Rogaška Slatina

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Rogaška Slatina
Rohitsch-Sauerbrunn
Wappen von Rogaška Slatina Karte von Slowenien, Position von Rogaška Slatina hervorgehoben
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Untersteiermark / Štajerska
Statistische Region Savinjska (Sanngebiet)
Koordinaten 46° 14′ N, 15° 38′ OKoordinaten: 46° 14′ 15″ N, 15° 38′ 23″ O
Höhe 224 m. i. J.
Fläche 71,5 km²
Einwohner 11.002 (2018)
Bevölkerungsdichte 154 Einwohner je km²
Telefonvorwahl (+386) 3
Postleitzahl 3250
Kfz-Kennzeichen CE
Struktur und Verwaltung
Bürgermeister: Branko Kidrič
Postanschrift Izletniška ulica 2
3250 Rogaška Slatina
Website
Grand Hotel Rogaška
Pavillon in Rogaška Slatina

Rogaška Slatina (deutsch: Rohitsch-Sauerbrunn) ist eine Kleinstadt und Gemeinde in Slowenien. Sie liegt in der historischen Landschaft Spodnja Štajerska (Untersteiermark) und in der statistischen Region Savinjska. Die zuvor zu Šmarje pri Jelšah gehörende Gemeinde ist seit 1994 eigenständig.

Bekannt ist Rogaška Slatina als Kurort.[1]

Geographie

Lage

Rogaška Slatina liegt an den Ausläufern der Karawanken (Karavanke) an der kroatischen Grenze. Die Gemeinde ist umgeben von den Bergen Boč (980 m), Plešivec (832 m) und Donačka Gora (883 m). Geografisch gehört es zum östlichen Teil von Zgornje Sotelsko (etwa: Oberes Sotlatal).

Der Fluss Sotla bildet hier die Grenze zu Kroatien.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde umfasst 41 Ortschaften. Die deutschen Exonyme in den Klammern wurden bis zum Abtreten des Gebietes an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Jahr 1918 vorwiegend von der deutschsprachigen Bevölkerung verwendet und sind heutzutage größtenteils unüblich.[2][3] (Einwohnerzahlen Stand 1. Januar 2017[4]):

  • Brestovec (Wrestovetz), 158
  • Brezje pri Podplatu (Pirck, Bresie), 61
  • Cerovec pod Bočem (Zerovetz), 370
  • Ceste (Zeste), 120
  • Čača vas (Tschatschendorf), 150
  • Drevenik (Baumgarten), 79
  • Gabrce (Gaberg, Gaberze), 61
  • Gabrovec pri Kostrivnici (Gabrovetz), 66
  • Gradiški Dol, 28
  • Irje (Luisenhof), 345
  • Kačji Dol (Wurmtal, Katschidoll), 155
  • Kamence (Sankt Katharina), 107
  • Kamna Gorca (Steinbühel, Kamenagorza), 105
  • Male Rodne (Rodeinburg), 132
  • Nimno, 95
  • Plat (Plath), 91
  • Podplat (Podplath), 123
  • Podturn, 74
  • Pristavica (Pristovetz), 57
  • Prnek, 118
  • Rajnkovec (Rainersberg, Reinkovetz), 81
  • Ratanska vas (Radmannsdorf), 87
  • Rjavica, 163
  • Rogaška Slatina (Rohitsch-Sauerbrunn), 4.985
  • Spodnja Kostrivnica (Unterkostreinitz), 122
  • Spodnje Negonje (Unternegaun), 283
  • Spodnje Sečovo (Unterschlag, Untersetschovo), 445
  • Spodnji Gabrnik (Untergabernik), 111
  • Strmec pri Svetem Florijanu (Schweindorf), 153
  • Sveti Florijan (Sankt Florian), 360
  • Tekačevo (Takatschovo), 222
  • Topole (Topolje), 209
  • Tržišče (Marktl, Tersische), 179
  • Tuncovec, 167
  • Velike Rodne (Rodeinburg), 183
  • Vinec (Weindorf), 30
  • Zagaj pod Bočem (Sagai), 193
  • Zgornja Kostrivnica (Oberkostreinitz), 152
  • Zgornje Negonje (Obernegaun), 138
  • Zgornje Sečovo (Obersetschovo), 106
  • Zgornji Gabrnik (Obergabernik), 130

Nachbargemeinden

Poljčane Makole Majšperk
Šmarje pri Jelšah Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Rogatec
Šmarje pri Jelšah Podčetrtek Hum na Sutli (HR)

Geschichte

Die Anfänge als Kurort reichen mindestens zurück bis ins Mittelalter, da aus dem Jahr 1141 eine erstmalige urkundliche Erwähnung einer Quelle an diesem Ort überliefert ist.[5] Im 17. Jahrhundert berichtet Paul de Sorbait, Hofarzt in Wien, in seiner Schrift Praxios medicae (1680) von der überregionalen Bekanntheit des Mineralwassers.[6]

