Sophie Junghans

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. August 2022 um 15:22 Uhr durch imported>Invisigoth67(178175) (typo).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Sophie Junghans, eigentlich Sophie Schuhmann geb. Junghans (* 3. Dezember 1845 in Kassel; † 16. Dezember 1907 in Hildburghausen) war eine deutsche Schriftstellerin.

Sophie Junghans, Tochter des kurfürstlichen hessischen Hofrats Justus Junghans und seiner Ehefrau Helene, erhielt eine standesgemäße Schulbildung, die aber 1860 – als die Familie beim Tode des Vaters nahezu mittellos zurückblieb – unterbrochen wurde. Sie erlernte den Beruf der Lehrerin und vertiefte ihre Ausbildung durch die Eindrücke eines mehrjährigen Aufenthalts in England (ab 1864); später – schon als Schriftstellerin – hielt sie sich zu Studienzwecken in Berlin auf und ging 1876 nach Italien. Sie verheiratete sich 1877 mit dem Lehrer Joseph Schuhmann, später Professor am technischen Institut zu Rom, lebte aber schon 1878 wieder in Kassel; die Ehe – aus der ein Sohn hervorging – wurde 1879 (nach Brümmer 1880) geschieden. Nach einem weiteren Aufenthalt in England 1882/1883 ließ sie sich in Wiesbaden nieder und zog 1890 nach Gotha, wo sie sich eine „Villa Sophie“ baute und als fruchtbare und erfolgreiche Schriftstellerin lebte.

Im März 1901 wurde Junghans wegen „akuter Neurasthenie“ in die Landesheilanstalt Marburg aufgenommen. 1904 siedelte sie nach Frankfurt am Main über.

Werke

  • Gedichte. Luckhardt, Kassel 1869.
  • Verflossene Stunden. Novelle. Günther, Leipzig 1871. (Digitalisat)
  • Freudvoll und leidvoll. Erzählungen. 2 Bände. Jena 1874.
  • Käthe, Geschichte eines modernen Mädchens. 2 Bände. Hirzel, Leipzig 1876. (Digitalisat)
  • Haus Eckberg. Roman in 2 Bänden. Hirzel, Leipzig 1878. Neuausgabe Salier Verlag 2009. ISBN 978-3939611547
  • Orsanna und andere Erzählungen. 2 Bände. Costnoble, Jena 1880.
  • Die Erbin wider Willen. Spemann, Stuttgart 1881. (Digitalisat)
  • Die Schwiegertochter. Novelle. Goldschmidt, Berlin 1882.
  • Hella Jasmund und andre Erzählungen. Spemann, Stuttgart 1883.
  • Neue Novellen. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1883.
  • Die Gäste der Madame Santines. 2 Bände. Reißner, Leipzig 1884.
  • Helldunkel. Roman. 2 Bände. Reißner, Leipzig 1885.
  • Die Amerikanerin. Reißner, Leipzig 1886. (Digitalisat)
  • Spiegelungen.2 Bände. Dominik, Berlin 1887.
  • Der Bergrat. 4 Bände. Fontane, Berlin 1888.
  • Ein Rätsel. 2 Bände. Dominik, Berlin 1889.
  • Zwei Brüder. 3 Bände. Reißner, Berlin 1889.
  • Eine Versuchung. Hauschild, Dresden/Wien 1890.
  • Unter der Ehrenpforte. Novellen. Dominik, Berlin 1891.
  • Zu rechter Zeit. 3 Bände. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1893.
  • Schwertlilie. Cotta, Stuttgart 1893.
  • Die Brautschau. Roman. Bong, Berlin 1892,
  • Geschieden. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1895.
  • Um das Glück. Roman. 2 Bände. Ahn, Berlin 1896.
  • Lore Lay. Erzählung. Reißner, Dresden 1897. (Digitalisat)
  • Gehen und Bleiben. Roman. Reißner, Dresden 1899.
  • Junge Leiden. Roman. Westermann, Braunschweig 1900.
  • Hymen. Roman. Reißner, Dresden 1902.

Literatur

  • Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten, Bd. 3 - 1913, S. 382–383. (online)
  • Martin Maack, Die Novelle: Ein kritisches Lexikon ..., 1896, S. 238 f.
  • Karen Nolte, Die Krankengeschichte der Sophie Junghans, in: Gelebte Hysterie / Erfahrung, Eigensinn und psychiatrische Diskurse im Anstaltsalltag um 1900, Campus Verlag 2003, S. 192–208
  • Sophie Pataky, Band I, S. 402 f. (Werke), Band II, S. 280 f. (Biographie)
  • Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Metzler, Stuttgart 1981, S. 150.
  • Urte Helduser: Sophie Junghans in: Nikola Roßbach: Kleines Kasseler Literatur-Lexikon. Wehrhahn, Hannover 2018, S. 470–471.

Weblinks

Wikisource: Sophie Junghans – Quellen und Volltexte