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Hermann Blocher (geboren am 11. März 1872 in Münchenstein; gestorben am 1. Januar 1942 in Lund; heimatberechtigt in Schattenhalb) war ein Schweizer Politiker (SP). Er war von 1910 bis 1918 Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt. Er war der zweite Sozialdemokrat in der Basler Kantonsregierung.
Herkunft, Ausbildung und Beruf
Blocher wurde in der Neuen Welt als Sohn eines Fabrikdirektors geboren.[1] Blocher besuchte die Schulen in Basel. Er studierte an der Universität Basel und wurde dort in Volkswirtschaft promoviert.[2] Danach war er zunächst schriftstellerisch tätig.[1] Er arbeitete auch für den Universitätsprofessor Stephan Bauer an der Volkszählung von 1900.[1][2] Anschliessend wurde er Sekretär der Internationalen Arbeitsamts in Basel, bevor er 1902 vom Regierungsrat zum Kantonalen Gewerbeinspektor ernannt wurde.[1] Als Gewerbeinspektor gelang es ihm, das Misstrauen der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitsschutzgesetzen abzubauen. Er war auch am Ausbau des Arbeiterschutzes unter dem für die Sozialpolitik zuständigen Vorsteher des Departements des Innern, Eugen Wullschleger, massgeblich beteiligt.[3]
Politische Laufbahn
Blocher kandidierte 1906 und 1907 für den Regierungsrat, unterlag aber dem liberal-konservativen Carl Christoph Burckhardt und dem freisinnigen Armin Stöcklin.[1] 1910 wurde er kampflos gewählt, als die FDP nach dem Rücktritt von Heinrich David auf eine Kandidatur verzichtete.[1] Er übernahm zuerst das Polizeidepartement. 1914 wechselte er ins Departement des Innern.[3] In seine Amtszeit fiel die Gründung der Schweizer Mustermesse.[2][3]
BASLER NACHRICHTEn hat noch Zusatzinformationen
Als Gymnasiast kam er in Kontakt mit Gustav von Bunge, infolgedessen er sich der Abstinenzbewegung anschloss. Er stand einer Schülervereinigung vor, die sich für die Abstinenz einsetzte.[3] Er galt später als einer der besten Freunde Bunges.[2]
Späteres Wirken
Nach seinem Ausscheiden aus dem Regierungsrat war er bis 1933 als wissenschaftlicher Vertreter von Roche in den nordischen Ländern und Russland tätig.[1][2] Ab 1921 war er zudem Gesandtschaftssekretär in Stockholm.[2]
Nach dem Rückzug von seinen Ämtern lebte er in Lund.[2]
Literarische werke, gemäss NZ auch nach Pensionierung
Blocher galt als belesen, wahrheitsliebend, guter Redner sowie offen und direkt.[2]
Ruhestand und Privatleben
Bei seinem Tod soll er zurückgezogen in Lund gelebt haben und war in Basel, aus dessen Regierung er 25 Jahre zuvor zurückgetreten war, eher in Vergessenheit geraten.[1][3]
Der Bundesrichter Eugen Blocher war ein jüngerer Bruder von Hermann Blocher.[1]
Literatur
- Monika Raulf: Hermann Blocher. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i i.: Dr. Hermann Blocher in Schweden gestorben. In: Arbeiter-Zeitung Basel. 3. Januar 1942.
- ↑ a b c d e f g h M.: Alt-Regierungsrat Dr. Hermann Blocher †. In: National-Zeitung. 3. Januar 1942.
- ↑ a b c d e A. Imhof: Zum Hinschied von alt-Regierungsrat Dr. H. Blocher. In: Basler Nachrichten. 3. Januar 1942.
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Kategorie:Gestorben 1942
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Blocher, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker (SP) |
GEBURTSDATUM | 11. März 1872 |
GEBURTSORT | Münchenstein |
STERBEDATUM | 1. Januar 1942 |
STERBEORT | Lund |
Herkunft, Ausbildung und Beruf
Politik
Privates
heimatberechtigt in Basel
Literatur
Weblinks
- Anita Rion im Dictionnaire de Jura.ch
Kategorie:Minister (Jura)
Kategorie:Abgeordneter (Jura)
Markus Vogt: Die DSP kam laut und verschwand leise. In: Christoph Merian Stiftung (Hrsg.): Basler Stadtbuch 2009. Christoph Merian Verlag, Basel 2010, S. 75–77, hier S. 76.
Nathalie Barthoulot auf der Website des Kantons Jura
- ↑ Georg Kreiss: Der Aufbruch der 1960er und 1970er Jahre. In: Verein Geschichte der Basler Sozialdemokratie (Hrsg.): 125 Jahre Basler Sozialdemokratie; Ein Lesebuch. Muttenz/Basel 2016, S. 148–152, hier S. 149–151.
- ↑ Corina Lanfranchi: Die letzten Jahre der Basler AZ; Im Gespräch mit Linda Stibler. In: Verein Geschichte der Basler Sozialdemokratie (Hrsg.): 125 Jahre Basler Sozialdemokratie; Ein Lesebuch. Muttenz/Basel 2016, S. 97–100, hier S. 97.
- ↑ Markus Vogt: Die DSP kam laut und verschwand leise. In: Basler Stadtbuch 2009. Christoph Merian Verlag, Basel 2010, S. 75–77 (baslerstadtbuch.ch).