Verkehrsbetriebe St. Gallen
Verkehrsbetriebe St. Gallen | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | St. Gallen |
Webpräsenz | www.vbsg.ch |
Betriebsleitung | Ralf Eigenmann |
Verkehrsverbund | Tarifverbund Ostwind |
Mitarbeiter | 305 (2019) |
Linien | |
Trolleybus | 3 (6 ab Mitte 2021) |
Bus | 12 |
Sonstige Linien | Mühleggbahn (Standseilbahn) |
Anzahl Fahrzeuge | |
Trolleybusse | 6 Batterie-Gelenktrolleybusse 11 Batterie-Doppelgelenktrolleybusse 17 Gelenkwagen 7 Doppelgelenkwagen |
Omnibusse | 11 Midibusse 25 Solobusse 5 Personenanhänger 27 Gelenkwagen |
Sonstige Fahrzeuge | 1 Standseilbahnwagen |
Statistik | |
Fahrgäste | 71'900 täglich (2019)[1] |
Haltestellen | ca. 200 |
Einwohner im Einzugsgebiet |
0,07 Mio. |
Liniennetzplan St. Gallen ab 12. Dezember 2021 |
Die Verkehrsbetriebe St. Gallen (VBSG), früher Verkehrsbetriebe der Stadt St. Gallen, sind verantwortlich für den regionalen Personenverkehr in der schweizerischen Stadt St. Gallen. Das Verkehrsunternehmen wurde 1897 als Trambahn der Stadt St. Gallen (TStG) gegründet, die heutige Bezeichnung führt es seit dem 1. Mai 1950.[2]
Das Unternehmen betrieb ursprünglich die am 20. Mai 1897 eröffnete Strassenbahn St. Gallen, die zwischen 1950 und 1957 sukzessive durch den heute aus vier Linien bestehenden Trolleybus St. Gallen ersetzt wurde. Ergänzt wird der elektrische Verkehr durch diverse Autobus-Linien, die teilweise auch angrenzende Gemeinden bedienen, heute neun an der Zahl. Daneben betreiben die VBSG auch die Mühleggbahn, eine Standseilbahn, die vom Kloster nach St. Georgen führt.
Die VBSG sind eine Dienststelle der Technischen Betriebe der Stadt St. Gallen,[3] haben also keinen eigenständigen Rechtsstatus. 2008 wurde begonnen die Fahrzeuge nicht mehr mit Verkehrsbetriebe St. Gallen, sondern mit st.gallerbus anzuschreiben.
Die Verkehrsbetriebe St. Gallen sind, seit Gründung des Verbundes, Mitglied im Tarifverbund Ostwind. Das Netz der VBSG befindet sich in den Tarifzonen 210 und 211. Am 1. Dezember 2006 übernahm Ralf Eigenmann die Unternehmensleitung der VBSG von Thomas Romer.
Am 9. Dezember 2018 wurde eine weitgehende Reform des Liniennetzes durch die VBSG vorgenommen, wobei sowohl die Linienführung als auch die Nummerierung erneuert wurde.
