Zeckern

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Zeckern
Gemeinde Hemhofen
Koordinaten: 49° 41′ 32″ N, 10° 56′ 18″ O
Höhe: 320 m ü. NHN
Fläche: 2,4 km²[1]
Einwohner: 1508 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 628 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91334
Vorwahl: 09195
Zeckern
Jüdischer Friedhof in Zeckern

Zeckern ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Hemhofen im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt in Bayern.

Geographie

Das Kirchdorf bildet mit dem südlich gelegenen Hemhofen eine geschlossene Siedlung. Im Norden grenzt das Waldgebiet Adelsdorfer Mark an, im Westen das Schultersholz. Nördlich des Ortes fließt der Reutgraben, der eine Kette von Weihern speist (Hausweiher, Judenteiche, Zeckerner Weiher) und bei Adelsdorf als rechter Zufluss in die Aisch mündet. Östlich des Ortes entspringt der Hirtenbach, der die Brunnschlagteiche speist und ein linker Zufluss der Regnitz ist. Im Osten befindet sich auch das Flurgebiet Zobelstein. Die Staatsstraße 2259 verläuft nach Hemhofen (1 km südlich) bzw. zur Bundesstraße 470 (1,3 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur B 470 (1,2 km nordwestlich), eine weitere führt die B 470 kreuzend nach Adelsdorf (2,5 km nordwestlich).[3]

Geschichte

Der Ort bestand ursprünglich nur aus einem Hof. Die dort angesiedelten Untertanen waren Juden. Ursprünglich waren die Herren von Stiebar im Ort begütert. Durch Tausch gelangten deren Ansprüche an das Kloster Schlüsselau, wie aus dem Urbar des Klosters von 1362 hervorgeht. 1434 kaufte der Nürnberger Patrizier Hans Rieter das Gehöft. 1509 gelangte es an die Nürnberger Patrizier Tetzel. 1606 bestand der Hof aus zwei Bauernhäusern und fünf weiteren Häusern. Mitte des 17. Jahrhunderts waren wieder die Stiebar die Herren von Zeckern, Anfang des 18. Jahrhunderts gelangte es in Besitz der Winkler von Mohrenfels. Unter der Peuplierungspolitik der Winkler wurden 14 Tropfgüter gebildet.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Zeckern 28 Anwesen (1 Halbhof, 3 Güter, 14 Tropfgüter, 9 Tropfhäuser). Außerdem gab es noch ein Tropfhaus, das gemeindlich genutzt wurde. Das Hochgericht übte die Winklerische Herrschaft Hemhofen im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Forchheim auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte die Herrschaft Hemhofen.[5]

1810 kam Zeckern an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Röttenbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Hemhofen gebildet, zu der Zeckern gehörte.[6] Am 16. Januar 1825 entstand die Ruralgemeinde Zeckern. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herzogenaurach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (ab 1. Oktober 1847 Rentamt Herzogenaurach). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und Ortspolizei unterstand der Ort dem Patrimonialgericht Hemhofen (bis 1848)[7] Ab 1862 gehörte Zeckern zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Herzogenaurach (1919 in Finanzamt Herzogenaurach umbenannt, seit 1929: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Herzogenaurach (1879 in das Amtsgericht Herzogenaurach umgewandelt), seit 1959 ist das Amtsgericht Erlangen zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,395 km².[1]

Am 1. Juli 1971 wurde Zeckern im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Hemhofen eingegliedert.[8]

Baudenkmal

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 154 179 217 203 214 173 176 194 198 199 170 183 163 168 180 189 191 190 201 287 279 457 782 913 1506
Häuser[9] 28 39 38 39 36 48 124 377
Quelle [10] [11] [11] [11] [12] [11] [13] [11] [11] [14] [11] [11] [15] [11] [11] [11] [16] [11] [11] [11] [17] [11] [1] [18] [2]

Religion

Der Ort war ab dem 18. Jahrhundert überwiegend katholisch und ist bis heute nach St. Stephanus gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Heilandskirche gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Commons: Zeckern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
  3. Zeckern im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 108 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 199.
  5. I. Bog: Forchheim, S. 91.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 49 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 148.
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 106 (Digitalisat).
  11. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1052, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 996 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1045–1046 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1078 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 927 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).