021
- ↑ Seite zur 2a Semana do Cinema Africano de Maputo im mosambikanischen Kulturportal Moz´Art, abgerufen am 13. April 2021
- ↑ Seite zum Ciclo de Cinema da CPLP im mosambikanischen Kulturportal Moz´Art, abgerufen am 13. April 2021