Wahlbezirk Steiermark 3

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Wahlbezirk Steiermark 3
Land Österreich-Ungarn
Kronland Steiermark
Wahlkreisnummer 3
Typ Stadtwahlkreis
Region Graz, V. und VI.
Anwesende Bevölkerung  55.743  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (99,3 %), Slowenisch (0,5 %)
Wahlberechtigte 14.740  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Steiermark 3 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Steiermark. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Steiermark 3 umfasste den V. und VI. Bezirk der Stadt Graz (Gries und Jakomini).[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Sozialdemokrat Josef Pongratz als Sieger hervor. Er setzte sich mit 55,0 % bereits im ersten Wahlgang durch. Hinter ihm folgte Josef Hackl (Deutsche Volkspartei) mit 24,6 % und Konrad Hopfwieser (Christlichsoziale Partei) mit 19,2 %. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Pongratz sein Mandat mit 55,9 % erfolgreich verteidigen. Hinter ihm folgte der deutsch-freiheitliche Kandidat Hans Habisch mit 23,5 % und der christlich-soziale Politiker Karl Plechinger.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Pongratz im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Josef Pongratz Sozialdemokratische Arbeiterpartei 4928 55,0 %
Josef Hackl Deutsche Volkspartei 2205 24,6 %
Konrad Hopfwieser Christlichsoziale Partei 1718 19,2 %
Sonstige Parteien 96 1,1 %
Wahlberechtigte: 13.687, Ungültige/Leere Stimmen: 36, Wahlbeteiligung: 65,6 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Pongratz im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Josef Pongratz Sozialdemokratische Arbeiterpartei 4576 55,9 %
Hans Habisch deutsch-freiheitlicher Kandidat 1924 23,5 %
Karl Plechinger Christlichsoziale Partei 983 12,0 %
Franz Oberegger Deutsche Arbeiterpartei 492 6,0 %
Friedrich Wanek Alldeutsche Vereinigung 110 1,3 %
Hans Resel Sozialdemokratische Arbeiterpartei 34 0,4 %
Sonstige Parteien 64 0,8 %
Wahlberechtigte: 14.740, Ungültige/Leere Stimmen: 38, Wahlbeteiligung: 55,8 %

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Neue Freie Presse, 15. Mai 1907, S. 6 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  3. Artikel in: Das Vaterland, 14. Juni 1911, S. 15 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl