Tapajosschattenkolibri
Tapajosschattenkolibri | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phaethornis aethopygus | ||||||||||||
Zimmer, JT, 1950 |
Der Tapajosschattenkolibri (Phaethornis aethopygus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die endemisch in Brasilien ist. Der Bestand wird von der IUCN als „gefährdet“ (vulnerable) eingeschätzt. Die Art ist monotypisch.[1]
Merkmale
Der Tapajosschattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 9 cm. Er ist ein kleiner Vogel aus der Unterfamilie der Eremiten mit einem mittelgroßen gebogenen Schnabel. Das Männchen hat braune Zügel, die Wangen und die Ohrdecken sind schwärzlich. Ein blasser Überaugenstreif zieht sich über und hinter das Auge. Die Oberseite ist olivgrün mit einem metallischen Glanz mit rötlich Säumen verziert. Der Bürzel und die Oberschwanzdecken sind intensiv rötlich gefärbt. Die Schwungfedern sind dunkel bräunlich. Der abgerundete Schwanz ist dunkel bräunlich, die Federschäfte rötlich. Alle Steuerfedern außer den äußeren sind an der Basis weiß. Die Ränder zeigen distal weniger rötlich Färbung. Der Unterwangenstrich ist rötlich, das Kinn weiß, die Kehle schwarz, wird aber Richtung Nacken und Brust rötlich braun. Der Rest der Unterseite ist rötlich braun und an den Unterschwanzdecken gar noch intensiver. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel matt gelblich mit kleiner brauner Spitze. Die Beine sind gelblich mit schwarzen Krallen. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch die gelbbraun olive Unterseite mit rötlich brauner Tönung. Normalerweise gibt es einige rötlich braune Säume an der Kehle, was dem Kehlfleck ein weniger dichtes Aussehen verleiht. Die Oberschwanzdecken wirken etwas weniger durchgängig rötlich braun mit größeren grünen Bereichen in der Mitte. Der Schwanz wirkt verkeilt mit längeren weißen Flecken an den mittleren Steuerfedern sowie rötlich braunen Rändern an den äußeren Steuerfedern. Jungvögel ähneln den Weibchen, doch entwickeln junge Männchen etwas mehr Rötlich-Braun auf der Unterseite.[2]
Verhalten und Ernährung
Der Tapajosschattenkolibri bezieht Nektar wie andere Kolibris auch. Wahrscheinlich ernährt er sich auch von fliegenden Insekten und Spinnen.[2]
Lautäußerungen
Der Gesang besteht aus langen schrillen Klängen, die der Tapajosschattenkolibri unaufhörlich ohne Pause zwischen Phrasen von ca. sechs bis acht Sekunden von sich gibt. Eine Phrase umfasst monotone Zeilen einzelner Töne gefolgt von beschleunigten aufsteigenden Tönen und enden mit zwei helleren Tönen. Diese klingen beispielsweise wie tsi...tsi...tsi..tsi-tsi-tsi-tsi-tschup-tschup.[2]
Fortpflanzung
Im frühen Dezember wurde ein Lek entdeckt, an dem sich fünf aktive Männchen befanden. Alle waren fast den ganzen Tag sehr aktiv, mit lautem Scheuchen und Balzen einzelner Individuen, die das Lek aufsuchten. Ansonsten ist die Brutbiologie des Tapajosschattenkolibri bisher nicht erforscht.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Der Tapajosschattenkolibri bevorzugt Primärwälder, toleriert aber auch geschützte Gebiete oder solche, die durch Feuersbrünste zerstört wurden. Ein Lek wurde in stark gestörtem Terra-Firme-Wald entdeckt. Man findet den Vogel nahe dem Rio Tapajós oder dem Rio Xingu südlich des Río Amazonas im nördlichen zentralen Brasilien.[2]
Migration
Das Zugverhalten des Tapajosschattenkolibris ist bisher nicht erforscht.[2]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Tapajosschattenkolibris erfolgte 1950 durch John Todd Zimmer unter dem wissenschaftlichen Namen Phaethornis longuemareus aethopyga. Das Typusexemplar wurde von Alfonso Maria Olalla (1899–1971) bei Caxiricatuba am Rio Tapajós gesammelt.[3] 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein.[4]
Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern
für „leuchtend, strahlend“ und
für „Vogel“ ab.[5] Aethopygus ist ein griechisches Wortgebilde aus
für „Feuer, brennende Hitze; brennend, feurig“ und
für „-steißig; Bürzel, Steiß“.[6] Eine Zeit lang wurde der Tapajosschattenkolibri als Hybride von der Strichelkehl-Schattenkolibri-Unterart (Phaethornis rupurumii amazonicus Hellmayr, 1906) und dem Roten Zwergschattenkolibri ((Phaethornis ruber) Linnaeus, 1758) angesehen.[2]
Literatur
- Jon Fjeldså, Peter Boesman: Tapajos Hermit (Phaethornis aethopygus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
- Rolf Grantsau: Die Kolibris Brasiliens. Expressão e Cultura, Rio de Janeiro 1988, ISBN 978-85-208-0101-7.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- John Todd Zimmer: Studies of Peruvian birds. No. 55, The hummingbird genera Doryfera, Glaucis, Threnetes, and Phaethornis. In: American Museum novitates. Nr. 1449, 1950, S. 1–51 (digitallibrary.amnh.org [PDF; 4,5 MB]).
- William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S. and H.S. and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine: or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 85, 1827, S. 433–442 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Phaethornis aethopygus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 17. Februar 2019.
- Factsheet auf BirdLife International
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Tapajos Hermit (Phaethornis aethopygus) in der Internet Bird Collection
- Tapajosschattenkolibri (Phaethornis aethopygus) bei Avibase; abgerufen am 17. Februar 2019.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Tapajosschattenkolibri (Phaethornis aethopygus)
- Tapajosschattenkolibri (Phaethornis aethopygus) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 17. Februar 2019 (englisch).