Sierra de los Cuchumatanes

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Sierra de los Cuchumatanes
Höchster Gipfel La Torre (3837 m)
Lage Guatemala
Sierra de los Cuchumatanes (Guatemala)
Koordinaten 15° 25′ N, 91° 21′ WKoordinaten: 15° 25′ N, 91° 21′ W
Gestein Kalkstein

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Die Sierra de los Cuchumatanes (auch Cordillera de los Cuchumatanes oder kurz Los Cuchumatanes genannt) ist ein Gebirgszug im Nordwesten Guatemalas, die im weiteren Sinne zur Sierra Madre de Chiapas gerechnet wird. Cuchumatan bedeutet in der Sprache der Mam so viel wie „mit der höheren Kraft vereinen“ (cucuj matan).

Lage

Mittelamerika als Festlandsbrücke zwischen dem nord- und dem südamerikanischen Kontinent wird von Hochgebirgsketten, so genannten Kordilleren durchzogen. Durch Guatemalas Südwesten zieht sich die von Mexiko kommende Sierra Madre bis nach El Salvador. Nahe der mexikanischen Grenze zweigt von ihren nördlichen Ausläufern die etwa 400 km lange, in West-Ost-Richtung verlaufende Sierra de los Cuchumatanes ab, an die sich östlich des Río Chixoy (Río Negro) die Verapaz-Berge (Montañas de la Verapaz, Sierra de Chamá) anschließen. Diese setzen sich nördlich des Izabal-Sees mit der Sierra de Santa Cruz bis fast nach Belize fort, südlich des Sees in der Sierra de las Minas und der Montañas del Mico bis zur Karibik-Küste Izabals. Dieses von den Cuchumatanes im Westen bis zur Karibik verlaufende Kordillerensystem wird neben der Sierra Madre oft als zweites zusammenhängendes Gebirge Guatemalas angesehen.

Die Cuchumatanes im engeren Sinn werden im Südwesten und Westen durch den Río Selegua von der Sierra Madre getrennt, im Süden durch den Río Negro. Nach dem nördlich von Rabinal gelegenen Chixoy-Stausee fließt der Río Negro als Río Chixoy in nördlicher Richtung nach Petén weiter und trennt dabei die Cuchumatanes von den Verapaz-Bergen. Der Norden der Cuchumatanes fällt von den Montañas Culuxquén, den Montañas Tzucaná und dem Cerro Bisís allmählich zum nördlichen Tiefland hin ab und ist teilweise von tropischem Regenwald geprägt. Der nordwestliche Teil der Cuchumatanes liegt im Departamento Huehuetenango, der etwas niedrigere östliche Teil ist im Departamento El Quiché.

Die Cuchumatanes sind ein nichtvulkanisches Kalkgebirge, dessen Inneres durch etliche Längs- und Querbrüche zerteilt ist. Zahlreiche Meeresfossilien belegen, dass es vor Millionen von Jahren aus dem Meer gehoben wurde. Von den Vulkanen der Sierra Madre abgesehen (Tajumulco) sind die bis zu 3.837 m hohen Berge die höchsten in ganz Zentralamerika. Etwa 1.500 km² liegen in Höhen von über 3.000 Metern. Die Täler und Hochflächen sind oft verkarstet und trocken. An Rohstoffen gibt es Gold, Silber, Blei und Zink. Der in der Kolonialzeit stark forcierte Abbau ist heute fast zum Erliegen gekommen.

Tourismus

Ausgangspunkt für Fahrten in die Cuchumatanes ist in der Regel die Stadt Huehuetenango. Von hier aus führt die Nationalstraße 9N über Chiantla in den durchschnittlich knapp 3.000 m hoch gelegenen Parque Nacional Los Cuchumatanes. Bekannteste Attraktion in diesem Gebiet ist das abgelegene Dorf Todos Santos Cuchumatán. Zu Allerheiligen findet hier ein traditionsreiches Pferderennen statt. Noch besser als in Todos Santos lässt sich die traditionelle Lebensweise der Bergbevölkerung in von Touristen weniger besuchten Orten wie San Juan Ixcoy, San Pedro Soloma oder in der Umgebung von Nebaj beobachten. Die südlich der Cuchumatanes von Huehuetenango nach Cobán verlaufende Straße führt durch die Orte Aguacatán, Sacapulas, Cunén und Uspatán, welche sich alle als Ausgangspunkt für Touren in die Cuchumatanes eignen. Die von Huehuetenango durch das Selegua-Tal nach La Mesilla (mexikanische Grenze) führende Interamericana ist in diesem Abschnitt für ihren außergewöhnlichen landschaftlichen Reiz bekannt.

Weblinks