Kölner Brückengrün

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. September 2022 um 10:43 Uhr durch imported>Hutch(114381) (Abschnittlink korrigiert).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Detail der Pfeiler an der Mülheimer Brücke in Chromoxidgrün
Becher mit Anstrichmittel
Chromoxidgrün-Pigment

Kölner Brückengrün, auch Kölner Grün, bezeichnet die Farbe Chromoxidgrün, deren anorganische Pigmente (amorphes Chrom(III)-oxid Cr2O3[1]) als besonders lichtbeständig und wetterfest gelten. Der Name Kölner Brückengrün weist darauf hin, dass die Farbe insbesondere bei vier von acht Kölner Rheinbrücken als Anstrich verwendet wird.

Geschichte

Die von der Bayer AG gefertigte Farbe wurde 1929 auf Veranlassung des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer, der sich eine patinagrüne Farbe wünschte, erstmals für die neue Mülheimer Brücke verwendet. Von den acht Kölner Rheinbrücken wurden später fünf in dieser Farbe gestrichen, weshalb es von Bayer unter dem Namen Kölner Grün beworben und bekannt gemacht wurde.[2] Architekten, die sich auffälligere Farben für ihre Bauwerke wünschten, konnten sich nicht durchsetzen[3] (so etwa Rot für die neue Zoobrücke).[4]

Im originalen Adenauer-Grün sind nur noch die Brücken beschichtet, die von der Stadt Köln unterhalten werden (Mülheimer und Deutzer Brücke, Severins- und Zoobrücke). Die Rodenkirchener Rheinbrücke sowie die Rheinbrücke Leverkusen gehören in die Unterhaltungslast des Landesbetriebs Straßenbau NRW, die beiden Eisenbahnbrücken (Hohenzollern- und Südbrücke) gehören der Deutschen Bahn und haben eine eigene Farbgebung.

Musterplatten mit Farbproben werden vom Kölner Amt für Brücken und Stadtbahnbau im Dunkeln gelagert und die Farbe bei Bedarf jeweils neu angemischt, inzwischen ist die genaue Rezeptur jedoch bekannt.[4]

Das Kölner Brückengrün wird mit Stand 2012 vom Geschäftsbereich Inorganic Pigments des Kölner Unternehmens Lanxess in Krefeld hergestellt.[5]

Siehe auch

Literatur

  • Jörg Pfennig: Über Brücken, Köln und der Rhein. conMedia Verlag, Köln 1994, ISBN 3-929972-06-9.
  • Horst Schubert: Gelebtes Köln. Wie die Brücken sich wieder von Köln nach Köln spannten. Beobachtungen, Dokumente und Stimmen von Zeitzeugen zu Kölns Wechseljahren seit 1945. Hrsg.: Stadt Köln. 1997.

Einzelnachweise

  1. Gerhardt Benzing et al.: Pigmente und Farbstoffe in der Lackindustrie, 2. Aufl., expert verlag Ehningen, 1992.
  2. Horst Schubert, Gelebtes Köln, S. 42.
  3. Jörg Pfennig: Über Brücken, Köln und der Rhein. S. 17.
  4. a b Maik Zimmermann, Mitarbeiter Kölner Amt für Brücken- und Stadtbahnbau.
  5. Informationen über Köln Projekte auf einer Website von Lanxess (Memento vom 18. Mai 2012 im Internet Archive).