Mel Ferrer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. August 2022 um 09:24 Uhr durch imported>DinoKenner(1515741).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Mel Ferrer (1966)

Melchior „Mel“ Gastón Ferrer (* 25. August 1917 in Elberon, New Jersey; † 2. Juni 2008 bei Santa Barbara, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Autor, Filmproduzent und Showmanager.

Leben

Der Sohn eines kubanischen Arztes[1][2] und einer New Yorkerin nahm zunächst ein Medizinstudium in Princeton auf, wandte sich dann jedoch der Schauspielerei zu und debütierte als Tänzer am Broadway. Diese Karriere musste er aber bereits Anfang der 1940er Jahre beenden, da er an Kinderlähmung erkrankte. Er begann eine Tätigkeit beim Radio als Sprecher und Regisseur, was ihn schließlich als Spielfilmregisseur und Regieassistenten (unter anderem von John Ford) nach Hollywood brachte.

Im Jahr 1949 gab Ferrer sein Spielfilmdebüt als Schauspieler in der Produktion Wenn Eltern schweigen. In den 1950er Jahren avancierte er durch tragende Rollen in einigen Hollywood-Produktionen (unter anderem als Gegenspieler von Stewart Granger in Scaramouche, der galante Marquis, an der Seite von Marlene Dietrich in Engel der Gejagten, als König Artus neben Robert Taylor in Die Ritter der Tafelrunde und neben Leslie Caron in der Musical-Verfilmung Lili) zu einem populären Filmstar. Bis in die 1960er Jahre blieb Ferrer im Hollywood-Kino eine feste Größe und spielte in aufwändigen Produktionen wie Der Untergang des Römischen Reiches (als einer der Mörder Mark Aurels) und verkörperte beispielsweise den Maler El Greco in der gleichnamigen Künstlerbiografie. Danach arbeitete Ferrer vorwiegend in Europa, so auch unter der Regie Rainer Werner Fassbinders in Lili Marleen. Daneben trat er als Gast in zahlreichen Fernsehserien auf und spielte in der Winzer-Familiensaga Falcon Crest drei Jahre lang den Vertrauten und späteren Ehemann von Jane Wyman.

Darüber hinaus arbeitete Ferrer als Zeitungsredakteur und Jugendbuchautor.

Mel Ferrer und Audrey Hepburn (1954)

Der fünffache Vater war insgesamt fünf Mal verheiratet, seine Frauen waren:

  1. Frances Gunby Pilchard, eine Schauspielerin, die später als Bildhauerin arbeitete;[3] Tochter von Sewell Norris Pilchard Jr, einem Physiker und seiner Frau Loise, geborene Collier Gunby. Sie heirateten 1937 und ließen sich 1939 scheiden.
  2. Barbara C. Tripp. Sie heirateten 1940 und wurden später geschieden. Sie hatten zwei Kinder: eine Tochter, Mela Ferrer (geboren 1943) und einen Sohn, Christopher Ferrer (geboren 1944).
  3. Frances Ferrer (geborene Pilchard), die auch schon seine erste Frau war. Diese Heirat, die 1944 stattfand, endete ebenso mit Scheidung. Sie hatten zwei Kinder: Pepa Philippa Ferrer (geboren 1941) und Mark Young Ferrer (geboren 1944).[4]
  4. Audrey Hepburn, die Schauspielerin: 1954 heiratete Mel Ferrer in vierter Ehe seine Schauspielkollegin Audrey Hepburn, mit der er mehrfach gemeinsam vor der Kamera stand (unter anderem als Andrej Bolkonski in der Tolstoi-Verfilmung Krieg und Frieden und in Zusammen in Paris) und deren Filme er auch als Regisseur (Tropenglut) und Produzent (Warte, bis es dunkel ist) betreute. Aus der Ehe ging der Sohn Sean Hepburn Ferrer (geboren 1960) hervor. Die Ehe wurde 1968 geschieden.
  5. Elizabeth Soukhotine, die er 1971 heiratete.

Vor seiner Hochzeit mit Elizabeth Soukhotine 1971 hatte Ferrer auch eine Liebesbeziehung mit der 29 Jahre alten Innenarchitektin Tessa Kennedy.[5][6]

Mel Ferrer starb am 2. Juni 2008 im Alter von 90 Jahren auf seiner Farm nahe Santa Barbara in Kalifornien[7] an den Folgen einer Darmerkrankung und Lungenentzündung.[8]

Mel Ferrer hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6268 Hollywood Blvd.).

Filmografie (Auswahl)

Darstellung

Regie

  • 1950: Die schwarze Lawine (The Secret Fury)
  • 1959: Tropenglut (Green Mansions)
  • 1965: Cabriola

Produktion

Weblinks

Commons: Mel Ferrer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Mel Ferrer, TV actor, Producer and Film director. In: thecubanhistory.com; abgerufen am 21. Juli 2020.
  2. Biography of Mel Ferrer (1917–2008). In: TheBiography; abgerufen am 21. Juli 2020.
  3. „Catharsis“, Time, 10 February 1941.
  4. Helen Colton, „Reluctant Star“, The New York Times, 4. September 1949.
  5. Barry Paris: Audrey Hepburn. ISBN 0-425-18212-6, S. 247–248.
  6. Nigel Cawthorne: Sex Lives of the Hollywood Goddesses Part 2. ISBN 1-85375-514-1, S. 271.
  7. USA Today: Actor Mel Ferrer dies at 90 vom 3. Juni 2008.
  8. Mel Ferrer gestorben (Memento vom 19. Mai 2014 im Webarchiv archive.today) auf srf.ch