Prischib (Baschkortostan)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juli 2022 um 11:11 Uhr durch imported>Georg0431(797064) (Status).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Dorf
Prischib
Föderationskreis Wolga
Republik Baschkortostan
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7)
Kfz-Kennzeichen 02, 102
OKATO 80 214 804 001
Geographische Lage
Koordinaten 54° 50′ N, 55° 10′ OKoordinaten: 54° 50′ 27″ N, 55° 9′ 32″ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in Baschkortostan

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Prischib (russisch Пришиб, baschkirisch Пришиб) ist ein Dorf (Selo) im Blagowarski rajon. Der Ort ist Zentrum einer kleinen deutschen Sprachinsel.

Benennung

Der Ort hieß vorher Neu-Prischib (Ной-Пришиб). Der Ortsname Prischib bezieht sich auf einen gleichnamigen Ort in der Ukraine.

Geschichte

Prischib und die umliegenden Dörfer wurden 1903 gegründet, als sich hier deutsche Kolonisten niederließen, die aus der Ukraine und den westlichen Provinzen Russlands nach Baschkirien kamen. Die Neusiedler waren vor Landmangel und der Unterdrückung durch lokale Landbesitzer geflohen und ließen sich auf den vom ehemaligen Gutsbesitzer Nikolai Basilew gekauften Ländereien nieder. Manche der Siedler reisten monatelang zu Pferd auf Landstraßen nach Baschkirien.

Nach Angaben von 1969 waren die Mehrzahl der Dorfeinwohner Deutsche.[1] Der örtliche deutsche Dialekt ist Gegenstand linguistischer Forschung.[2] Im Jahr 1964 wurde der deutsche Leiter einer örtlichen Kolchose aufgrund der herausragenden Leistungen der Kolchose in der ganzen Sowjetunion bekannt.[3]

Das örtliche Folkloreensemble „Volksklang“ nimmt an vielen regionalen Veranstaltungen teil und besuchte 2008 im Rahmen eines Kulturaustausches Deutschland.

Sehenswürdigkeiten

  • römisch-katholische Pfarrei Mariä Himmelfahrt
  • Im örtlichen deutschen Kulturzentrum werden deutsche Bräuche aufrechterhalten, wie Ostbräuche, Martinstag, Erntedankfest, Gedenktag für die Opfer politischer Repressionen, Weihnachten und Fastnacht, Muttertag und andere.[4]

Einzelnachweise

  1. А. И. Захаров: Башкирская АССР: административно-территориальное деление на 1 января 1969 года. Hrsg.: Башкирское книжное издательство. Ufa 1969, S. 429 (uraic.ru [PDF]).
  2. Deutsche Sprachinseln in Baschkirien
  3. Wolf Oschlies: "Die baschkirische Regierung hat uns immer gut behandelt ..." Momentaufnahmen von den Deutschen in Baschkortostan. In: Martin Schmidt (Hrsg.): Reisen zu den Deutschen im Osten Europas: zwischen Oder und Memel, Karpaten und Kaukasus. Ares, 2006, S. 193–200.
  4. Немецкий историко-культурный центр в Благоварском районе - Дом дружбы народов РБ (addnrb.ru)