Gustav Herold

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Frankfurt Hauptbahnhof Figuren­gruppe „Atlas, die Erdkugel tragend, unterstützt von Dampf und Elektrizität“
sechs Skulpturen über der Loggia der Börse Frankfurt
kriegszerstörtes Bavaria-Haus in Frankfurt mit monumentaler Dachstatue Bavaria auf einer Löwen-Quadriga
Skulpturen im halbrunden Giebel des 1881 als Kopfbau erbauten Wohn- und Geschäftshauses Opernplatz 6

Gustav Karl Martin Herold (* 23. Februar 1839 in Liestal, Kanton Basel-Land; † 4. Februar 1927 in Frankfurt am Main) war ein Schweizer Bildhauer.

Leben

Der aus der Schweiz gebürtige Gustav Herold, Sohn Frankfurter Eltern, absolvierte seit 1854 eine Ausbildung in einer Elfenbeinschnitzerei in Darmstadt. In der Folge wandte Herold sich der Bildhauerei zu. Von 1858 bis 1860 war er Schüler am Städelschen Kunstinstitut bei Johann Nepomuk Zwerger, dann von 1862 bis 1866 an der Wiener Kunstakademie. Er lebte von 1867 bis 1872 abwechselnd in München und Frankfurt am Main, ab 1872 ständig in Frankfurt. Sein erstes Frankfurter Atelier hatte er im Steinernen Haus; später betrieb er Ateliers im Deutschordenshaus in Sachsenhausen, in der Villa Hallgarten und in der Bockenheimer Landstraße, bei Gudden im Kettenhofweg, am Rechneigraben und in der Saalburgallee.

In München schuf Herold Elfenbeinschnitzereien für König Ludwig II. von Bayern, in Frankfurt zahlreiche Skulpturen für öffentliche Gebäude, darunter die Figuren Tragödie, Komödie, Tanz für das dortige Opernhaus, Grabdenkmäler sowie eine Reihe von Bildnisbüsten, unter anderem eine Bronzestatuette Ernst Haeckels in Jena. Das bekannteste Werk in Frankfurt ist die Atlas-Figurengruppe auf dem Eingangsportal des Frankfurter Hauptbahnhofs.[1]

Gustav Herold starb 1927 im Alter von 87 Jahren in Frankfurt am Main.

Nach seinem Tod

Gustav Herold wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beerdigt. Die denkmalgeschützte Grabstätte befindet sich im Gewann XII, GG 80a.[2]

2016 fand sich ein Kollektiv aus Künstlern und Unternehmern, welche gemeinsam ein Denkmal für Herold erarbeiteten. Das Denkmal besteht aus einem Sandstein der Fassade des Frankfurter Hauptbahnhofs (Dieser Stein musste bei der Fassadensanierung gegen einen neuen Stein ausgetauscht werden) sowie einer auf den Stein aufgesetzten Bronzebüste. 2019 wurde der Stein mit Unterstützung der Deutschen Bahn im Eingangsbereich des Silberturms aufgestellt.[3][4]

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Sabine Hock: Herold, Gustav Martin Karl, in: Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3, S. 321.
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 4, K. G. Saur Verlag, München 1996, ISBN 3-598-23163-6, S. 635.
  • Die Städelschule Frankfurt am Main von 1817 bis 1995. Hermann Schmidt Verlag, Mainz 1999, ISBN 978-3874393331, S. 86, 129
  • Von Köpfen und Körpern: Frankfurter Bildhauerei aus dem Städel. Museum Giersch, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt 2006, ISBN 978-3935283113, S. 116.

Weblinks

Commons: Gustav Herold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Frankfurter Biographie. Erster Band A-L. Kramer, 1994, ISBN 3-7829-0444-3, S. 321.
  2. Frankfurter Hauptfriedhof: Bekannte Gräber im Gewann XII. Abgerufen am 11. Juli 2016.
  3. Frankfurter Neue Presse: Denksteine zum Erinnern | Frankfurter Neue Presse. In: www.fnp.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  4. Frankfurter Neue Presse: Büste von Gustav Herold: Charakterkopf für die Kaiserstraße | Frankfurter Neue Presse. In: www.fnp.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  5. Frankfurter Neue Presse: Atlas-Gruppe auf dem Hauptbahnhof: Der Titan ist auferstanden | Frankfurter Neue Presse. In: www.fnp.de. Archiviert vom Original am 14. Mai 2016; abgerufen am 14. Mai 2016.