Bis Ende 2020 sollten drei Viertel der Fahrgäste elektrisch befördert werden. Dafür werden neue Fahrleitungen gebaut und Hess-Batterietrolleybusse für die Linien 3, 4 und 6 angeschafft.[4] Allerdings verzögerte die Corona-Krise sowohl den Bau der Busse wie auch die Erstellung der technischen Ausrüstung für die Fahrleitungen, so dass der Betrieb nicht vor Mitte 2021 umgestellt werden kann. Mittelfristig sollen bis 2025 alle Dieselbusse durch emissionsfreie Fahrzeuge ersetzt werden.[5]
Linien
Aktuell
Mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 wurde der Streckenplan radikal umgestellt, bis auf die Linien 1 und 5 haben sowohl die Nummern als auch die Kursläufe geändert. Auf drei Linien, die derzeit mit Dieselbussen betrieben werden, sollen ab 2021 neue Batterietrolleybusse eingesetzt werden, dazu werden zusätzliche Streckenabschnitte elektrifiziert.[4] Zusätzlich betreiben die VBSG in Rorschach den Seebus:
st.gallerbus-Linien
- 1 Winkeln – St. Gallen Bahnhof – Stephanshorn (Doppelgelenktrolleybusse und Gelenktrolleybusse)
- 2 Wolfganghof – St. Gallen Bahnhof – Guggeien (Doppelgelenktrolleybusse und Gelenktrolleybusse)
- 3 Abtwil St. Josefen – St. Gallen Bahnhof – Olma Messen – Heiligkreuz (Gelenkbusse, Bus-Zug und Doppelgelenkbatterietrolleybusse)
- 4 Säntispark – St. Gallen Bahnhof – Olma Messen – Wittenbach Bahnhof (Gelenkbusse, Bus-Zug und Doppelgelenkbatterietrolleybusse)
- 5 Riethüsli – St. Gallen Bahnhof – Rotmonten (Gelenktrolleybusse)
- 6 Bach St. Georgen – St. Gallen Bahnhof – Olma Messen – Heiligkreuz (Dreiachser, Gelenkbusse und Batterietrolleybusse)
- 7 Hinterberg – St. Gallen Bahnhof – Neudorf (Gelenkbusse, Dreiachser und Bus-Zug)
- 8 Wendeplatz Stocken – St. Gallen Bahnhof – Neudorf (Gelenkbusse, Dreiachser und Bus-Zug)
- 9 Hölzli – St. Gallen Bahnhof – Schuppis Nord (Standardbusse)
- 10 Oberhofstetten – St. Gallen Bahnhof – Oberhofstetten (Midi Busse)
- 11 Abacus-Platz – St. Gallen Bahnhof – Abacus-Platz (Midi Busse)
- 12 Abtwil Zentrumpark – St. Gallen Bahnhof – Abtwil Zentrumpark (Standardbusse)
- N91 St. Gallen Bahnhof – Guggeien – Stephanshorn – Mörschwil – Steinach – Horn (Gelenkbusse)
- N92 St. Gallen Bahnhof – Ahorn – Wolfganghof – Abtwil SG, St.Josefen (Gelenkbusse)
Seebus-Linien
- 251 Goldach Post – Rorschach Signalstrasse – Rorschach Hauptbahnhof – Seebleiche AB – Rorschacherberg Wilen
- 252 Rorschacherberg Post – Rorschach Signalstrasse – Sonnenhalde – Goldach Post
- 253 Goldach Post – Rorschach Signalstrasse – Rorschacherberg – Seehalde
E-Buslinien
- Bäderbus St. Gallen Bahnhof – Marktplatz – Dreilinden (Standardbusse) (Fährt nur im Sommer und bei schönem Wetter).
- P+R Olma Messen – Autobahn A1 – P+R Breitfeld (Gelenkbusse) Bis 19:00 Uhr (Verkehrt nur an Messetagen: OLMA / Offa usw.)
- P+R Olma Messen – St.Gallen Bahnhof – P+R Breitfeld (Gelenkbusse) Ab 19:00 (Verkehrt nur an Messetagen: OLMA / Offa usw.)
- 3E St.Gallen Bahnhof – Olma Messen (Gelenkbusse) Bis 19:00 Uhr (Verkehrt nur an Messetagen: OLMA / Offa usw.)
- E St.Gallen Bahnhof – Arena St.Gallen (Gelenkbusse) (Fährt nur bei Fussballspielen und Konzerten)
- P+R Open Air, Sittertobel – P+R Breitfeld (Gelenkbusse) (Verkehrt nur während Open Air)
- E Open Air, Sittertobel – St.Gallen Bahnhof Nord (Gelenkbusse) (Verkehrt nur während Open Air)
Bis Dezember 2018
Trolleybus
- 1 Winkeln–Erlachstrasse–Bahnhof–Neudorf–Stephanshorn
- 3 Bahnhof–Heiligkreuz
- 4 Wolfganghof–Erlachstrasse–Bahnhof–Neudorf–Guggeien
- 5 Riethüsli–Bahnhof–Rotmonten
Autobus
- 2 St. Georgen – Bahnhof – Ahorn – Bahnhof Haggen – Hinterberg
- 6 Bahnhof – Schoren
- 7 St. Josefen – Abtwil – Bahnhof – Neudorf via Wilen Achslen
- 8 St. Georgen – Bahnhof – Ahorn – Rosenbüchel – Wendeplatz Stocken
- 9 Bahnhof Nord – Rotmonten – Heiligkreuzstrasse – Neudorf – Gallusmarkt – Schuppis Nord
- 10 Oberhofstetten – Bahnhof – St. Fiden – Heiligkreuzstrasse – Abacus-Platz (Integration der Linie 12 per 15. Dezember 2013)
- 11 Bahnhof – Kirche Mörschwil
- 151 Bahnhof – Erlachstrasse – Arena – Mettendorf – Gossau Bhf (gemeinsam mit dem Regiobus)
- Bäderbus Bahnhof – Marktplatz – Dreilinden (Fährt nur im Sommer und bei schönem Wetter).
