Gailtaler Alpen

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Gailtaler Alpen
Lage der Gruppe innerhalb der Alpen rot gekennzeichnet.

Lage der Gruppe innerhalb der Alpen rot gekennzeichnet.

Große Sandspitze von Norden

Große Sandspitze von Norden

Höchster Gipfel Große Sandspitze (2770 m ü. A.)
Lage Kärnten und Tirol, Österreich
Teil der Südlichen Ostalpen
Einteilung nach AVE 56
Koordinaten 46° 42′ N, 13° 10′ OKoordinaten: 46° 42′ N, 13° 10′ O
Gestein Drauzug (Nördliche Kalkalpen)
Fläche 1.318,1 km²

Die Gailtaler Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Ostalpen. Sie verlaufen als Kettengebirge zwischen Drau- und Gailtal im Süden Kärntens und Osttirols in Österreich. Die westliche Hälfte der Gailtaler Alpen wird mit ihren schroffen Gipfeln aus Hauptdolomit als Lienzer Dolomiten bezeichnet und besitzt mit der 2770 m ü. A. hohen Großen Sandspitze die höchste Erhebung der Gailtaler Alpen. Aus geologischer Sicht bilden die Gailtaler Alpen gemeinsam mit den Nordkarawanken den Drauzug, ein infolge der Alpenfaltung zurückgebliebener Teil der Nördlichen Kalkalpen.

Begriffsgeschichte

Die Gebirgsgruppe wurde bereits 1845 von Adolf Schaubach in seinem Standardwerk Die Deutschen Alpen als Gailthaler Alpen in ihren heutigen Grenzen beschrieben.[1] Der Name Lienzer Dolomiten für den Teil westlich des Gailbergsattels ist jüngeren Datums und wurde 1885 von der Section Lienz des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins eingeführt und konnte sich rasch etablieren.[2]

Geografie

Gaitaler Alpen von der Kreuzeckgruppe

Das 100 km lange, im Westen schmale Gebirge liegt zwischen Gail im Süden und Drau im Norden. In einer Furche zwischen den Gailtaler Alpen und dem Goldeck liegt der Weißensee, der höchstgelegene Badesee Österreichs. Der Drauzug gliedert sich in West-Ost-Richtung in fünf durch Quertäler und ein Längstal getrennte Gebirgstöcke:[3]

Innerhalb des Drauzuges befinden sich nur drei nennenswert bevölkerte Gegenden: Bleiberg zwischen Dobratsch- und Spitzegelgruppe, das durch Jahrhunderte von der Bleigewinnung lebte und heute vom Thermentourismus, sowie der Stockenboier Graben und die Gegend Gitschtal-Weißensee, die beide vom Tourismus (Sommer wie Winter) leben.

Benachbarte Gebirgsgruppen

Nach der AVE:

Verkehr

Übergänge (von Ost nach West):

Geologie

Die Gailtaler Alpen sind größtenteils Teil des Drauzugs. Dieser liegt nördlich der Periadriatischen Naht und gehört somit geologisch nicht zum Südalpin, sondern zum Südrand des Ostalpins und ist ein südlicher "liegengebliebener" Teil derjenigen ostalpinen Kalkdeckensysteme, die im Zuge der Alpenfaltung über den Alpenhauptkamm hinweg nach Norden geschoben wurden und dort die Nördlichen Kalkalpen bilden. Die Auffassung, dass Gailtaler Alpen und Nordkarawanken zum Drauzug zu rechnen wären, geht auf Leopold Kober 1938[4] zurück.

Das Goldeckmassiv am nordöstlichen Rand ist jedoch kein Teil des Drauzugs; es handelt sich dabei um die südöstliche Fortsetzung der kristallinen Gesteine der Kreuzeckgruppe.[5] Während in der Westhälfte die schroffen Gipfel der Lienzer Dolomiten aus bis zu 2000 Meter mächtigem Hauptdolomit gebildet werden, sind im östlichen Teil Kalke und Dolomite der Wetterstein-Formation bei den höchsten Bergen (Jauken, Reißkofel, Spitzegel, Dobratsch) gipfelbildend.

Touristische Erschließung

Der Gailtaler Höhenweg durchzieht die Gailtaler Alpenkette über die ganze Länge.

Schutzhütten[6]
Name Status Höhe
Bliessalm (Pließalm) privat ca. 1710 m
Dobratsch-Gipfelhaus Sektion Villach des ÖAV 2143 m
Dolomitenhütte privat 1616 m
E.T.-Compton-Hütte Sektion Austria des ÖAV 1650 m
Goldeckhütte Sektion Spittal an der Drau des ÖAV 1945 m
Hochstadelhaus Sektion Oberdrauburg des ÖTK 1780 m
Karlsbader Hütte Sektion Karlsbad des DAV 2260 m
Kerschbaumeralm Schutzhaus Sektion Lienz des ÖTK 1902 m
Linderhütte Sektion Lienz des ÖTK 2683 m
Ödenhütte privat ca. 1040 m
Reißkofel-Biwak Sektion Obergailtal-Lesachtal des ÖAV 1799 m
Weißbriacher Hütte Sektion Hermagor des ÖAV 1567 m
Wieserhütte privat 1886 m

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adolf Schaubach: Die Deutschen Alpen, Band I, Jena 1845, S. 174–176
  2. Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, 1899, S. 279.
  3. Hubert Trimmel: Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis. Hrsg.: Verband österreichischer Höhlenforscher. Wien 1962.
  4. Leopold Kober: Bau und Entstehung der Alpen. 1. Auflage. Springer, Wien 1938 (2. Auflage. Deuticke, Wien 1955.).
  5. Hans Peter Schönlaub: Die Goldeckgruppe. In: Geologische Bundesanstalt (Hrsg.): Der Geologische Aufbau Österreichs, Wien 1980, S. 356–358.
  6. Gailtaler Alpen, alpenverein.at