Helene Pflugshaupt

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Helene Pflugshaupt, geborene Helene Huber (* 17. Juli 1894 in Bern; † 12. November 1991 in Thun) war eine Schweizer Malerin und Zeichnerin.

Leben

Helene Huber verbrachte ihre Kindheit in Bern. Sie nahm von 1911 bis 1914 Unterricht bei Theodor Volmar im Kunstmuseum Bern. Dort lernte sie das Portrait- und Landschaftszeichnen. Es folgten weitere Ausbildungen in der Malschule von Ernst Linck (1914) und im Privatatelier bei Simon Hollósy, der an der Kunstakademie München lehrte. In Deutschland sah sie die Bilder von Paul Klee, Franz Marc oder August Macke. Studienreisen führten sie nach Rom und Florenz. 1926 heiratete sie Walter Pflugshaupt, der Lehrer an der Rudolf-Steiner-Schule in Basel war. Nach dem Unfalltod des Ehegatten 1928 gab sie an der Steiner-Schule Stellvertretungen.

Ab 1930 lebte Pflugshaupt in Oberhofen am Thunersee, ab 1936 in Faulensee und ab 1959 bis zu ihrem Tod 1991 in Thun. Ihr Nachlass kam in die Kunstsammlung Hans & Marlis Suter und wurde dort mehrfach in Ausstellungen auch posthum präsentiert. Hans Suter und Peter Killer würdigten Helene Pflugshaupt 1994 mit einer Monografie.[1] Das Kunstmuseum Thun zeigte 1984 eine repräsentativen Auswahl von Pflugshaupts Werken in einer Einzelausstellung.

Werk

Helene Pflugshaupt ist vor allem durch ihre ausdrucksstarken Portraits bekannt geworden. Sie zeigen meistens Personen des Alltags, Frauen, Darstellungen von Mutter und Kind oder Kinder. Die Malerin wurde 1914 in die Gesellschaft schweizerischer Malerinnen und Bildhauerinnen aufgenommen.[2] Das Frühwerk entstand zur Zeit des Expressionismus. Als kunstschaffende Frau erlangte sie nicht die Bekanntheit ihrer männlichen Schweizer Kollegen. Sie malte in ihren Portraits die menschliche Leidenschaft wie wenig andere Schweizer Malerinnen ihrer Zeit. In Dunkles Paar am Meer (ohne Datum) ist zudem der Einfluss von Edvard Munch bemerkbar. In Sonnenuntergang (1930) ist die Stockhornkette als spirituelles Motiv dargestellt.[3] Bei diesem Bild ist der Einfluss der Anthroposophischen Gesellschaft spürbar, bei der sie ab 1917 Mitglied war.

(späte) Ausstellungen

  • 1966: Galerie Aarequai in Thun
  • 1974: Gruppenausstellung Kunstmuseum Thun
  • 1979: Gruppenausstellung Kunstmuseum Thun
  • 1984: Kunstmuseum Thun: Helene Pflugshaupt, Ausstellung zum 90. Geburtstag
  • 1994: Retrospektive, Kunstkommission Steffisburg
  • 2004 und 2010: Kunstsammlung Hans & Marlis Suter, Wichterheergut Oberhofen
  • 2014: «Höchhus» Steffisburg (mit Regula Hadorn und Nell Graber)

Werke in Sammlungen und im öffentlichen Raum (Auswahl)

Literatur

  • Peter Killer, Hans Suter: Helene Pflugshaupt. Stämpfli, 1994
  • Peter Killer, Irene Stoll-Kern: Kunstsammlung Hans & Marlis Suter. Stämpfli, 2005.

Einzelnachweise

  1. Peter Killer, Hans Suter: Helene Pflugshaupt. Stämpfli, 1994.
  2. Peter Killer, Hans Suter: Helene Pflugshaupt. Stämpfli, 1994, S. 11.
  3. Die beiden Gemälde sind abgebildet in: Peter Killer, Hans Suter: Helene Pflugshaupt. Stämpfli, 1994, S. 21 u. 25.

Weblinks