Bahnhof Zwiesel (Bay)
Zwiesel (Bay) | |
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Bahnhofsgebäude von Zwiesel von der Straßenseite (2012)
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 4 |
Abkürzung | NZWL |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 15. November 1877 |
Profil auf Bahnhof.de | Zwiesel-(Bay)-1037324 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Zwiesel |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 1′ 15″ N, 13° 13′ 35″ O |
Höhe (SO) | 578 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Bayern |
Der Bahnhof Zwiesel (Bay) ist der bedeutendste Eisenbahnknoten im Bayerischen Wald. Er ist der einzige Bahnhof der niederbayerischen Stadt Zwiesel. Neben dem Bahnhof Zwiesel gibt es im Stadtteil Lichtenthal noch den Haltepunkt Lichtenthal. Der Bahnhof Zwiesel besitzt vier Bahnsteiggleise. Zwiesel liegt an der Bahnstrecke Plattling–Bayerisch Eisenstein, die auch Bayerische Waldbahn genannt wird. Im Bahnhof Zwiesel zweigen die Bahnstrecken nach Grafenau und Bodenmais von der Bayerischen Waldbahn ab. Die Bahnstrecken werden von Zügen der Regentalbahn unter dem Markennamen Waldbahn bedient.
Geschichte
Der Bahnhof der Glasmacherstadt Zwiesel wurde am 15. November 1877 mit der Hauptbahn Plattling–Bayerisch Eisenstein in Betrieb genommen. Seit dem 1. September 1890 ist der Bahnhof zusätzlich Ausgangspunkt der Nebenbahn nach Grafenau, wodurch die Bedeutung des Bahnhofs weiter anstieg. Eine weitere Nebenbahn folgte mit der Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais, die am 3. September 1928 eröffnet wurde und ebenfalls in Zwiesel ihren Ausgangspunkt hat. Aufgrund der drei Bahnstrecken, die in alle vier Himmelsrichtungen führen, wird das von dem Bahnhof abgehende Streckennetz auch als Zwieseler Spinne bezeichnet.[1][2]
Infrastruktur
Zwischen September 2006 und Juli 2007 wurde ein neuer Inselbahnsteig angelegt. Der Bahnsteig verfügt über drei Bahnsteigkanten, die an den durchgehenden Gleisen 2 und 5, sowie dem Stumpfgleis 4 liegen. Die Höhe des Bahnsteiges wurde auf 55 cm angehoben, sodass ein höhengleicher Einstieg in die Züge möglich ist. Bei der Renovierung des Inselbahnsteigs wurde erstmals der nach dem Bahnhof benannte Bahnsteigüberdachungstyp „Zwiesel“ verwendet, der seitdem an mehreren anderen Haltepunkten und Bahnhöfen verbaut wurde.[3] Lediglich das Bahnsteiggleis 1 am Hausbahnsteig hatte bis 2013 noch eine Bahnsteighöhe von nur 22 cm. Dieser wurde im Sommer 2013 für 600.000 Euro auf eine Höhe von 55 Zentimeter erhöht. Der umgebaute Bahnsteig ist 90 m lang. Damit ist der Bahnhof komplett mit Bahnsteigen der Höhe 55 cm ausgestattet und somit ein ebenerdiger Zugang zu allen Zügen möglich.[4]
Nördlich des Bahnhofsgebäudes ist bis heute eine Ladestraße vorhanden. Der Güterverkehr am Bahnhof wurde jedoch eingestellt. Das Innere des Bahnhofsgebäudes wurde während der Modernisierung der Bahnsteige ebenfalls renoviert. Die Deutsche Bahn betreibt dort seit Frühjahr 2008 einen DB Service Store. In diesem befindet sich neben einem Café auch ein Fahrkartenschalter.
Der Bahnhof stellt einen zentralen Umsteigeknoten in der Stadt dar, der von den Stadtbuslinien, den Bussen der RBO sowie den Falkensteinbussen bedient wird, die Haltestellen befinden sich im Vorfeld des Bahnhofs.
Gleis | Nutzbare Länge[5] | Bahnsteighöhe[5] | Aktuelle Nutzung |
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1 | 90 m | 55 cm | Regionalbahnen nach Grafenau |
2 | 120 m | 55 cm | Regionalbahnen nach Bayerisch Eisenstein |
4 | 70 m | 55 cm | Regionalbahnen nach Bodenmais |
5 | 120 m | 55 cm | Regionalbahnen nach Plattling |
Betrieb
Bis 2000 wurde der Bahnhof Zwiesel auch von Fernverkehrszügen bedient. Bis 1987 fuhr der Triebwagenzug VT 601 der Deutschen Bundesbahn als Alpen-See-Express nach Zwiesel und weiter in den Bayerischen Wald. Der Zug diente hauptsächlich den zahlreichen Touristen im Bayerischen Wald. Nachdem der Zug eingestellt war, kamen noch Kurswagen des IC Arber und des IC Bayerwald nach Zwiesel. Der Waldbahn-Anschluss nach Špicák (über Bayerisch Eisenstein) wurde zum Fahrplanwechsel Ende 2014 eingestellt.
Seit 2003 wird der Zugbetrieb, von seltenen Sonderfahrten abgesehen, nur noch im vertakteten Betrieb mit den grün-gelben Regio-Shuttles der Regentalbahn unter dem Betriebsnamen Waldbahn durchgeführt, wobei sich die Züge aus dem Fernbahnhof Plattling, dem Bahnhof Bodenmais sowie dem Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein kurz vor der vollen Stunde (Stunden-Takt), sowie der Zug aus Grafenau zur ungeraden Stunde (2-Stunden-Takt) im Bahnhof treffen.
Linie | Strecke | Taktfrequenz |
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RB 35 | Plattling – Deggendorf – Gotteszell – Regen – Zwiesel – Bayerisch Eisenstein | Stundentakt |
RB 36 | Zwiesel – Frauenau – Spiegelau – Grafenau | Zweistundentakt |
RB 37 | Zwiesel – Bodenmais | Stundentakt |
Stand: 13. Dezember 2020 |
Planmäßiger Güterverkehr findet seit 2000 nicht mehr statt. Heute zeugt der noch vorhandene Güterschuppen vom einstigen großen Güteraufkommen. Außerdem gab es einen Gleisanschluss zur Zwieseler Kristallglas AG.
Literatur
- Christoph Riedel: Die Zwieseler Spinne. In: Eisenbahn-Magazin. Nr. 4/2012, S. 30–32.
Weblinks
- Gleise in Serviceeinrichtungen (NZWL), DB Netz AG (PDF; Gleisplan des Bahnhofs Zwiesel)
Einzelnachweise
- ↑ Walther Zeitler: Die Bayerische Waldbahn. Neue Presse, Passau 1991, ISBN 3-924484-38-4.
- ↑ Christoph Riedel: Die Zwieseler Spinne. In: Eisenbahn-Magazin. Nr. 4/2012, S. 30–32.
- ↑ Bahnsteigüberdachung Zwiesel. In: doering-stahlbau.de. Döhring Stahlbau. Archiviert vom Original am 25. August 2013. Abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ Bahnsteig wird erneuert. In: Bayerwaldbote Zwiesel. 6. Mai 2012.
- ↑ a b Bahnsteiginformationen Bahnhof Zwiesel (Bay). DB Station&Service, abgerufen am 17. Dezember 2018.