Grüningen ZH

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ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Grüningenf zu vermeiden.
Grüningen
Staat: SchweizSchweiz Schweiz
Kanton: Kanton ZürichKanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Hinwilw
BFS-Nr.: 0116i1f3f4
Postleitzahl: 8627
Koordinaten: 700151 / 237906Koordinaten: 47° 17′ 4″ N, 8° 45′ 45″ O; CH1903: 700151 / 237906
Höhe: 502 m ü. M.
Höhenbereich: 450–554 m ü. M.[1]
Fläche: 8,79 km²[2]
Einwohner: 3716 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 325 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
13,7 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Carlo Wiedmer (SVP)
Website: www.grueningen.ch

Blick auf das Städtchen Grüningen

Lage der Gemeinde

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w

Grüningen ist eine politische Gemeinde (mit historischem Stadtrecht) im Bezirk Hinwil des Kantons Zürich in der Schweiz.

Wappen

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Grüninger Wappen (Zürcher Chronik 1485–1486) von Gerold Edlibach

Blasonierung

In Grün ein steigender silberner, goldgezungter und bewehrter Löwe

Der Löwe als Tier auf dem Gemeindewappen lässt sich erstmals 1370 auf einem Siegel nachweisen und ist hiermit nach Winterthur das zweitälteste Wappen des Kantons[5]. Wahrscheinlich ist das Wappentier auf den Habsburger Löwen zurückzuführen, denn Grüningen war 1274–1408 österreichisch. Der grüne Hintergrund weist auf den Namen Grüningen. Das Stadtwappen stimmt auch mit dem der späteren zürcherischen Landvogtei überein. Alle zeitgenössischen Unterlagen (Wappenbücher, Wappenscheiben, Landkarten, Siegel etc.) zeigen den Löwen auf dem grünen Hintergrund.

Mundartname: Grüenige.[6]

Geographie

Die Gemeinde liegt an der nordöstlichen Flanke des Pfannenstiel im von flachen Hügeln durchzogenen Talboden des Zürcher Oberlands, zwischen Pfannenstiel und Bachtel. Höchster Punkt der im Schnitt auf etwa 500 m ü. M. liegenden Gemeinde ist der Schlüssberg (554 m ü. M.), der tiefste Punkt ist mit 453 m ü. M. an der Stelle wo der Aabach das Gemeindegebiet nach Gossau ZH verlässt und gleichzeitig den Namen in Grüningerbach ändert.

Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Gossau ZH und Bubikon; Hombrechtikon und Oetwil am See im Bezirk Meilen, sowie Egg im Bezirk Uster, mit nur etwa 380 Metern gemeinsamer Grenze.

Den Kern der Gemeinde bildet das Städtchen Grüningen (Stedtli), welches seit dem Mittelalter das Stadtrecht besitzt. Die beiden grösseren Dörfer Binzikon und Itzikon liegen unmittelbar südlich respektive östlich der Kernsiedlung. Die Ortschaften Adletshausen (Adletshusen) und Bächelsrüti liegen am südöstlichen respektive nordwestlichen Rand der Gemeinde. Weitere Siedlungen sind Weiler und Einzelhöfe, darunter Buechholz, Büel, Reipen, Richttanne, Holzhusen und Niggenberg.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1634 1739 1850 1900 1950 1970 1990 2000 2010
Einwohner 674 1040 1695 1207 1450 2079 2597 2811 3165

Religion

Am 31. Dezember 2011 gehörten 50,1 Prozent der Bevölkerung der evangelisch-reformierten Kirche und 22,5 Prozent der römisch-katholischen Kirche an.[7]

In Grüningen gibt es auch die Freikirche Chrischona.[8]

Politik

Gemeindepräsident ist Carlo Wiedmer (SVP) (Stand 2019).[9]

Mitglieder des Grüninger Gemeinderats (2018–2022)[10]
Name Amtsantritt Funktion Partei
Carlo Wiedmer 2018 / 2018 Gemeindepräsident SVP
Walter Pfister 2006 Vizepräsident und Hochbau FDP
Martin Jenny 2018 Sicherheit SVP
Andreas Spring 2018 Tiefbau SVP
Sascha-Max Steinegger 2018 Fürsorge und Liegenschaften PDP
Rubino Marconi 2014 Finanzen und Werke FDP
Susanne Gutknecht 2018 Gesundheit Parteilos

Geschichte

Grüningen um 1654, Stich von Mattäus Merian
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Historisches Luftbild aus 500 m von Walter Mittelholzer von 1923

Wichtige Eckdaten aus der Geschichte:

