Manja Schüle
Manja Schüle, geborene Orlowski (* 4. August 1976 in Frankfurt (Oder), DDR) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und Politikwissenschaftlerin. Sie war direkt gewähltes Mitglied im Deutschen Bundestag. Seit 20. November 2019 ist sie Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg im Kabinett Woidke III.[1]
Leben
Manja Schüle wurde am 4. August 1976 in Frankfurt (Oder) geboren und wuchs dort auf. 1996 zog sie nach Potsdam. Sie studierte an der Universität Potsdam und schloss dort 2006 ihr Studium der Politikwissenschaft als Promotionsstipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung mit einer Dissertation über politische Bildung zum Dr. rer. pol. ab.
Von 1997 bis 2006 war sie Mitarbeiterin von Ingrid Siebke (MdL), Christel Redepenning (MdL) und Norbert Glante (MdEP). Von 2007 bis 2008 war sie Lehrbeauftragte an der Universität Potsdam am Lehrstuhl von Werner Jann. Gleichzeitig arbeitete sie von 2006 bis 2009 als Referentin für Bildung, Jugend und Sport bei der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg. 2009 wurde sie Büroleiterin von Minister Günter Baaske im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg und blieb auch dessen Büroleiterin, als Baaske 2014 Minister für Bildung, Jugend und Sport in Brandenburg wurde.
Manja Schüle ist verheiratet. Sie lebt in Potsdam-Babelsberg und ist Mutter eines Kindes.[2][3]
Politik
Manja Schüle engagierte sich seit 1996 bei den Jusos, der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Unter anderem war sie in Brandenburg stellvertretende Landesvorsitzende der SPD-Jugendorganisation und aktiv in der Juso-Hochschulgruppe an der Universität Potsdam. Mitglied der SPD ist Manja Schüle seit 1998. Seit 2011 ist Manja Schüle in Brandenburg Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD AfB und beratendes Mitglied des SPD-Landesvorstandes. Von 2008 bis 2012 war Manja Schüle Stadtverordnete der Landeshauptstadt Potsdam. Aus beruflichen Gründen verzichtete Manja Schüle im Jahr 2012 auf ihr Mandat als Stadtverordnete und wurde daraufhin als sachkundige Einwohnerin in den Ausschuss für Bildung und Sport berufen, dem sie bis zur Kommunalwahl 2014 angehörte.
Nach einem parteiinternen Auswahlverfahren wurde Manja Schüle am 26. September 2016 bei einer Wahlkreisdelegiertenkonferenz als Direktkandidatin der SPD für die Wahl zum Deutschen Bundestag im Bundestagswahlkreis Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II nominiert. Bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 gewann sie das Direktmandat mit 26,1 % der Erststimmen.[4] Sie ist die einzige Abgeordnete der SPD, die bei der Bundestagswahl in einem ostdeutschen Flächenland ein direktes Mandat gewinnen konnte.[5] Schüle war ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie.
Am 20. November 2019 wurde sie zur Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg berufen. Ihr Bundestagsmandat legte sie daraufhin am 2. Dezember nieder, Nachrückerin war Sylvia Lehmann.[6]
Soziales Engagement
Manja Schüle ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der IG-Metall, der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DvpB), der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK), der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), des Bauvereins Synagoge Potsdam e.V., im Auto-Club Europa (ACE). Darüber hinaus ist Manja Schüle Gründungsmitglied des Lokalen Bündnisses für Familien Potsdam Nord-West.
Publikationen
- Orlowski, Manja und Kaufmann, Tobias (Hrsg.): "Ich würde mich auch wehren..." Antisemitismus und Israelkritik nach Möllemann. (Aufsatzsammlung), Weber, Potsdam 2002, ISBN 3-936130-04-3.
- Orlowski, Manja: Das Unterrichtsfach "Politische Bildung" in Brandenburg – Eine qualitative und quantitative Studie. Logos Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-8325-1231-6 (zugleich Dissertation an der Universität Potsdam).
Weblinks
- Manja Schüle auf bundestag.de
Einzelnachweise
- ↑ Neue Landesregierung unter Leitung von Ministerpräsident Woidke konstituiert. Abgerufen am 20. November 2019.
- ↑ Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
- ↑ Über mich – Dr. Manja Schüle. Abgerufen am 25. September 2017.
- ↑ Der Landeswahlleiter für Brandenburg - Bundestagswahl 2017 - Direktmandate. Abgerufen am 25. September 2017.
- ↑ Peter Carstens: Wir fahren nach Berlin, in: F.A.S. Nr. 39, 1. Oktober 2017, S. 4.
- ↑ Deutscher Bundestag - Ausgeschiedene Abgeordnete der 19. Wahlperiode. In: bundestag.de. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
Personendaten | |
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NAME | Schüle, Manja |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD) |
GEBURTSDATUM | 4. August 1976 |
GEBURTSORT | Frankfurt (Oder), DDR |