Egg ZH

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ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Eggf zu vermeiden.
Egg
Wappen von Egg
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton ZürichKanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Uster
BFS-Nr.: 0192i1f3f4
Postleitzahl: 8127 Forch
8132 Egg b. Zürich
8132 Hinteregg
8133 Esslingen
Koordinaten: 694698 / 239793Koordinaten: 47° 18′ 8″ N, 8° 41′ 27″ O; CH1903: 694698 / 239793
Höhe: 545 m ü. M.
Höhenbereich: 436–845 m ü. M.[1]
Fläche: 14,53 km²[2]
Einwohner: 8829 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 545 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,2 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Tobias Bolliger (FDP)
Website: www.egg.ch

Blick auf Egg aus Westen

Lage der Gemeinde

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w

Egg ist eine politische Gemeinde im Bezirk Uster des Kantons Zürich in der Schweiz.

Geographie

Egg ZH liegt zwischen dem Greifensee und dem Pfannenstiel und bildet die Südwestecke des [[Zürcher Oberland]]s. Die Gemeinde besteht aus den drei Dörfern Hinteregg, Egg und Esslingen. Sie wird ergänzt durch die Aussenwachten Rällikon, Inner- und Usser-Vollikon, Niederesslingen, Rohr, Schaubigen, Eichholz, Neuhaus und Guldenen. Die Fläche beträgt 1450 ha; davon sind per 2007 57,2 % Landwirtschaft, 23 % Wald, 13,6 % Siedlung und 5,2 % Verkehr.[5] Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt in Rällikon (Badeanstalt am Greifensee (Gewässer)) auf 436 m.ü.M, der höchste Punkt in Chnabenhans auf 843 m. ü. M.[6] Die Gesamtlänge der Gemeindegrenze beträgt 22,5 km.[6]

Nachbargemeinden und Grenzabschnitte[6]
Nachbargemeinde Grenzabschnitt (in km)
Maur 4.6
Herrliberg 1.0
Meilen 3.0
Uetikon am See 1.5
Oetwil am See 4.5
Grüningen 0.5
Gossau 1.5
Mönchaltorf 6.0

Geschichte

Frühgeschichte

Grabfunde aus der späten Bronzezeit sind die ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung in Egg.[7]

Mittelalter

Die erste Erwähnung von Egg findet sich in einer in Latein verfassten Schenkungsurkunde datiert auf den 27. Januar 775.[8] In diesem Schreiben vermacht ein Landbesitzer seine Güter in Egg (genannt Eccha) dem Kloster St. Gallen. Die Kirche Egg ist als Hofbesitz des Klosters St. Gallen 885 urkundlich erwähnt. 972 erwarb dann auch das Kloster Einsiedeln einen Güterkomplex in Egg,. Einsiedeln jedoch verlor um 1230 seinen Grundbesitz rund um das Lehen Grüningen, zu dem auch Egg gehörte, an das Kloster St. Gallen. Nebst diesen Güterkomplexen verzeichnet das Habsburger Urbar auch die Ansiedlung von freien Bauern in der Gegend um Hinteregg. Infolgedessen hiess Hinteregg bis ins 17. Jahrhundert "Fryenegg".[7]

1253 übertrug das Kloster St. Gallen Lüthold VI. aus dem Geschlecht der Regensberger die Vogteirecht über die Herrschaft Grüningen und somit auch die Güter in Egg. Als Folge der Regensberger Fehde um 1267/68 musste Lüthold VI. 1269 das Lehen über Grüningen jedoch wieder an das Kloster zurückgeben. In der Folge sicherte es sich der den Regensburger verfeindete Rudolf von Habsburg zwischen 1273 und 1284.[9]

