Willi Riedel

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Willy Riedel in Wehrmachtsuniform, 1942

Willi Riedel (geboren 10. November 1909 in Liegnitz; gestorben 10. Februar 1982 in Potsdam) war ein deutscher Offizier.

Leben

Willi Riedel absolvierte in der Weimarer Republik eine Ausbildung bei der Polizei.[1] Er arbeitete anfangs als Wachtmeister bei der Schutzpolizei in Gleiwitz und ging später zur Wehrmacht.[2]

Im Zweiten Weltkrieg erhielt er am 8. Oktober 1942 als Hauptmann und Führer des 3. Bataillons des Infanterie-Regiments 524 für seinen Einsatz an der Ostfront das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.[3] An der Ostfront wurde er zweimal verwundet.[2] Am 1. Januar 1943 erfolgte seine Beförderung zum Major.[4] Gegen Ende der Schlacht von Stalingrad geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, worauf ihm am 25. Januar 1943 in Abwesenheit für seinen Einsatz als Führer des 3. Bataillons des Grenadier-Regiments 524, welches bereits Mitte Oktober 1942 aus dem Infanterie-Regiment 524 gebildet worden war, am Brückenkopf von Demjansk das Ritterkreuz mit Eichenlaub des Eisernen Kreuzes verliehen wurde.[3][4] 1944 trat er dem Nationalkomitee Freies Deutschland bei.[5]

Nach Rückkehr im Jahre 1947 trat er der Volkspolizei bei und erreichte dort die Position des Referatsleiters in der Abteilung Schutzpolizei der Landespolizeibehörde Sachsen-Anhalt.[1] 1949 war er Leiter einer Volkspolizei-Bereitschaft.[1] Anschließend diente er in der Kasernierten Volkspolizei, wo er im Juni 1952 die KVP-Bereitschaft Prenzlau kommandierte[6]. Nachfolgend kommandierte er, nun im Range eines Obersts[7], vom 30. Oktober 1956 bis zum 31. Dezember 1957 die 6. Mot.-Schützendivision der neu gegründeten NVA.[8]

Gegen Dezember 1954 wurde Riedel von Oberstleutnant Rudolf Israel, einem Vertreter des Ministeriums für Staatssicherheit, unter dem Decknamen „Siegfried“ als inoffizieller Mitarbeiter angeheuert.[9] Da Riedel aber kein Interesse zeigte für die Stasi zu spionieren, wurde er im Juli 1957 von seiner Position enthoben. Eine bestätigte Beförderung zum Generalmajor der NVA wurde daraufhin kurzfristig zurückgezogen.[4][8] Nach 1957 wirkte er unter Beobachtung der Stasi im Institut für Deutsche Militärgeschichte (MGI) in Potsdam. Als stellvertretender Direktor des MGIs und Oberst ging er 1974 in den Ruhestand.[10]

Weblinks

Commons: Willy Riedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Torsten Diedrich, Rüdiger Wenzke: Die getarnte Armee: Geschichte der Kasernierten Volkspolizei der DDR 1952 bis 1956. Ch. Links Verlag, 2001, ISBN 978-3-86153-242-2, S. 913.
  2. a b Alfons Perlick: Landeskunde des oberschlesischen Industriegebietes, ein heimatwissenschaftliches Handbuch. Schlesien-Verlag, 1943, S. 410.
  3. a b John R. Angolia: On the Field of Honor: A History of the Knight's Cross Bearers. J. R. Angolia, 1980, S. 167.
  4. a b c Daniel Niemetz: Das feldgraue Erbe: die Wehrmachteinflüsse im Militär der SBZ/DDR. Ch. Links Verlag, 2006, ISBN 978-3-86153-421-1, S. 19 (google.com [abgerufen am 30. August 2022]).
  5. Klaus Froh; Rüdiger Wenzke: Die getarnte Armee: Geschichte der Kasernierten Volkspolizei der DDR 1952 bis 1956, S. 913
  6. Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA: ein biographisches Handbuch. Ch. Links Verlag, 2007, ISBN 978-3-86153-438-9, S. 263.
  7. Rüdiger Wenzke: Ulbrichts Soldaten: Die Nationale Volksarmee 1956 bis 1971. Ch. Links Verlag, 2013, ISBN 978-3-86284-206-3 (google.com [abgerufen am 30. August 2022]).
  8. a b Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA: ein biographisches Handbuch. Ch. Links Verlag, 2007, ISBN 978-3-86153-438-9, S. 47 (google.com [abgerufen am 30. August 2022]).
  9. Torsten Diedrich, Rüdiger Wenzke: Die getarnte Armee: Geschichte der Kasernierten Volkspolizei der DDR 1952 bis 1956. Ch. Links Verlag, 2001, ISBN 978-3-86153-242-2, S. 199+200 (google.com [abgerufen am 30. August 2022]).
  10. Daniel Niemetz: Das feldgraue Erbe: die Wehrmachteinflüsse im Militär der SBZ/DDR. Ch. Links Verlag, 2006, ISBN 978-3-86153-421-1, S. 226.