Yōko Tawada

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Yōko Tawada (2014)

Yōko Tawada (jap.

多和田 葉子

, Tawada Yōko; * 23. März 1960 in Nakano, Tokio) ist eine japanische Schriftstellerin, die in Berlin lebt und in japanischer sowie deutscher Sprache schreibt.

Leben und Wirken

Yōko Tawada wurde als Tochter eines Buchhändlers in Tokio geboren und studierte an der Waseda-Universität Literaturwissenschaft (Schwerpunkt russische Literatur). Von 1982 an studierte sie Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg und promovierte bei Sigrid Weigel in Zürich. Ihre erste literarische Veröffentlichung hatte sie 1986 mit dem Japan-Lesebuch beim Tübinger konkursbuch Verlag, ihre erste Buchveröffentlichung in Deutschland 1987, in Japan 1992. 1999 veröffentlichte sie eine CD mit Aki Takase, sowie bei Raster-Noton mit Noto („13“). Sie schreibt in deutscher und japanischer Sprache Essays, Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Lyrik; ein noch nicht ins Deutsche übersetztes Werk entstand anlässlich eines längeren La-Palma-Aufenthalts. Außerdem ist sie Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

Auf Deutsch

  • Nur da wo du bist da ist nichts (Gedichte und Prosa), 1987
  • Das Bad (Kurzroman), 1989
  • Wo Europa anfängt (Gedichte und Prosa), 1991
  • Ein Gast, 1993
  • Die Kranichmaske die bei Nacht strahlt (Theaterstück), 1993 – Uraufführung in Graz, Neuinszenierung in Nürnberg
  • Tintenfisch auf Reisen (Erzählungen), Konkursbuch Verlag, Tübingen 1994, ISBN 978-3-88769-082-3.
  • Spiegelbild. Mit Angelik Riemer: Offsetlithographien. Edition Mariannenpresse, Berlin 1994, ISBN 3-922510-79-5.
  • Talisman (literarische Essays), Konkursbuch Verlag, Tübingen 1996, ISBN 978-3-88769-096-0.
  • Aber die Mandarinen müssen heute abend noch geraubt werden (Traumtexte), 1997
  • Wie der Wind in Ei (Theaterstück), 1997 – Uraufführung in Graz, Gastspiel in Berlin
  • Verwandlungen. Tübinger Poetikvorlesungen. Konkursbuch Verlag, Tübingen 1998, ISBN 978-3-88769-126-4.
  • Orpheus oder Izanagi. Till (Hörspiel und Theaterstück), 1998 – Uraufführung in Hannover, Gastspiele in Tokyo, Kyoto und Kobe
  • 13, (CD mit Noto), 1999
  • Opium für Ovid, ein Kopfkissenbuch für 22 Frauen (Prosa), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2000, ISBN 978-3-88769-156-1.
  • Überseezungen (literarische Essays), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2002, ISBN 978-3-88769-186-8.
  • diagonal (CD mit Aki Takase), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2002, ISBN 978-3-88769-198-1.
  • Das nackte Auge (Erzählung), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2004, ISBN 3-88769-324-8.
  • Was ändert der Regen an unserem Leben?, 2005
  • Sprachpolizei und Spielpolyglotte (literarische Essays), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2007, ISBN 978-3-88769-360-2.
  • Schwager in Bordeaux (Roman), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2008, ISBN 978-3-88769-376-3.
  • Das Bad. Zweisprachige Neuausgabe, japanisch-deutsch, Konkursbuch Verlag, Tübingen 2010, ISBN 978-3-88769-041-0.
  • Abenteuer der deutschen Grammatik. Gedichte, Konkursbuch Verlag, Tübingen 2010, ISBN 978-3-88769-757-0.
  • Fremde Wasser. Hamburger Gastprofessur für Interkulturelle Poetik. Vorlesungen von Yoko Tawada und wissenschaftliche Beiträge über ihre Poetik. Konkursbuch Verlag, Tübingen 2012, ISBN 978-3-88769-777-8.
  • Mein kleiner Zeh war ein Wort. 12 Theaterstücke, Konkursbuch Verlag, Tübingen 2013, ISBN 978-3-88769-781-5.
  • Etüden im Schnee (Roman), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2014, ISBN 978-3-88769-737-2.
  • akzentfrei (Literarische Essays), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2016, ISBN 978-3-88769-557-6.[7]
  • Ein Balkonplatz für flüchtige Abende (Poetischer Roman), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2016, ISBN 978-3-88769-555-2
  • Sendbo-o-te (Roman, aus dem Japanischen von Peter Pörtner, Originaltitel Kentoshi), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2018, ISBN 978-3-88769-688-7.
  • Paul Celan und der chinesische Engel (Roman), Konkursbuch Verlag, Tübingen 2020, ISBN 978-3-88769-278-0.