Fahrzeuge
Die Trolleybusse und Autobusse der VBSG tragen die Stadtfarben Weiss-Rot-Schwarz und sind seit 2008 mit dem Schriftzug st. gallerbus versehen. An Festtagen und während Stadtfesten (zum Beispiel der OLMA) werden die Fahrzeuge mit je zwei Fähnchen geschmückt. Das eine ist meist dasjenige von Bund, Kanton oder Stadt, das andere entspricht dem Anlass.
Die Busse des Seebus (Region Rorschach) sind blau-weiss lackiert.
Trolleybus
In St. Gallen sind vier Strecken elektrifiziert. Drei Linien (1, 2 und 5) folgen diesen Strecken, während der Abschnitt vom Hauptbahnhof ins Heiligkreuz seit Winter 2018 mit Dieselbussen bedient wird, um die neuen Durchmesserlinien 3 und 4 zu ermöglichen. Bis 2020 ist die Beschaffung von neuen Batterietrolleybussen geplant, die in der Lage sein sollen, Teile ihres Umlaufs ohne Fahrleitung zu bewältigen. Sie sollen einen grossen Teil der bestehenden Dieselbusflotte ersetzen und gleichzeitig Lärm und Luftbelastung reduzieren. Der Kredit dafür wurde im Herbst 2018 bewilligt.[6] Die Trolleybusflotte umfasst derzeit 17 Gelenk- und 7 Doppelgelenkwagen.[7] Die ersten beiden Batteriegelenktrolleybusse des Typs Hess LightTram 19 DC wurden im Februar 2021 in Betrieb gestellt. 2021 kommen vier Trolleybusse und 11 Doppelgelenktrolleybusse dieser Bauarten dazu.[8][9]
Batteriebus
Im April 2019 wurde auf der durch den Stiftsbezirk führenden Linie 11 der erste Batteriebus der VBSG in Dienst gestellt. Es handelt sich um einen Solaris Urbino 8.9LE electric des polnischen Herstellers Solaris Bus & Coach. Der Bus bietet Platz für 50 Passagiere und wird ausschliesslich für den Einsatz auf Quartierlinien verwendet. Die Batteriekapazität beträgt 160 kWh und reicht im vorgesehenen für 100 km oder 5 bis 6 Stunden Linienbetrieb aus[10]. Danach wird der Bus durch einen Solo-Dieselbus ersetzt, während der Batteriebus zum Aufladen der Batterien für 4 Stunden in das Busdepot gebracht wird. Allfällige Fahrgäste müssen in diesem Fall an der Haltestelle Athletik Zentrum umsteigen. Ziel war es, mit dem Fahrzeug für die auf die folgenden Jahre geplante Elektrifizierung von Autobuslinien Erfahrungen zu sammeln.[11]
Autobus
Entwicklung des Fahrzeugbestands
Am 25. September 2005 beschloss das St. Galler Stimmvolk in einer Volksabstimmung mit einem klaren Ja die Ersatzbeschaffung für die damals 32 hochflurigen Autobusse des Unternehmens. Die daraufhin beschafften Fahrzeuge waren die ersten Niederflurbusse der Verkehrsbetriebe St. Gallen. Zuvor besassen diese bereits drei teilweise niederflurige Busse des Herstellers Daimler-Benz, die aber verkauft wurden. Wagen 209 ging dabei an die Appenzeller Bahnen, die zwei neueren Wagen 221 und 222 gelangten zu RTB Rheintal Bus.
