Oligotroph (Organismus)

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Ein Organismus, welcher in einer Umgebung überleben kann, welche wenig Nährstoffe enthält, wird Oligotroph genannt. Oligotrophen werden von Kopiotrophen unterschieden, welche in nährstoffreichen Habitaten aufwachsen. Oligotrophen haben sich angepasst: In der Regel wachsen sie langsam, haben einen langsamen Metabolismus, und kommen meist in Umgebungen mit einer geringen Populationsdichte vor. Oligotrophe Habitate bieten nur wenig Nährstoffe. Beispiele sind Sedimentböden in den Tiefen der Meere, Höhlen, Gletscher- oder Polareis, sowie Böden auf dem Meeresgrund und Aquifere.

Beispiele für Oligotrophen sind der Grottenolm, das Bakterium Candidatus Pelagibacter communis, welches in Meerwasser vorkommt, sowie Flechten, mit einem sehr langsamen Metabolismus.

Etymologisch setzt sich das Wort "Oligotroph" aus dem Griechischen Adjektiv oligos (ὀλίγος), "wenig" und dem Wort trophikos (τροφικός), "fressend" zusammen.

Anpassungen bei Pflanzen

Pflanzen haben sich ebenfalls an nährstoffarme Umgebungen angepasst: Sie können mehr Nährstoffe aufnehmen, oder diese Aufnahme erfolgt effizienter. Ebenfalls benötigen sie weniger Nährstoffe, oder haben einen Weg gefunden, diese effizient zu speichern. Viele dieser Anpassungen finden sich in den Wurzeln: Es gibt Wurzelteile mit Stickstofffixierung, Mykorrhizae und Proteoidwurzeln. Gleich wie bei anderen oligotrophen Organismen, ist die Wachstumsrate reduziert. Sie benutzen verfügbare Ionen um den Zellendruck konstant zu halten. Wenig verfügbare Nährstoffe werden zur Gewebebildung verwendet. Trotz der Anpassungen übersteigt der Nährstoffbedarf in der Wachstumsphase oft die Menge der verfügbaren Nährstoffe. Aus diesem Grund haben viele oligotrophen Pflanzen die Fähigkeit entwickelt, Nährstoffe zu speichern. Ein Beispiel dafür sind Speicherwurzeln: Sie speichern Nährstoffe, welche im Moment nicht benötigt werden, um sie später zur Verfügung zu stellen.

Oligotrophe Umgebungen

Oligotrophe besiedeln Lebensräume, in denen es wenig Nährstoffe gibt. Dies trifft insbesondere auf terrestrische oder aquatische Umgebungen zu, in welchen eine geringe Konzentration von Nitraten, Eisen, Phosphaten und Kohlenstoffquellen besteht.[1][2]

Durch ihre starken Anpassungen haben Oligotrophe oft Mühe, in nährstoffreichen Umgebungen zu überleben.[1]

Siehe auch

  • Trophiesystem – Eine Bewertung von Gewässern anhand ihres Nährstoffangebots

Einzelnachweise

  1. a b Oligotrophs versus copiotrophs. In: BioEssays. 2001. doi:10.1002/bies.1091. PMID 11462219.
  2. Koki Horikoshi: Extremophiles. Where It All Began. Springer, 2016, ISBN 978-4-431-55407-3.