Gaisbergrennen
Die Gaisbergrennen waren Bergrennen für Motorräder und Automobile, die am Gaisberg, dem Hausberg der Stadt Salzburg (Österreich), zwischen 1929 und 1969 stattfanden.
Geschichte
Am 8. September 1929 fand am Gaisberg das erste internationale Gaisbergrennen statt. Baron Franz von Preuschen, der in Salzburg-Aigen wohnte, war der Präsident des Salzburger Automobilclubs, der dieses Rennen veranstaltete. Es siegte Max von Arco-Zinneberg auf Mercedes-Benz SSK mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h. In der Tourenwagenklasse war Manfred von Brauchitsch mit einem Mercedes-Benz SS und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 72 km/h siegreich.[1] Auf dem Motorrad siegte Josef Walla mit einer Sunbeam.[2]
Am 31. August 1930 wurde das Rennen erstmals im Radio übertragen. Sprecher waren der Mozarteumsdirektor Bernhard Paumgartner und Wolfgang von Karajan. 1933 fand dann vor dem Zweiten Weltkrieg das letzte Mal am Gaisberg ein Rennen statt.
Nach dem Krieg gab es erstmals wieder am 19. Oktober 1952 eine Wertungsfahrt. Auf einer BSA 350 fuhr Helmut Krackowizer mit, der bis zum Ende der Rennen (1969) als Platzsprecher und Pressechef für die Gaisbergrennen tätig war. Der Fahrschulbesitzer Willi Koch erzielte die Bestzeit.
Am 15. August 1957 schließlich begann wieder internationaler Motorsport am Gaisberg mit dem ersten „Großen Bergpreis von Österreich“. Vor 25.000 Zuschauern gewann der Schweizer Peter Daetwyler aus Zürich auf einem 2-Liter-Maserati vor dem Borgward-Werksfahrer Hans Herrmann und Richard von Frankenberg auf Porsche RS.
Rennleiter zahlreicher Nachkriegsrennen am Gaisberg war Regierungsrat Fritz Stengl, dessen Vater schon vor dem Zweiten Weltkrieg Rennleiter bei zahlreichen Veranstaltungen im Land Salzburg gewesen war und dessen Sohn Manfred ein erfolgreicher Motorradrennfahrer und Rennrodler war. Motorradläufe gab es nicht bei allen Veranstaltungen, da das Gaisbergrennen überwiegend eine Veranstaltung für Automobile war. Hier wurden unter anderem Europa-Bergmeisterschaftsläufe durchgeführt. Im Laufe der Jahre kam es auch zu mehreren tödlichen Unfällen, was letztlich einer der Gründe für das Ende der Veranstaltung war.
Das vorletzte Rennen fand am 8. September 1968 als Lauf zur Europa-Bergmeisterschaft der FIA statt. Gerhard Mitter fuhr die 8,6 km lange Strecke auf einem Porsche 909 Bergspyder in der Bestzeit von 3:41,54 Minuten. Die Rekordzeit von 3:39,7 Minuten aus dem Vorjahr gilt als unwahrscheinlich. Er gewann das Rennen nach der Addition von zwei Läufen (7:23,72 Minuten) vor Dieter Quester (BMW-Monti) und Rolf Stommelen (Porsche).
Am 7. September 1969 fand das letzte Gaisbergrennen vor 10.000 Zuschauern statt. Es geschah noch einmal ein tödlicher Unfall (Toni Pelizzoni auf FIAT Abarth 2000 P), was dann auch einer der Gründe war, weshalb der Berg nie wieder im Renntempo erstürmt wurde.
Teilnehmer
Motorradfahrer
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Automobilfahrer
- Max von Arco-Zinneberg
- Edgar Barth (1964 Streckenrekord auf Porsche RS 61 mit 8-Zylinder-Motor: 8,652 km in 4:11,5 Minuten)
- Jean Behra
- Manfred von Brauchitsch
- Anton Fischhaber
- Richard von Frankenberg
- Sepp Greger
- Hans Herrmann
- Gerhard Mitter (1968 Streckenrekord auf Porsche 909 Bergspyder: 8,6 km in 3:41,54 Minuten)
- Herbert Müller
- Wolfgang Seidel
- Dieter Quester
- Rolf Stommelen
- Wolfgang Graf Berghe von Trips (1958 Streckenrekord auf Porsche RS: 8,6 km in 4:41,9 Minuten)
- Jochen Rindt
- Helmut Koinigg (beendete 1969 das Rennen wegen eines Unfalls nicht)
Diese Auflistung ist nicht vollständig.
Quellen
- Siegfried C. Strasser (Vorwort von Hans Herrmann): Der Rennberg. Die Rennen auf den Salzburger Gaisberg. 1. Auflage. Weishaupt Verlag, Gnas 2004, ISBN 978-3-7059-0195-7 (190 Seiten, eine gut recherchierte Übersicht).
- Hermann Schwarz: 75 Jahre Gaisbergrennen. Hrsg.: Salzburg Rallye Club. Salzburg Rallye Club, Salzburg 2004 (ein Bildband - ohne ISBN - nur in Salzburg erhältlich).
- Motorrad-Literatur- und Bild-Archiv von Helmut Krackowizer. Abgerufen am 6. September 2009.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mercedes Benz Classic Days 2007. (Nicht mehr online verfügbar.) mercedes-benz-clubs.com, archiviert vom Original am 15. August 2014; abgerufen am 28. Juli 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Technisches Museum Wien