Siehe auch

Frühe Neuzeit

Die Ausdehnung der Herrschaft der Stadtrepublik Zürich bis 1798

Die Stadt Zürich, reich durch Handel und Gewerbe, erwarb seit dem 13. Jahrhundert praktisch die gesamte Landschaft des heutigen Kantons Zürich. 1408 gelangte die Stadt gegen die Bezahlung einer Geldsumme an Hermann und Walter Gessler in den Besitz des Gebietes der ehemaligen Vogtei Grüningen und somit auch in den Besitz der Gegend um Egg. Die für Folgezeit typischen stadtstaatlichen Herrschaftsstrukturen im Einflussgebiets der Stadt Zürich prägten von da an auch die politischen und sozialen Verhältnisse der Bürger von Egg. Diese Verhältnisse begannen sich allmählich zu ändern als der aristokratische Zürcher Stadtstaat unter innerem und äusseren Druck 1789 zusammenbrach und die Helvetische Republik ausgerufen wurde. Die Heraldik des Egger Wappens illustriert noch heute als Revolutionsexport die Bedeutung der Französischen Revolution für den politischen Umsturz in der Region.[9]

Siehe auch

Seit 1798

Als Teil der Mediationsakte 1803 unter der Führung Napoleons erhielt der Kanton Zürich seine heutigen Grenzen und wurde in 5 Bezirke aufgeteilt. Egg wurde dem Bezirk Uster zugewiesen. Bis ins Jahr 1927 schlossen sich die sechs Zivilgemeinden Bad, Hinteregg, Egg, Hof, Lieburg und Esslingen dann allmählich zur politischen Gemeinde Egg zusammen.[9]

Siehe auch

Wappen

Blasonierung:

In Blau ein aus silbernen Wolkenflanken hervorbrechendes silbernes Treuhandpaar.

Die Gestaltung des Wappens hat ihren Ursprung im Gedankengut der Französischen Revolution. Als Gemeindewappen seit 1854, in der heute gültigen Blasonierung vom Gemeinderat 1926 anerkannt.[10]

Bevölkerung

Per 1. Januar 2022 lebten 8863 in der Gemeinde Egg. Davon lebten 1509 in Hinteregg, 5408 in Egg, 1933 in Esslingen und 13 in Guldenen (Forch). Zu diesem Zeitpunkt gab es in der Gemeinde 5699 Stimmberechtigte[11]. Per Steuerperiode 2009 lebten in Egg 3619 steuerpflichtige Personen. Das durchschnittliche Einkommen pro Monat lag bei Fr. 7987.- mit durchschnittlichen Gemeindesteuern pro Monat von Fr. 722.-[12]

Bevölkerungsentwicklung[6]
Jahr Einwohnerzahl Ausländeranteil in %
1634 899
1699 1245
1850 2523
1900 2309
1950 2439
1960 3018
1970 5250
1990 6501 13.4
2000 7386 15.0
2002 7691 16.1
2006 7830 16.5
2010 8031 17.7
2012 8319 18.3[11]
2013 8393 18.7[11]
2022 8863 20.45

Politik

Mitglieder des Egger Gemeinderates (2022–2026)[13]
Name Amtsantritt Departement Partei
Tobias Bolliger 2002 Gemeindepräsident FDP
Bettina Baumgartner 2018 Bau und Planung FDP
Christoph Domeisen 2018 Liegenschaften und Betrieb glp
Olivier Künzler 2022 - FDP
Leslie Bächler 2022 - die Mitte
Markus Ramsauer 2010 Tiefbau SVP
Parteienstärke Kantonsratswahlen 2019[14]
Partei %
SVP 33.67
FDP 15.63
GLP 14.28
SP 11.98
GP 11.97
CVP 4.19
EVP 2.58
BDP 2.37
EDU 1.37
AL (Alternative Liste) 0.74

Kirchen

Reformierte Dorfkirche in Egg

Per 1. Januar 2022 waren 33 % der Bevölkerung evangelisch-reformiert, 26 % römisch-katholisch, und 41 % gehörten anderen Konfessionen an oder waren konfessionslos.[6]

Bildung

Es gibt vier Schulen in der Gemeinde Egg: Zentrum, BüHiKi, Esslingen und Oberstufe. Seit 1971 verfügt die Gemeinde über eine Dorfbibliothek.[15]

Verkehrsanbindung

Öffentlich

Die Gemeinde ist durch die Forchbahn an das Zürcher S-Bahn-Netz angeschlossen (Haltestellen: Esslingen, Emmat, Langwies, Egg, Hinteregg und Neuhaus).

