Galloromanen

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Als Gallorömer bzw. Galloromanen werden die Bewohner der römischen Provinz Gallien in der Spätantike bezeichnet. Der Name drückt die Verschmelzung römischer und gallischer Kultur in dieser Bevölkerungsschicht aus (siehe dazu Gallorömische Kultur). Aus der weiteren Verschmelzung dieser Bevölkerungsgruppe mit den Franken der Völkerwanderungszeit entstanden das Reich der Merowinger und in der weiteren Folge Frankreich und Deutschland.

Bei der Entstehung der Galloromanen spielt weniger die ethnische Verschmelzung zwischen gallischer Bevölkerung und römischen Truppen (bei denen es sich mehrheitlich nicht um „echte“ Römer, sondern um Soldaten aus anderen Teilen des Römischen Reiches handelte) die entscheidende Rolle, sondern vielmehr die Übernahme der römischen Kultur und Sprache. Vor allem in den Städten romanisierte sich die gallische Bevölkerung rasch. In geringerem Umfang bestanden vermutlich auch gallische Traditionen fort, die von der römischen Oberschicht übernommen wurde.

Die Galloromanen stellten das wichtigste Verbindungsglied zwischen der römischen Kultur der Antike und der Kultur des Mittelalters dar. Für das Ostfränkische Reich waren in dieser Hinsicht vor allem die Bewohner der Bischofsstädte am Rhein von Bedeutung. Neben irischen Mönchen waren die Galloromanen die wichtigsten Träger des Christentums, von denen die Christianisierung der Franken ausging.

Auch das Lehnswesen des Mittelalters hat teilweise galloromanische Wurzeln: Im 4. Jahrhundert bildete sich in Gallien eine senatorische Oberschicht, die die Verwaltung der Provinz vor Ort umsetzte, gallische Interessen dem Imperium gegenüber vertrat und zahlreiche Bischöfe stellte. Zugleich bauten sie große Latifundien auf, zu denen imperiale Beamte keinen Zutritt hatten, die sie mit Privatarmeen verteidigten und auf denen sie selbst Recht sprachen. Gleichzeitig verlor der klassische römische Stadtadel in den Städten Galliens an Bedeutung.

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