Willys Go Devil
Der Willys L 134, Spitzname „Go Devil“, ist ein Vierzylinder-Reihenmotor (Ottomotor), der vor allem durch seine Verwendung im US-amerikanischen Jeep des Zweiten Weltkriegs bekannt wurde. Die scherzhafte Bezeichnung soll darauf zurückzuführen sein, dass er für seine Zeit so drehmomentstark war, dass man mit ihm „beim Teufel vorfahren konnte“.[1] Andere Deutungen sind denkbar.
Entwicklung und Technik
Der Willys L 134 war die Weiterentwicklung einer vorhandenen Konstruktion unter dem Ingenieur Delmar „Barney“ Roos. Roos hatte den Motor nicht entworfen, aber er verbesserte ihn in wesentlichen Teilen. Er steigerte vor allem die Haltbarkeit, zum Beispiel durch größer dimensionierte Lager und Ventilfedern, und mit Gegengewichten an der Kurbelwelle wurde eine gute Laufruhe erreicht. Außerdem soll der Servicebedarf merklich reduziert worden sein.[1]
Der Motor hat einen Hubraum von 2,2 Liter mit einer Zylinderbohrung von 79,4 mm (31⁄8 Zoll) und einem Hub von 111,1 mm (43⁄8 Zoll), stehende Ventile und dreifach gelagerte Kurbelwelle. Er leistet 45 kW (60 hp) bei 4000/min; das maximale Drehmoment beträgt 142 Nm (105 lbf·ft) bei 2000/min; Zündfolge ist 1-3-4-2.
1950 wurde der L 134 durch den gegengesteuerten Willys-Hurricane-Motor ersetzt.
Fahrzeuge
Der L 134 wurde in folgenden Fahrzeugen eingesetzt:
- 1940–1945 Willys MB
- 1944–1945 Jeep CJ-2
- 1945–1949 Jeep CJ-2A
- 1949–1953 Jeep CJ-3A
- 1948–1950 Willys Jeepster
- 1950–1955 Willys M38
- 1955–1966 Hotchkiss M201 (Lizenzproduktion)
Technische Daten
Technische Daten
Willys L 134 Go Devil | |
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Hersteller | Willys |
Bauart | Vier Zylinder in Reihe |
Zylinderbohrung | 79,4 mm |
Kolbenhub | 111,1 mm |
Hubraum | 2199 cm³ |
Motorblock | Grauguss |
Zylinderkopf | Grauguss |
Ventilsteuerung | SV |
Kraftstoffversorgung | Einfachvergaser |
Kraftstoffart | Normalbenzin |
Kühlungssystem | Wasserkühlung |
Leistung | 60 hp (45 kW) |
Drehmoment | 142 Nm (105 lbf·ft) |
Verdichtungsverhältnis | 6,48 : 1 |
Zündfolge | 1-3-4-2 |
Literatur
- Steve Statham: Jeep Color History. Motorbooks, 1999, ISBN 9780760306369, S. 24 (Abgerufen am 23. November 2014).
- Charles K. Hyde: Arsenal der Demokratie, Die Amerikanische Automobilindustrie im Zweiten Weltkrieg. Wayne State University Press, Detroit, Michigan 2013, ISBN 978-0-8143-3952-7 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Originaltitel: Arsenal of Democracy, The American Automobile Industry in World War II.).
- David Doyle: Standardkatalog der US-Militärfahrzeuge. 2. Auflage. Krause Publications, Iola, Wisconsin 2011, ISBN 978-1-4402-2572-7 (englisch, 502 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Originaltitel: Standard Catalog of U.S. Military Vehicles.).
- Ordnance Department, United States Army Service Forces (Hrsg.): SNL G-657 – Hauptteileliste, Dodge LKWs. Standard Nomenclature Supply Catalog. Detroit Dezember 1943 (englisch, 600 S., paperprint.be [PDF; abgerufen am 24. Juni 2021] Originaltitel: SNL G-657 – Master Parts List, Dodge Trucks. Vorratkatalog nach Standardnomenklatur).
- U.S. Army Service Forces, Office: Chief of Ordnance-Detroit, Production Division, Requirements and Progress Branch (Hrsg.): Zusammenfassender Annahmebericht, Panzer- & Kraftfahrzeugmaterial, 1940–1945. Revision Anfang 1946. Military Vehicle Preservation Association; 2010, Detroit Januar 1946 (englisch, 215 S., Originaltitel: Summary Report of Acceptances, Tank-Automotive Materiel, 1940–1945. Erstausgabe: 1945).
- U.S. War Department: TM 9-808 – 3/4‑Tonner 4x4 LKW (Dodge), Technisches Handbuch. Hrsg.: Kriegsministerium der Vereinigten Staaten. 2. Auflage. Washington D.C. 31. Januar 1944 (englisch, 355 S., ibiblio.org [PDF; 18,5 MB] Originaltitel: TM 9-808 – 3/4‑Ton 4x4 Truck (Dodge), Technical Manual. Erstausgabe: 1943).
- U.S. War Department: TM 9-2800 – Standardmilitärische Kraftfahrzeuge. Technisches Handbuch. Hrsg.: Kriegsministerium der Vereinigten Staaten. 2. Auflage. Washington D.C. 1. September 1943, OCLC 18977727 (englisch, 498 S., archive.org – Originaltitel: TM 9-2800 – Standard Military Motor Vehicles. Erstausgabe: 1943, Mehrere Formate).
- Steven J. Zaloga, Jeeps 1941-45 Osprey Publishing, 2005 S. 8–9, ISBN 9781841768885.
Weblinks
- Go Devil Engne Willys Jeepl engine development auf YouTube, 21. August 2021, abgerufen am 10. September 2022.
Einzelnachweise
- ↑ a b Kfz-Technik. Abgerufen am 11. Dezember 2020.