Die Gemeinde ist durch die Forchbahn an das Zürcher S-Bahn-Netz angeschlossen (Haltestellen: Esslingen, Emmat, Langwies, Egg, Hinteregg und Neuhaus).

Eine Buslinie wird durch die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) betrieben:

Individualverkehr

Egg liegt an der Autostrasse A15, die von Zumikon nach Hinwil führt. Auf dem Gemeindegebiet liegen die vier Anschlüsse 4 Hinteregg, 5 Egg, 6 Esslingen und 7 Oetwil am See.

Durch Die Gemeinde Egg führen auch die drei Hauptstrassen 347, parallel zur Autobahn A15, Zumikon-Esslingen, 347.1 Oetwil am See-Gossau ZH-Grüt ZH und 339 Feldbach-Uster-Illnau ZH.

Nebenstrassen verbinden mit Orten in der Ebene des Greifensees: mit Grüningen, Mönchaltorf, Riedikon-Uster und Maur und zwischen Pfannenstiel und Zürichsee mit Uetikon, Meilen und Herrliberg.

Wirtschaft

Bis 2008 hatte die Firma Pelikan eine Zweigniederlassung in Egg.[16] Die Firma Nikon hat seit 2009 ihren Schweizer Hauptsitz in Egg.[17]

Sehenswürdigkeiten

Antoniuskirche Egg

Auf dem Pfannenstiel befindet sich auf 802 m.ü.M die Hochwacht. Der Aussichtsturm aus Gusseisen und Stahl stand ursprünglich auf dem Bachtel und wurde 1992 auf dem Pfannenstiel neu aufgebaut. Das historische Sägewerk in Hinteregg wird als 'Sagi Thommen' 1537 erstmals urkundlich erwähnt.[18]

Im Dorfzentrum steht die 1921 in Holzbauweise gebaute katholische St.-Antonius-Kirche. Sie ist jeden Dienstag das Ziel von Pilgern. 1926 schenkte Papst Pius XI. der Kirche eine Reliquie des heiligen Antonius von Padua. Am Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Egger Wallfahrtszentrum durch den Schweizer Architekten Miroslav Šik erweitert und ist somit eines der wenigen realisierten Bauwerke der Analogen Architektur in der Schweiz.

Sport

In der Gemeinde gibt es ein Strandbad am Ufer des Greifensees sowie mehrere Tennis- und Fussballplätze.[19] In der Gemeinde gibt es eine Dreifachturnhalle sowie ein Schützenhaus und einen Armbruststand.[19] Im Winter beherbergt die Gemeinde eine Langlaufloipe in Guldenen.[19]

Turnverein

Der Turnverein Egg bezweckt die Förderung und Unterstützung sowohl von Breiten- wie Leistungssport.[20] Der Verein wurde 1892 gegründet und konnte im Jahr 1991 seinen bisher grössten Erfolg feiern als die Damen- und Geräteriege des TV Egg das eidgenössische Turnfest in Luzern gewann.[20]

Unihockey

Der UHC Egg wurde 1990 gegründet. 1999 fusionierten die Unihockey-Clubs der Gemeinden Egg, Maur und Oetwil am See zum UHC Pfannenstiel. Der UHC Pfannenstiel gehört zu den grösseren Vereinen der Region und umfasst 16 Mannschaften. Die erste Mannschaft spielt in der Nationalliga B des Schweizer Unihockeyverbandes.[21] Heimspiele und Trainings finden in der Dreifach-Turnhalle in Egg statt[21]

Tennis

Der Tennisclub Egg wurde 1979 gegründet. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt keine eigenen Anlagen. Es dauerte zehn Jahre, bis dem Verein der Bau eigener Tennisplätze erlaubt wurde. Verschieden Projekte waren zwischen 1979 und 1989 durch insgesamt neun Gemeindeversammlungen und eine Urnenabstimmungen verhindert worden. 1992 konnte der Spielbetrieb auf drei Klub-eigenen Plätzen in der Anlage Schürwis aufgenommen werden.[22] Per 2012 hatte der TC Egg 274 Mitglieder.[23]