  • 1038 Erste urkundliche Erwähnung. Die Stadtwerdung ist nicht überliefert.
  • 1279 Amt und Städtchen Grüningen im Besitz der Habsburger, es folgten verschiedene Verpfändungen.
  • 1408 Verkauf der Pfandschaft durch die Brüder Gessler an die Stadt Zürich, Errichtung der Landvogtei Grüningen. Sie umfasste fast den ganzen Südosten der Landschaft Zürich, vom Pfannenstiel bis zum Schnebelhorn und vom Hörnli an den Zürichsee. Ausser Kyburg war Grüningen die einzige Landvogtei, die bis zum Untergang der alten Eidgenossenschaft im Besitze eines eigenen Blutgerichtes war.
  • 1440 Erste Belagerung von Grüningen während des Alten Zürichkriegs.
  • 1443 Zweite Belagerung von Grüningen während des Alten Zürichkriegs.
  • 1551 Erster Städtchenbrand
  • 1610 Bau einer Kirche und Bildung einer eigenen Pfarrei
  • 1685 Zweiter Städtchenbrand
  • 1798 Ende der Landvogtei. Heinrich Lavater aus Zürich verliess als letzter Landvogt das Schloss Grüningen.
  • 1802 Bildung der Politischen Gemeinde
  • 1831 Verlegung der Bezirksverwaltung nach Hinwil aufgrund der Stagnation in der industriellen Entwicklung
  • 1844 Bau des Dammes („Im Jahre 1844, da wurde mit der Staates Kraft, für immer diese Brück' gemacht. Es war kein Eingang hier zuvor, man musste oben durch das Tor.“) und der Strasse Stedtli-Binzikon
  • 1903 Eröffnung der Wetzikon-Meilen-Bahn (WMB)
  • 1950 Stilllegung der WM und Gründung der Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland (VZO)
  • 1954 Gemeinde erlässt Schutzverordnung für das Städtchen
  • 1960 Erlass der Bau- und Zonenordnung, entsprechende Veränderung in der Erwerbsstruktur der Gemeinde
  • 1970 Kirchenbrand
  • 1976 Für besondere Verdienste um den Ortsbildschutz erhielt Grüningen vom Schweizer Heimatschutz den Wakkerpreis

Verkehr

Öffentlicher Verkehr

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ehemaliger Bahnhof, heutige Bushaltestelle (1999)

Von 1903 bis 1950 lag Grüningen an der Wetzikon–Meilen-Bahn.

Folgende Buslinien werden durch die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) bedient:

Individualverkehr

Grüningen ist mit Nebenstrassen gut im Zürcher Oberland vernetzt. Von Osten mit Dürnten und Bubikon bis Esslingen und Mönchaltorf im Westen und von Süden mit Oetwil am See und Hombrechtikon bis Gossau ZH und Wetzikon im Norden. Die Strasse nach Ottikon Gossau gewährleistet den Anschluss bei Nr. 8 Ottikon an die Forchautobahn A52, ebenso die Verbindung nach Gossau ZH zum Anschluss 7 Oetwil am See.

Persönlichkeiten

  • Gilles Roulin, Skirennfahrer, Olympiateilnehmer
  • Emil Gehri, Dorfhistoriker, Ehm. Gemeindeschreiber
  • Hermann Gessler, Habsburger Landvogt in Grüningen, war Vorbild für die Person des Hermann Gessler im Wilhelm Tell Mythos
  • Konrad Grebel, Mitbegründer der Täuferbewegung

Sehenswürdigkeiten

Von 1903 bis 1950 führte die Wetzikon-Meilen-Bahn als Tram durch das Städtchen. Heute verläuft dort die Buslinie Oetwil am See-Wetzikon der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland. Der Abschnitt der Hauptstrasse im ehemals befestigten Teil heisst „Stedtligasse“. An der nordöstlichen Strassenseite stehen die Gasthöfe Zum Bären und Hirschen.

Museen

  • Schlossmuseum
  • Zinnfigurenmuseum
  • Imkereimuseum

Märkte

Grüningen ist für seine Märkte weit herum bekannt:

  • Frühlingsmarkt am letzten Wochenende im April
  • Herbstmarkt am zweiten Wochenende im Oktober; historisches Markttreiben auf dem Chratzplatz und im Herrenbaumgarten
  • Weihnachtsmarkt am ersten Adventssonntag

Literatur

  • Markus Brühlmeier: Grüningen. Geschichte und Geschichten. Zürcher Oberland Buchverlag, Wetzikon 2008, ISBN 978-3-85981-231-4.
  • Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.

Weblinks

Commons: Grüningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Wie die Gemeinde zu ihrem Wappen kam. In: Der Landbote. 22. Juni 2017, abgerufen am 21. September 2018.
  6. Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 668.
  7. http://www.statistik.zh.ch/internet/justiz_inneres/statistik/de/aktuell/mitteilungen/2012/bev_2011.html (abgerufen am 27. Februar 2012).
  8. http://www.chrischona-grueningen.ch/ (abgerufen am 27. Februar 2012).
  9. grueningen.ch: zol.ch, abgerufen am 31. März 2014, erschienen am 31. März 2014 im Zürcher Oberländer
  10. grueningen.ch