Die bekanntesten drei Quellen von Rohitsch-Sauerbrunnen sind: die Tempelquelle, Styriaquelle und Donatiquelle. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden von diesen drei Quellpunkten in mehreren Millionen Flaschen Wasser abgefüllt und verkauft.[7] Der Analyse von Hotter in Graz (1902) nach, handelt es sich um eine Natrium-Magnesium-Hydrogenkarbonat-Sulfat-Mineralisation von Wässern, die in Klüften des im Untergrund lagernden Andesitgesteins zirkulieren.[8] Ferner sind weitere genutzte Quellen in der Literatur überliefert: der Alpha-, Beta- und Gamma-Brunnen, der Josef-Brunnen, Moritz-Bohrbrunnen, Fröhlich’sche Bohrbrunnen, Ferdinands-Brunnen, Gottharts-Brunnen und die Waldquelle.[7]

Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten Privatpersonen viele Villen, die bis heute das Stadtbild prägen. 1840 starb dort bei einem Kuraufenthalt der aus Freiburg im Breisgau stammende, österreichische Generalmajor Conrad von Mederer.

Wirtschaft

Der Kurtourismus besitzt für die Kleinstadt einen hohen kulturellen und wirtschaftlichen Stellenwert. Seit dem 17. Jahrhundert hat sich das Heilbad durch die Thermen und das gesundheitlich vorteilhafte Mineralwasser mehrerer Quellen einen Namen gemacht. Die Trinkbrunnenanlage mit dem klassizistischen Gebäudeensemble sowie der Handel mit dem Mineralwasser Donat Mg bilden einen wichtigen Faktor für die Stadt.

Schon seit 1655 gibt es in Rogaška Slatina die Glasbläserkunst. Die 1927 gegründete Glasfabrik Steklarna Rogaška produziert Glaswaren von hoher Qualität. Sie galt schon in Jugoslawien als die größte Kristallfabrik des damaligen Bundesstaates. Einzelstücke aus der Fabrikation werden von der Slowenischen Regierung als Staatsgeschenk verwendet.[9][10] Etwa 90 % der über 1200 verschiedenen Produkte gehen in den Export. Zum wirtschaftlichen und kulturellen Profil der Stadt trägt auch der Orgelbau Anton Škrabl (Orglarstvo Škrabl) bei.[11][12]

Sehenswürdigkeiten

  • Grand Hotel Rogaška

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: Rogaška Slatina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Stadt als Kurort, aufgerufen am 30. Juli 2009.
  2. Spezialkarte der Österreichisch-ungarischen Monarchie 1:75.000 - Rohitsch und Drachenburg 5255. (1914).
  3. Spezialkarte der Österreichisch-ungarischen Monarchie 1:75.000 - Pragerhof und Wind. Feistritz 5455. (1914).
  4. Tabellen zur Bevölkerung des Statistischen Amtes der Republik Slowenien (slowenisch).
  5. Tourismusamt Rogaška Slatina: Zeitstrahl 1141. auf www.visit-rogaska-slatina.si (arabisch, deutsch, englisch, italienisch, kroatisch, slowenisch).
  6. Donat Mg: Tradition Rogaska Donat Mg, seit 1909. auf www.donat.mg (bosnisch, deutsch, englisch, italienisch, kroatisch, russisch, serbisch, slowenisch).
  7. a b Julius Dreger: Erläuterungen zur Geologischen Karte der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder der Österr.-Ungar. Monarchie. SW-Gruppe Nr. 94. Rohitsch und Drachenburg. (Nachlieferung) Verlag der Geologischen Staatsanstalt, Wien 1920, S. 36–37.
  8. Walter Carlé: Die Mineral- und Thermalwässer von Mitteleuropa. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1975, S. 532–533.
  9. Tourismusamt Rogaška Slatina: Die Glashütte Steklarna Rogaška. auf www.visit-rogaska-slatina.si (arabisch, deutsch, englisch, italienisch, kroatisch, slowenisch).
  10. Lore Marr-Bieger: Slowenien, Istrien. Michael Müller Verlag, Erlangen 1999, S. 283.
  11. Orglarstvo Škrabl d.o.o.: Webpräsenz. auf www.skrabl.com (deutsch, englisch, slowenisch).
  12. Tourismusamt Rogaška Slatina: Lernen Sie echte Bräuche und Traditionen kennen. auf www.visit-rogaska-slatina.si (arabisch, deutsch, englisch, italienisch, kroatisch, slowenisch).
  13. BSZ GBV: bibliografischer Nachweis.