Itter (Neckar)

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Itter
Oberlauf: Euterbach
Mittellauf: Itterbach

Die Itter bei Friedrichsdorf

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23894
Lage Odenwald

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle in der Gemarkung Würzberg am Südhang des Roten Buckels
49° 38′ 4″ N, 9° 4′ 9″ O
Quellhöhe ca. 510 m ü. NHN[1]
Mündung bei Eberbach von rechts und Norden in den NeckarKoordinaten: 49° 27′ 53″ N, 8° 58′ 31″ O
49° 27′ 53″ N, 8° 58′ 31″ O
Mündungshöhe 121,7 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied ca. 388,3 m
Sohlgefälle ca. 14 ‰
Länge 28,1 km[3]
Einzugsgebiet 168,4 km²[4]
Durchflossene Stauseen Eutersee, Ittertalsperre

Die Itter ist ein etwa 28 km langer Fluss im Odenwald, der in Hessen entspringt und dem Neckar bei Eberbach in Baden-Württemberg von rechts zufließt. In oberen Abschnitten trägt er auch die Namen Euterbach und Itterbach.

Etymologie

Nach einer Theorie ist Itter ein Wort keltischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Wasser bzw. fließendes Wasser.[5] Nach einer anderen Theorie, geht der Name Itter auf das lateinisch-indogermanische Wort itera zurück, was so viel heißt wie „das Wasser von der Höhe“.[6]

Von derselben Wurzel wurden auch andere deutsche Toponyme abgeleitet, z. B. Eiterbach, Eyterbach, Euterbach (s. u.) und Eutersee.

Geographie

Verlauf

Die Itter in Schöllenbach. Links die hessische Seite mit der Quellkirche und einem historischen Waschplatz. Rechts die badische Seite mit Badisch-Schöllenbach, einem Stadtteil von Eberbach.

Der Bach entspringt als Euterbach am Südhang des 540 m ü. NHN hohen Roten Buckels im hessischen Odenwald in der Gemarkung Würzberg und fließt anfangs ungefähr in südlicher Richtung. Dabei ist die Itter auf einem Abschnitt auch Grenze zu Bayern. Ab dem Zulauf des Schöllenbachs heißt sie dann zunächst Itterbach. Von hier an ist sie Grenzfluss zwischen Baden-Württemberg im Osten und Hessen im Westen. Wenig vor Kailbach fließt ihr von links der Galmbach zu. Der Itterbach verläuft dann für etwa 2 km ganz im Hessischen. Etwas später bei Friedrichsdorf nimmt er wiederum von links den Fahrbach auf und ist darauf wiederum Ländergrenzfluss – wieder zwischen Hessen im Westen und Baden-Württemberg im Osten – bis etwa zur Mündung des rechten Sensbachs nach 20,3 km nahe der Gaimühle, ab wo er Itter genannt wird.

Ab hier verbleibt die Itter endgültig in Baden-Württemberg. Wenig später wird sie von links vom Reisenbach gespeist, dem selbst kurz zuvor von links selbst noch der Höllbach zuläuft. Die Itter zieht dann nach Süden auf die Nordhänge des höchsten Odenwaldbergs Katzenbuckel (626,8 m ü. NHN) zu, kehrt sich vor ihm abrupt nach Südwesten und fließt in die Ittertalsperre ein. Diese verlässt sie in zwei Zweigen, der Itter selbst und dem linksseitig von ihr am unteren Hang verlaufenden und etwa 3 km langen Oberwasserkanal. An der Kanalquerung zum Itterkraftwerk auf dem linken Ufer hat der Fluss schon die nördlichen Siedlungsteile von Eberbach erreicht, das Unterwasser des Kraftwerks läuft nun in breitem Bett in der rechten Aue weiter.

Beide Arme liegen hier schon in der abwärtigen Hälfte einer alten nordöstlichen Neckarschlinge, von der der 236,7 m ü. NN hohe Umlaufberg Ohrsberg in der Mitte des sonst eher flachen zentralen Stadtgebiets von Eberbach übriggeblieben ist. Gegen diesen zu fließt der Kanal von rechts zurück, kurz darauf läuft zuletzt verdolt der lange Holderbach durchs Stadtgebiet zu. Nach nurmehr einem weiteren halben Kilometer mündet die Itter dann, nach einer Gesamtflussstrecke von etwa 28 km, zu Füßen des 391 m ü. NN hohen Itterbergs unmittelbar zu ihrer Rechten auf 122 m ü. NN von rechts in den Neckar, der ungefähr hier den nördlichsten Punkt seines Laufes erreicht.

Zuflüsse und Stillgewässer

von der Quelle bis zur Mündung, mit höheren Zuflüssen in selber Ordnung unter dem jeweiligen Vorfluter. Gewässerlänge[3], Seefläche[7] und Einzugsgebiet[8] jeweils nach den Online-Kartendiensten der LUBW.

Quelle des Oberlaufs Euterbach auf etwa 510 m ü. NHN am Südhang des Roten Buckels in der Gemarkung Würzberg von Michelstadt. Der Bach läuft zunächst südsüdöstlich bis südlich.

  • Euterbach, Oberlauf, 9,4 km und 15,9 km².
  • RiverIcon-SmallLake.svg Durchfließt vor Badisch-Schöllenbach den Eutersee, etwa 1,0 ha.
  • Schöllenbach, von rechts und Nordwesten an der Landesgrenze, die Oberzent-Schöllenbach (Hessen) von Eberbach-Badisch-Schöllenbach (Baden-Württemberg) trennt, 3,9 km und 11,4 km². Ab hier heißt der Bach Itterbach
  • Hesselbach aus der Höllklinge, von links und Norden, zuletzt Nordosten, 3,6 km.
  • Galmbach, von links entlang der Landesgrenze etwas vor Kailbach, 6,0 km und 15,1 km².
    • (Zufluss aus der Waschklinge), von rechts beim Forsthaus Eduardsthal, 4,1 km und 5,3 km².
  • Fahrbach, von links an der Landesgrenze an den ersten Häusern von Eberbach-Friedrichsdorf, 2,1 km und 4,0 km².
  • (Bach aus dem Haintal), gleich danach von rechts, 4,5 km und 6,4 km².
  • (Bach aus dem Rindengrund), von rechts vor dem Hauptsiedlungsbereich von Friedrichsdorf, 1,5 km und 7,6 km².
  • (Bach aus dem Scheffestal), von rechts, 1,8 km und 3,9 km².
  • Sensbach, von rechts entlang der Landesgrenze zu Baden-Württemberg bei Eberbach-Gaimühle, 10,3 km und 18,2 km². Ab etwa hier heißt der Bach endgültig Itter.
  • Reisenbach, von links beim Eberbacher Wohnplatz Antonslust, 12,5 km und 38,2 km². Ursprung zwischen Unterscheidental im Norden und Balsbach im Süden im Wald.
    • (Zufluss), von links, 2,0 km und 2,6 km². Entsteht nördlich von Wagenschwend.
    • Reisenbächlein, von rechts bei Reisenbacher Grund, 1,9 km und 2,2 km².
    • Erbelsgrundbach, von links, 0,8 km und ca. 1,3 km²
    • Höllbach, von links bei Antonslust, 6,5 km und 14,6 km².
      • (Bach aus der Scheuerklinge), von links in Oberhöllgrund, 1,1 km.
      • (Bach aus der Eisigklinge), von links in Unterhöllgrund, 1,7 km.
  • RiverIcon-SmallLake.svg Durchfließt die Ittertalsperre, 4,8 ha.
  • (Bach aus dem Dürrhebstal), von rechts, 1,6 km und 3,8 km².
  • Oberwasserkanal Itterkraftwerk/Kraftwerkskanal Itter, von rechts (!) in Eberbach neben dem Ohrsberg, 4,5 km. Verlässt links (!) der Itter die Ittertalsperre, läuft dann unter dem ersten Namen lange über dem linken Talfuß, wechselt beim Eberbacher Stadtteil Steige in die rechte Talaue, wo gleich das Itterkraftwerk steht. Das Unterwasser fließt dann unter dem zweiten Namen noch 1,4 km weit in breitem Bett durch bebauten Stadtbereich bis zu seinem Rückfluss.
  • Holderbach, von links in Eberbach an der Itterbrücke der Hessischen Odenwaldbahn, 8,0 km und 12,1 km². Entsteht bei Oberdielbach.

Mündung der Itter auf 121,7 m ü. NN von rechts und Norden in Eberbach in den Odenwald-Nordbogen des Neckars. Die Itter ist hier ab der Quelle des Euterbachs 28,1 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 168,4 km² hinter sich.

Ittertalsperre

Die Talsperre wurde zum Hochwasserschutz im Jahre 1923 erbaut und ist damit eine der ältesten Baden-Württembergs. Das gespeicherte Wasser wird teilweise über den Oberwasserkanal nach Eberbach zum Itterkraftwerk geführt, das ins Stromnetz einspeist. Außerdem dient der See auch als Fischteich. Sie fällt in die Klasse 2 der Talsperren mit mittlerem bis sehr kleinem Becken.

Ortschaften

Ortschaften an der Itter sind:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Itter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Höhe nach dem Hintergrundlayer Topographische Karte auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  2. Stauhöhe des Neckars zwischen den Doppelschleusen Rockenau und Hirschhorn, abgelesen vom Hintergrundlayer Topographische Karte auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  3. a b Gewässerlänge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05 (AWGN) auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  5. Vergleiche den Beleg zur keltischen Etymologie einer anderen Itter
  6. Menge-Güthling, Langenscheidts Wörterbuch, Lateinisch-Deutsch, Langenscheidt KG, Berlin
  7. Seefläche nach dem Layer Stehendes Gewässer auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  8. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)