Fussball

Der Fussballclub Egg wurde 1976[24] gegründet und bezweckt in erster Linie die Förderung und Unterstützung sowohl von Breiten- wie Leistungssport.[25] Der FC Egg ist ein Ausbildungsverein der nach eigenen Angaben eine qualitativ hochwertige Nachwuchsförderung anstrebt.[25]

Schützenvereine

Egg besitzt drei Schützenvereine; einen Armbrustschützenverein, einen Pistolenschützenverein und einen Feldschützenverein. Der Armbrustschützenverein wurde 1974 gegründet und bezog 1982 das jetzige Vereinshaus.[26] Der Feldschützenverein Egg-Esslingen entstand 2001 durch die Fusion der beiden 1870 gegründeten Schützenvereine Egg und Esslingen.[27] Der Verein „Pistolenschützen Egg (PSE)“ wurde 1938 als Untersektion des Schützenvereins Egg gegründet. Seit 1959 bilden die Pistolenschützen jedoch einen eigenen Verein.[28] Sowohl der Pistolenschützenverein wie der Feldschützenverein trainieren im Schützenhaus Vollikon.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hans Martin Gubler: Kunstdenkmäler der Schweiz Band 66 "Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich Band 3: Die Bezirke Pfäffikon und Uster" Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1978, ISBN 3-7643-0991-1, S. 653–676.

Weblinks

Commons: Egg ZH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Statistisches Amt Kanton Zürich, abgerufen am 4. November 2012.
  6. a b c d e Offizielle Website der Gemeinde Egg, aufgerufen am 29. März 2022
  7. a b Martin Illi: Egg (ZH). In: Historisches Lexikon der Schweiz., abgerufen am 2. Mai 2014.
  8. StiASG, Urk. I 48. Online auf e-chartae, abgerufen am 19. Juni 2020.
  9. a b c Heinrich Müller: Egg bei Zürich, 1975.
  10. Peter Ziegler, Die Gemeindewappen des Kantons Zürich, Antiquarische Gesellschaft in Zürich, Zürich 1977, doi:10.5169/seals-378952#57, S. 45.
  11. a b c Gemeinde Egg – Zahlen / Fakten. In: egg.ch. Abgerufen am 4. August 2013.
  12. Bundesamt für Statistik, Steuerperiode 2009 exkl. Pauschalbesteuerungen – Zahlen / Fakten. In: srf.ch. Abgerufen am 4. August 2013.
  13. Wahlergebnis auf der Homepage der Gemeinde Egg, abgerufen am 29. März 2022.
  14. Statistisches Amt Kanton Zürich, abgerufen am 29. März 2022.
  15. Homepage der Schule Egg, abgerufen am 1. April 2012.
  16. Eintrag der Firma Pelikan in Moneyhouse, abgerufen am 17. November 2012.
  17. Homepage Nikon Schweiz, abgerufen am 17. November 2012.
  18. Thommen-Sagi. In: thommen-sagi.ch. Abgerufen am 15. November 2012.
  19. a b c Homepage der Gemeinde Egg, abgerufen am 17. November 2012.
  20. a b Homepage der IG Sport Egg, abgerufen am 17. November 2012.
  21. a b Homepage der IG Sport Egg, abgerufen am 17. November 2012.
  22. Homepage des TC Egg, abgerufen am 18. November 2012.
  23. Homepage des TC Egg, abgerufen am 18. November 2012.
  24. Homepage der IG Sport Egg, abgerufen am 18. November 2012.
  25. a b Leitbild des FC Egg, abgerufen am 17. November 2012.
  26. Website des ASV Egg, abgerufen am 17. November 2012.
  27. Homepage des IG Sport Egg, abgerufen am 18. November 2012.
  28. Website des PSE Egg, abgerufen am 18. November 2012.