Wiederstedt

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Wiederstedt
Stadt Arnstein
Koordinaten: 51° 40′ 0″ N, 11° 31′ 59″ O
Höhe: 149 m ü. NHN
Fläche: 9,54 km²
Einwohner: 1074 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. September 2010
Postleitzahl: 06456
Vorwahl: 03476
AlterodeArnstedtBräunrodeGreifenhagenHarkerodeQuenstedtSanderslebenStangerodeSyldaUlzigerodeWelbslebenWiederstedtLandkreis Mansfeld-SüdharzKarte
Über dieses Bild
Lage von Wiederstedt in Arnstein
Schloss Oberwiederstedt
Rittergut Ober-Wiederstedt, Sammlung Alexander Duncker
Kirche in Wiederstedt

Wiederstedt ist ein Ortsteil der Stadt Arnstein im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Bis zur Eingemeindung am 1. September 2010[1] wurde der Ort von Arnstein mitverwaltet. Letzter Bürgermeister war Dieter Süß von der CDU.

Geografie

Wiederstedt liegt am östlichen Rand des Harzes, etwa 3 Kilometer nordöstlich von Hettstedt, an der Mündung der Walbke in die Wipper. Der Ort besteht aus den zusammengewachsenen Dörfern Unter- und Oberwiederstedt.

Geschichte

Neolithikum

Das Gebiet des heutigen Wiederstedt war bereits im Neolithikum durch Menschen der Linearbandkeramischen Kultur besiedelt. Beleg hierfür sind diverse Keramikfunde sowie insbesondere das Massengrab von Wiederstedt. Es wurde 1998 bei den Vorbereitungen zur Erweiterung des Feuerwehrhauses entdeckt und ist rund 7000 Jahre alt.[2]

Mittelalter

  • 948 wurde die Gemeinde erstmals in einer Urkunde Ottos I. erwähnt.[3]
  • 1264 schenkten die Herren zu Friedeburg dem Nonnenkloster zu Wiederstedt drei Hufen in Neustede (Wüstung Nienstedt).
  • 1296 stritten sich die Bürger von Nienstet heftig mit dem Kloster zu Wiederstedt um den Zehnten.
  • Neben Unter- und Oberwiederstedt lag im Mittelalter noch das heute wüste Lütgen-Wiederstedt.

Reformationszeit, Neuzeit, Moderne

Kloster, Amt und Dorf Wiederstedt wurden am 13. April 1561 von den Grafen von Mansfeld an Jacob von Blanckenburg für die Summe von 14.000 Goldtaler verpfändet. Über dessen Nichte gelangte das Gut zu Beginn des 17. Jahrhunderts an die Familie von Hardenberg.

Am 1. Juli 1950 wurden die Gemeinden Unterwiederstedt und Oberwiederstedt zur Gemeinde Wiederstedt zusammengeschlossen.[4]

Politik

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Dieter Süß wurde zum ersten Mal am 12. Juni 1994 gewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Forschungsstätte für Frühromantik und Novalis-Museum.

Bauwerke

In Wiederstedt liegt als Geburtshaus von Novalis das Schloss Oberwiederstedt mit Museum und Forschungsstätte. Die Taufkirche von Novalis ist St. Marien (Oberwiederstedt), mit angrenzendem Klosterschiff eines ehemaligen Dominikanerinnenklosters aus dem frühen 13. Jahrhundert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Zur Bundesstraße 180, die Eisleben und Aschersleben verbindet, sind es in südlicher Richtung ca. 2 km. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Hettstedt und Sandersleben. Durch den Ort geht die Landesstraße 152.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben

maßgeblich an der Rettung des Novalis-Schlosses in Wiederstedt Ende der 80er Jahre beteiligt. 1987 gründete er mit weiteren Mitstreitern eine Interessengemeinschaft, um den geplanten Abriss des historischen Gebäudes zu verhindern. Mit Erfolg: Nachdem die Mitglieder das Schloss saniert hatten, konnte im Mai 1989 die Gedenkstätte für den Schriftsteller und Naturwissenschaftler Novalis bei einer Eröffnungsfeier präsentiert werden.

Weblinks

Commons: Wiederstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  2. Christian Meyer, Olaf Kürbis, Kurt W. Alt: Das Massengrab von Wiederstedt, Ldkr. Mansfelder Land. Auswertung und Gedanken zur Interpretation im Kontext der Linienbandkeramik. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 88, 2004 S. 31–66.(Volltext auf academia.edu).
  3. LHASA, MD, U 1, I Nr. 9
  4. genealogy.net: Wiederstedt