2007 bestellten die VBSG zwei-, drei- und vierachsige MAN-Dieselbusse. Der erste von ihnen wurde am 9. Januar 2008 auf der Linie 9 in Betrieb genommen. Als erstes VBSG-Fahrzeug trug er statt der Initialen des Unternehmens die Marketingbezeichnung st. gallerbus. In der Folge wurden weitere zwei-, drei- und vierachsige Dieselbusse geliefert. Als weltweit einziges Unternehmen setzen die VBSG einen vierachsigen Gelenkbus des Typs MAN Lion's City GXL ein.[12] (Linie 7 und Extrafahrten). Ursprünglich waren drei Exemplare bestellt, da das Modell aber nicht in Serie ging, wurde nur der ehemalige Vorführwagen an die VBSG ausgeliefert.
Laut VBSG ist es das Ziel, die Dieselbusse, sobald die betrieblichen Voraussetzungen geschaffen sind (z. B. Bau neuer Fahrleitungen), durch die ab 2021 in Betrieb genommenen Gelenk- und Doppelgelenktrolleybusse zu ersetzen.[13]
Gegenwärtiger Bestand
Quelle[14]
- 1 zweiachsiger Batterie-Midibus (Solaris Urbino 8.9LE)
- 10 zweiachsige Midibusse (MAN Lion's City A35)
- 20 zweiachsige Solobusse (MAN Lion's City A37, A21 u. a.)
- 5 zweiachsige Personenanhänger (Hess) zu 9 Solobussen (MAN Lion's City A21)
- 5 dreiachsige Solobusse (MAN Lion's City A36, 2013)
- 26 dreiachsige Gelenkbusse (MAN Lion's City A23, 2007/09)
- 1 vierachsiger Gelenkbus (MAN Lion's City A43, 2007)
Ehemaliger Bestand (Auswahl)
- 10 Solobusse (Saurer, 1983)
- 1 Gelenkbus (NAW/Hess, 1987)
- 21 Gelenkbusse (NAW/Hess, 1988/89)
Einige ausgemusterte Fahrzeuge, auch aus älteren Erneuerungsrunden, befinden sich – zum Teil noch mit Originallackierung – im Ausland im Einsatz. So beispielsweise in Polen, Bulgarien und Rumänien.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ VBSG Verkehrsbetriebe St.Gallen (PDF; 3,1 MB) auf www.vbsg.ch, abgerufen am 18. März 2021
- ↑ Die Verkehrsbetriebe St. Gallen (VBSG): Geschichte der Verkehrsbetriebe St. Gallen (PDF; 16 Seiten; 0.86 MB), aufgerufen am 5. Oktober 2010
- ↑ Technische Betriebe der Stadt St. Gallen (Memento vom 26. Februar 2010 im Internet Archive)
- ↑ a b Hess AG erhält Zuschlag für 17 Batterietrolleybusse. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- ↑ David Gadze: Batterietrolleybusse für St.Gallen verspäten sich – auch die Infrastruktur hinkt zeitlich hinterher. Abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Ergebnisse der Abstimmung vom 25. November 2018. Abgerufen am 12. Januar 2019.
- ↑ Busflotte. VBSG. 12. Januar 2019. Abgerufen am 12. Januar 2019.
- ↑ Diana Hagmann-Bula: «Dieser Bus ist ein fahrender Computer»: Auf Übungsfahrt mit einer Chauffeurin im neuen Bustyp der VBSG. In: www.tagblatt.ch. CH Media, 1. März 2021, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Hess AG erhält Zuschlag für 17 Batterietrolleybusse. Abgerufen am 22. März 2021.
- ↑ Verkehrsbetriebe St. Gallen: Faktenblatt Solaris Urbino 8.9 Batteriebus. (PDF) In: www.stadt.sg.ch. Abgerufen am 17. Mai 2019.
- ↑ Mit dem E-Bus durch das Klosterviertel. Abgerufen am 20. Mai 2019.
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Erste Lion's City GXL gehen in die Schweiz
- ↑ Neue Batterietrolleybusse gehen in Betrieb. Abgerufen am 22. März 2021.
- ↑ Busflotte. VBSG. 12. Januar 2019. Abgerufen am 12. Januar 2019.