Edith Wiens

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Edith Wiens (* 9. Juni 1950 in Saskatoon, Saskatchewan) ist eine kanadische Opern-, Lied- und Konzertsängerin (Sopran).

Leben

Edith Wiens, Tochter eines russlandmennonitischen Pfarrers, wuchs in Vancouver auf, wo sie mit 16 Jahren das Gymnasium abschloss. Sie absolvierte ihr Theologie- und Kirchenmusikstudium am Columbia Bible College in Clearbrook. Als Stipendiatin des DAADs nahm sie 19-jährig ein Gesangsstudium in Hannover auf. Daran anschließend studierte sie bei Ernst Haefliger und Erik Werba in München und Richard Miller in den USA (Oberlin College and Conservatory). 1978 wurde sie beim 2. Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg mit dem 1. Preis ausgezeichnet.[1] Nach Abschluss ihrer Gesangsausbildung lebte sie von 1977 bis 1979 in der Schweiz. Danach übersiedelte Edith Wiens nach München.

1980 verpflichtete Peter Girth, damaliger Geschäftsführer der Berliner Philharmoniker, Edith Wiens für mehrere Konzerte. Dies wurde der Beginn einer internationalen Karriere, welche sie zu vielen großen Orchestern, wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig und allen amerikanischen Spitzenorchestern, führte. Dabei arbeitete sie mit namhaften Dirigenten, darunter Daniel Barenboim, Nikolaus Harnoncourt, Kurt Masur, Seiji Ozawa, Wolfgang Sawallisch, Klaus Tennstedt und Sir Georg Solti.

Ihr Operndebüt hatte Edith Wiens 1986 bei den Opernfestspielen in Glyndebourne als Donna Anna (Don Giovanni) unter Bernard Haitink. Die Sopranistin sang weitere Mozartpartien in Amsterdam, Mailand, Buenos Aires, in Kanada, den USA und in Japan.

Edith Wiens gab Lieder- und Konzertabende in Wien, Moskau, New York, Washington, Berlin, London etc. Die Künstlerin war Gast bei internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, den Festivals in Luzern, Dresden, Rheingau, Schleswig-Holstein, Bad Kissingen, den Berliner und Wiener Festwochen, bei den Londoner Proms u. a. m.

Die Sopranistin leitet Meisterkurse im In- und Ausland und wirkt als Jurorin internationaler Gesangswettbewerbe. Als Professorin für Gesang lehrt sie an der Juilliard School in New York. Zu ihren dortigen Schülern gehörte u. a. Äneas Humm. Sie unterrichtet zudem an dem Jungen Ensemble (Lindemann) und an der Metropolitan Opera. Sie ist regelmäßig Gast an der Guildhall School of Music and Drama in London, sowie an dem Royal College. In Zürich, Oslo, München und Frankfurt ist sie ebenso gefragt um Kurse zu geben für die Jungen Ensembles der Opernhäuser dort. Ihre Absolventen singen weltweit an wichtigen Opernhäuser sowie im Konzertfach.

2011 gründete Edith Wiens die Internationale Meistersinger Akademie in Neumarkt in der Oberpfalz. Einst eine Kooperation zwischen Neumarkt, der Hochschule für Musik Nürnberg und der New Yorker Juilliard School, wird die Akademie heute von Edith Wiens koordiniert, von der Stadt veranstaltet und vom Freistaat Bayern, verschiedenen Sponsoren sowie dem IMA-Förderverein unterstützt. Sänger der Akademie singen inzwischen unter anderem in Covent Garden, in der Metropolitan Opera, in München, Leipzig, Dresden, Zürich, Genf, Hamburg, Stuttgart und Frankfurt.

Eine umfassende Diskographie mit Aufnahmen von Bach, Schumann, Strauss, Mahler bis Zemlinsky rundet ihre künstlerische Tätigkeit ab. Die Aufnahme Das Paradies und die Peri wurde mit dem Londoner Grammy ausgezeichnet, Mahlers 4. Sinfonie, Leitung Armin Jordan, erhielt den Diapason d’or.

Edith Wiens ist Preisträgerin des ARD-Wettbewerbs München, des Mozart-Wettbewerbs in Salzburg und des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs Zwickau. Sie trägt mehrere Ehrendoktorwürden und bekleidet den Rang eines Officer of the Order of Canada. 2012 erhielt sie den Pro meritis scientiae et litterarum des Freistaats Bayern.

Edith Wiens lebt in New York und München mit ihrem Mann, dem Cellisten Kai Moser. Ihre Söhne sind der Cellist Johannes Moser und der Pianist Benjamin Moser.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste der Preisträger 1975–2006 (PDF; 302 kB) beim Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg. (Abgerufen am 19. Januar 2011.)