Carl Brun

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2022 um 09:00 Uhr durch imported>GT1976(244205) (Redundante Kategorie entfernt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Carl Brun (um 1914)

Carl Brun (* 2. September 1851 in Hamburg; † 6. Januar 1923 in Zürich), heimatberechtigt in Genf, war ein Schweizer Kunsthistoriker.

Leben

Carl Brun war der Sohn eines gleichnamigen Genfer Geschäftsmannes. Ab 1869 wohnte er in Zürich, wo er an der Universität bei Johann Rudolf Rahn und Salomon Vögelin Kunstgeschichte studierte. Studienreisen führten ihn ins benachbarte Ausland und nach Spanien. 1882 heiratete er Anna Spyri, die Schwester von Emilie Kempin-Spyri und Nichte von Johanna Spyri.

Von 1883 bis 1921 war er Lehrer für Kunstgeschichte an der Höheren Töchterschule Zürich. Daneben war er von 1890 bis 1902 Privatdozent an der Universität Zürich und von 1902 bis 1921 ao. Professor für Kunstgeschichte. Zusätzlich war er von 1902 bis 1923 Privatdozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH). Brun war Vorstandsmitglied der 1880 in Zofingen gegründeten Vaterländischen Gesellschaft für Erhaltung historischer Denkmäler.

Vom Schweizerischen Kunstverein wurde er 1905 zum Redaktor des von Friedrich Otto Pestalozzi (1846–1940) angeregten Schweizerischen Künstler-Lexikons ernannt. Die Entstehung dieses in vier Bänden erschienenen Lexikons leitete er bis zur Herausgabe des Supplementbandes 1917. Es war die erste umfassende Sammelbiografie zur Schweizer Kunst. Die Fortsetzungsarbeiten dieses Standardwerks dienten als Grundlage für das Künstlerlexikon der Schweiz, 20. Jh.[1]

Von 1890 bis 1922 war Brun Leiter der Graphischen Sammlung der ETH Zürich als Nachfolger von Gottfried Kinkel.[2] und von 1891 bis 1922 Präsident der Gottfried Keller-Stiftung. Neben seiner Tätigkeit für das Schweizerische Künstler-Lexikon war er bereits ab 1882 Mitarbeiter von Julius Meyer bei dessen Herausgabe der zweiten Auflage von Georg Kaspar Naglers Neuen Allgemeinen Künstler-Lexikon.[3] Ab 1885 war er auch Verfasser zahlreicher Artikel für die Allgemeine Deutsche Biographie (ADB).[3] 1897 erhielt er das Ehrendoktorat der Universität Zürich.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Wikisource: Carl Brun – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Katharina Battaglia-Greber: Brun, Carl. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. August 2004, abgerufen am 8. September 2020.
  2. Sammlungsprofil – Graphische Sammlung ETH Zürich
  3. a b Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 1, 1905, Vorwort S. V.