Heinz Grote (Journalist)
Heinz Grote (* 31. März 1925 in Bückeburg) ist ein deutscher Fernsehjournalist. Er war in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Chefredakteur der Hauptnachrichtensendung „Aktuelle Kamera“.
Leben
Grote, Sohn eines Arbeiters, wurde 1943 nach dem Abschluss des Abiturs zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet und noch im selben Jahr in die Wehrmacht eingezogen. Er kämpfte als Feldwebel im Zweiten Weltkrieg und geriet nach dem Ende des Kriegs 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde.
Grote ließ sich in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands nieder, trat in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein und begann ein Volontariat beim Berliner Rundfunk. Nach erfolgreichem Abschluss des Volontariates war er von 1948 bis 1954 Leiter des Jugendfunks.
Von 1953 bis 1960 absolvierte Grote ein Fernstudium an der Universität Leipzig, welches er als Diplom-Journalist abschloss. 1954 ging er zum Deutschen Fernsehfunk (DFF) und hatte dort bis 1990 leitende Funktionen inne. Bis 1964 war er stellvertretender Leiter und Chefredakteur, dann bis 1968 Chefredakteur für Reportagen der Hauptnachrichtensendung „Aktuelle Kamera“.
Von 1974 bis 1977 war Grote DDR-Korrespondent in der Bundesrepublik Deutschland und dann bis 1983 erneut stellvertretender Chefredakteur der „Aktuellen Kamera“. Von 1984 bis 1989 war er stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen. In den späten 1980er Jahren vertrat er gelegentlich den Kommentator Karl-Eduard von Schnitzler in dessen Propagandasendung „Der Schwarze Kanal“.
Von 1966 bis 1990 war Grote zusätzlich Dozent für Theorie und Praxis der Fernsehjournalistik an der Universität Leipzig. Von 1972 bis 1990 war er Präsidiumsmitglied des Verbands der Film- und Fernsehschaffenden und von 1972 bis 1974 dessen Vizepräsident. Von 1979 bis 1984 war er Kandidat für die SED-Bezirksleitung Berlin.
Nach der Wende und der friedlichen Revolution in der DDR und der deutschen Wiedervereinigung verlor Grote alle Funktionen und ging 1990 in Rente. Er lebt in Berlin.
Schriften (Auswahl)
- Über die erzieherisch-politische Funktion der Aktuellen Kamera, Berlin 1960.
- Als Herausgeber: Karl-Eduard von Schnitzler: Frühe Denkanstöße. Fundsachen aus dem Archiv, Berlin 2008.
Literatur
- Bernd-Rainer Barth: Heinz Grote. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Personendaten | |
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NAME | Grote, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fernsehjournalist in der DDR |
GEBURTSDATUM | 31. März 1925 |
GEBURTSORT | Bückeburg |