Auf Japanisch

  • Sannin kankei (
    三人関係
    , Erzählungen), 1991
  • Inu mukoiri (
    犬婿入り
    , Erzählungen), 1993
  • Alphabet no kizuguchi (
    アルファベットの傷口
    , Arufabetto no kizuguchi; Roman), 1993
  • Gotthard tetsudō (
    ゴットハルト鉄道
    , Gottoharuto tetsudō; Erzählungen), 1996
  • Seijo densetsu (
    聖女伝説
    , Roman), 1998
  • Kitsune tsuki (
    きつね月
    , Prosagedichte), 1998
  • Hikon (
    飛魂
    , Roman), 1998
  • Futakuchi otoko (
    ふたくちおとこ
    , Erzählungen), 1998
  • Katakoto no uwagoto (
    カタコトのうわごと
    , Essays), 1999
  • Hinagiku no o-cha no baai (
    ヒナギクのお茶の場合
    , Erzählungen), 2000
  • Yōgisha no yakōressha (
    容疑者の夜行列車
    ), 2002
  • Kyūkei jikan (
    球形時間
    ), 2002
  • Exophonie (
    エクソフォニー
    , Ekusofonī; Essays), 2003
  • Tabi o suru hadaka no me (
    旅をする裸の眼
    , Erzählung), 2004
  • Umi ni otoshita namae (
    海に落とした名前
    , Erzählung), 2006
  • Kasa no shitai to watashi no tsuma (
    傘の死体とわたしの妻
    , Gedichte), 2006
  • America – Hidō no tairiku (
    アメリカ 非道の大陸
    , Amerika – Hidō no tairiku; Reisegeschichten), 2006
  • Tokeru machi sukeru michi (
    溶ける町 透ける路
    ) (Reise-Essays), 2007

Literatur

  • Sabine Fischer: Verschwinden ist schön. Zu Yoko Tawadas Kurzroman das Bad. In: S. Fischer & M. McGowan (Hrsg.): Denn du tanzt auf einem Seil. Positionen deutschsprachiger MigrantInnenliteratur. Tübingen 1997, S. 101–115.
  • Sabine Fischer: Mit japanischen Augen gesehen. Die fiktive Ethnologie der Yoko Tawada. In: Paul Michael Lützeler et al. (Eds.): Gegenwartsliteratur. A German Studies Yearbook. Band 2, Tübingen 2003, S. 59–80.
  • Sabine Fischer: Kulturelle Fremdheit und sexuelle Differenz in Prosatexten von Yoko Tawada. Dissertation Sheffield 2001 (PDF: 15,3 MB); Stauffenburg Verlag, Tübingen 2004, 220 Seiten. ISBN 978-3-86057-051-7
  • Michiko Mae: Tawada Yokos Literatur als kulturelles Übersetzen durch Transformation. In: Übersetzung – Transformation. Umformungsprozesse in/von Texten, Medien, Kulturen, herausgegeben von Hiroshi Yamamoto und Christine Ivanovic, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2010. ISBN 978-3-8260-4323-9
  • Yoko Tawada. In: Text + Kritik, Heft 191/192, 2011. ISBN 978-3-86916-144-0
  • Britta Hermann: »Da kommt ein Wort aus dem Text heraus wie ein Stein und erschlägt mich.« Yoko Tawadas Erzählprosa. In: (Be-)richten und Erzählen. Literatur als gewaltfreier Diskurs?, herausgegeben von Moritz Baßler, Cesare Giacobazzi Christoph Kleinschmidt und Stephanie Waldow, Inhaltsverzeichnis Fink, Paderborn 2011, S. 211–230. ISBN 3-7705-4928-7
  • Julia Boog: Innenblicke. Phantasmagorien in Yōko Tawadas »Das nackte Auge«. In: Fremde Welten. Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert, herausgegeben von Lars Schmeink und Hans-Harald Müller, De Gruyter Verlag, Berlin und Boston 2012, S. 339–354. ISBN 978-3-11-027655-8
  • Nicole Sixdorf: Von der verstrahlten Unsterblichkeit – Japan nach Fukushima in Tawada Yōkos Kurzgeschichte „Fushi no shima“. In: Lesebuch „Fukushima“. Übersetzungen, Kommentare, Essays, herausgegeben von Lisette Gebhardt und Steffi Richter, Berlin: EB-Verlag Dr. Brandt, 2013, S. 176–196. ISBN 978-3-86893-103-7

Einzelnachweise

  1. buchreport.de vom 19. Juli 2013
  2. Petra Plättner: Sechs neue Mitglieder in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Pressemitteilung vom 18. Dezember 2015 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 18. Dezember 2015.
  3. The Emissary: Winner, National Book Awards 2018 for Translated Literature auf nationalbook.org, abgerufen am 15. November 2018.
  4. Acevedo, Nunez, Reed, Stewart, and Tawada/Mitsutani Win 2018 National Book Awards, publishersweekly.com, 14. November 2018, abgerufen am 16. November 2018.
  5. National Book Awards: Sigrid Nunez wins fiction prize as Isabel Allende is honoured, theguardian.com, 15. November 2018, abgerufen am 16. November 2018.
  6. SOAS Awards 'Academic Luminaries' with Honorary Doctorates as Part of the 2022 Summer Graduation Ceremonies. Abgerufen am 9. August 2022.
  7. Süddeutsche Zeitung: Das verlorene Drachenkind. Abgerufen am 27. Oktober 2020.

Weblinks

Commons: Yoko Tawada – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien