Kailbach

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Kailbach
Stadt Oberzent
Koordinaten: 49° 32′ 11″ N, 9° 4′ 36″ O
Höhe: 233 m ü. NHN
Fläche: 7,07 km²[1]
Einwohner: 242 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Eingemeindet nach: Hesseneck
Postleitzahl: 64760
Vorwahl: 06276
Das Haintalviadukt der Odenwaldbahn auf Kailbacher Gemarkung südlich gegenüber dem Oberdorf von Friedrichsdorf (Baden-Württemberg)

Kailbach ist ein Stadtteil der am 1. Januar 2018 neu gegründeten Stadt Oberzent im südhessischen Odenwaldkreis.

Geographie

Kailbach liegt im Ittertal dort, wo die Landesstraße L 3108 Richtung Schöllenbach und Beerfelden von der Landesstraße L 2311 abzweigt, die von Eberbach nach Amorbach führt. Auf der Gemarkung von Kailbach liegt das einsame Forsthaus Eduardsthal, das der letzte Rest des in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben und vom Fürstenhaus Leiningen aufgekauften Dorfes Galmbach ist. Auf der westlichen Seite des Ittertales liegt noch der ebenfalls zu Kailbach gehörende Weiler Hohberg sowie vermutlich auch die frühmittelalterliche Siedlung Moresdal.

Geschichte

Chronik

Die älteste bekannte uns gesicherte schriftliche Erwähnung von Kailbach erfolgte unter dem Namen Keilbach im Jahr 1359.[1] Die ersten Häuser standen wohl auf der Ostseite des Itterbaches der damals die Grenze zwischen den Besitzungen der Klöster Lorsch und Amorbach bildete.

Selbst als das Gebiet im Jahre 1806 zum Großherzogtum Hessen übergeben wurde, blieb die Trennung noch bestehen. Es gab Kailbach diesseits, das zur Gemeinde Schöllenbach gehörte und Kailbach jenseits, das ein Teil von Hesselbach war. Erst als sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Oktober 1971 die bisher selbständigen Gemeinden Hesselbach, Kailbach und Schöllenbach freiwillig zur neuen Gemeinde Hesseneck zusammengeschlossen, wurden beide Teile vereinigt.[3][4] Durch den Zusammenschluss Hessenecks mit weiteren Gemeinden am 1. Januar 2018 zur neuen Stadt Oberzent wurde Kailbach sowie die anderen Ortsteile vom Hesseneck Stadtteile von Oberzent. Für die ehemalige Gemeinde Hesseneck wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet. Dieser Ortsbezirk umfasst die Gemarkungen Hesselbach, Kailbach und Schöllenbach.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kailbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

  • 1829: 114 (Kailbach jenseits), 76 (Kailbach diesseits) Einwohner[1]
  • 1961: 76 evangelische (= 49,67 %), 77 katholische (= 50,33 %) Einwohner[1]
Kailbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
  
190
1834
  
201
1840
  
141
1846
  
122
1852
  
104
1858
  
97
1864
  
112
1871
  
115
1875
  
131
1885
  
110
1895
  
120
1905
  
112
1910
  
116
1925
  
123
1939
  
164
1946
  
188
1950
  
173
1956
  
139
1961
  
153
1967
  
128
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
261
2018
  
233
2020
  
242
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][7]; Zensus 2011[8]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kailbach 261 Einwohner. Darunter waren 9 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 87 zwischen 18 und 49, 66 zwischen 50 und 64 und 63 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 117 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 39 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 39 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Sehenswürdigkeiten

In der Gemarkung Kailbach befinden sich insgesamt elf eingetragene Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz[9].

Datierung Flur Lage Beschreibung Bild
1880/1882 Flur 18, Flurstück 114/10 Haintalviadukt
1885/1890 Flur 18, Flurstück 114/11 Bahnhofstraße 9 Bahnhofsempfangsgebäude
1927 Flur 1, Flurstück 18/3 Friedrichsdorfer Straße/Ecke Friedhofstraße Bildstock
1838 Flur 1, Flurstück 1/16 Siegfriedstraße 53 Laufbrunnen
18. Jahrhundert Flur 2, Flurstück 20/2 Steinweg 2 Einhaus
17. Jahrhundert Flur 13, Flurstück 21 Hohberg 5 Forsthaus Hohberg
1591 Flur 5, Flurstück 6 Eduardsthal 2 Forstgehöft Eduardsthal
18. Jahrhundert Alter Reisenbacher Weg Bildstock
1582 Leegwald, Bezirk „Saubirn“ Grenzstein
1731 Wüstung Galmbach Bildstock
1744 Wüstung Galmbach Bildstock

Verkehr

Der Bahnhof Hesseneck-Kailbach ist mit Odenwaldbahn über die Strecke von Eberbach nach Darmstadt Hbf beziehungsweise Frankfurt (Main) Hbf erreichbar. Dort verkehren je Fahrtrichtung jeweils im Zweistundentakt Züge der VIAS GmbH.

Literatur

  • Peter W. und Marion Sattler: Burgen und Schlösser im Odenwald. Diesbach, Weinheim 2004, ISBN 978-3-936468-24-3, S. 129
  • Literatur über Kailbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kailbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen und Daten. In: Webauftritt. Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1603, Punkt 1425; Abs. 15. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  4. Der BibISBN-Eintrag [[Vorlage:BibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.]] ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen [{{fullurl:Vorlage:bibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.|action=edit&section=new&preload=Vorlage%3ABibISBN%2FVorlage&nosummary=1}} <span title="Vorlage:bibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird. (Seite nicht vorhanden)">neuen Eintrag] an.
  5. Hauptsatzung § 4. (PDF; 197 kB) Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Einwohnerzahlen aus dem Webarchiv
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 90;.
  9. Denkmaldatenbank des Hessischen Landesdenkmalamtes (abgerufen am 14. Juli 2014)