Ryōan-ji
Ryōan-ji (japanisch 龍安寺 ‚Tempel des zur Ruhe gekommenen Drachen‘) ist ein 1499 gegründeter Zen-Tempel im Nordwesten der japanischen Stadt Kyōto in deren Stadtbezirk Ukyō.
Erbaut wurde er 1450 von Hosokawa Katsumoto, einem hohen Staatsbeamten der Muromachi-Zeit, auf einem Grundstück, das ursprünglich der Fujiwara-Familie als Landsitz diente. Seit 1994 gehört er zusammen mit anderen Stätten zum UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu). Der Tempel gehört zur größten Schule des Rinzai-Zen mit dem Muttertempel Myōshin-ji.
Hauptattraktion des Tempels ist der hier befindliche und wohl berühmteste Zen-Garten Japans, der Hojo-Teien im Kare-san-sui-Stil aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Garten besteht aus einer Fläche (25 mal 10 Meter) aus fein gerechtem Kies mit 15 scheinbar zufällig platzierten Steinen in 5 bemoosten Gruppen. Aus keinem Blickwinkel sind alle 15 Steine sichtbar. Die südliche und westliche Seite des Gartens ist von einer rötlichen Mauer gesäumt, über welcher der Blick auf die Bäume und Sträucher des begehbaren Gartens fällt. Auf der nördlichen Seite befindet sich das Tempelgebäude mit der Sitzterrasse, von der aus man den Steingarten überschaut. Die umgebende Mauer ist mit ölgetränktem Ton verputzt erbaut worden. Im Laufe der Jahrhunderte ist das Öl ausgetreten und hat so das charakteristische Muster hinterlassen.
Zur Tempelanlage gehört auch ein großer Teich, der auf eine allererste Tempelgründung an dieser Stelle im 10. Jahrhundert zurückgeht. In der Mitte des Teiches befindet sich eine kleine, begehbare Insel mit einem Schrein, der der Gottheit Benzaiten gewidmet ist.
Einzelnachweise
Weblinks
- Website des Tempels – Japanisch und Englisch
- Informationsangebot der Präfektur Kyōto – Englisch
- Informationsangebot der Stadt Kyōto – Englisch
Koordinaten: 35° 2′ 4,3″ N, 135° 43′ 5,5″ O