Lena Falkenhagen

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Lena Falkenhagen (* 10. Oktober 1973 in Celle) ist eine deutsche Autorin von Romanen und Spielen und Professorin an der University of Applied Sciences Europe in Hamburg. Seit 2019 ist sie Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS). Sie arbeitete auch als Lektorin und Übersetzerin in den Genres historische Romane und Fantasy.

Lena Falkenhagen, 2019

Leben

Lena Falkenhagen stammt aus Celle, wo sie am 10. Oktober 1973 geboren wurde.[1] Sie studierte Germanistik und Anglistik und veröffentlichte ihren ersten Roman 1996 beim Wilhelm Heyne Verlag. Neben dem Schreiben von Romanen arbeitet sie als Übersetzerin, Lektorin und Autorin von Romanen und Computerspielen. Sie engagiert sich im Kulturbereich für die Rechte von Autoren.[2] Falkenhagen leitet Schreib-Workshops und gibt Einführungen in Writing for Games' Narrative.[3] Im Rahmen eines Projekts zur Erstellung eines Netzwerks aus Narrativ-lastigen Künstlern der Gaming-Branche arbeitete sie mit Jason Durall (Systems & Content Design) und Andy Gibson (Audio Design) zusammen.

Seit 2021 ist Falkenhagen Professorin und Studiengangsleiterin des Bereichs Game-Design an der University of Applied Sciences Europe in Hamburg.[4]

Werk

Für ihren im Jahr 2009 erschienenen zweiten historischer Roman mit dem Titel Die Lichtermagd wurde Falkenhagen mit dem Delia-Literaturpreis für den besten deutschsprachigen Liebesroman ausgezeichnet.[5] 2011 war sie mit dem Science-Fiction-Titel Undercover an der „Justifiers Serie“ von Markus Heitz beteiligt. Im Jahr 2013 veröffentlichte sie ihren bislang letzten Roman Die letzte Hanseatin im Münchener Wilhelm Heyne Verlag.

Rollenspiele

Im Spielebereich gestaltete Lena Falkenhagen von 1994 bis 2011 als Redakteurin die Rollenspielwelt Aventurien mit und hat an mehr als zwei Dutzend Produkten des Schwarzen Auges (Fantasy Productions, heute Ulisses Spiele) mitgewirkt.[6]

Computerspiele

Falkenhagen ist Übersetzerin für Computerspiele und in diesem Themenfeld auch als Beraterin tätig, beispielsweise für Ubisoft. Sie schrieb fünf Jahre lang für das Computerspiel Drakensang Online (Bigpoint). Das Spiel erhielt im Jahr 2015 für die von Falkenhagen geschriebene Erweiterung Rise of Balor den Deutschen Entwicklerpreis.[7] 2017 wurde Falkenhagen für ihre Arbeit und die Vorträge im Bereich Narrative Design vom Magazin Gameswirtschaft unter die deutschen TOP 10 der Games-Entwicklerinnen gewählt.[8] Ende 2020 erarbeitete Falkenhagen Narrative Design für das Computerspiel Beholder 3 für die Produktionsfirma Paintbucket.

Digitales

Von 2018 bis 2019 war Falkenhagen an der Entwicklung von Apps beteiligt. Hierbei entstanden "Die Eisrose" und "Die Königliche" für den Carlsen Verlag.

Vorträge

Falkenhagen hält Workshops und Vorträge auf diversen nationalen Events, Kongressen und Messen zu den Themenfeldern Urheberrecht, Geschlechtergerechtigkeit und Verfassen und Vermarkten von Prosa. Sie gestaltete regelmäßig Programmbeiträge auf der Frankfurter Buchmesse, dem Rollenspiel- und Literaturevent NORDCON sowie der Devcom, der jährlichen offiziellen Entwicklerkonferenz der Gamescom in Köln.

Engagement und Mitgliedschaften

Falkenhagen ist seit 2017 Mitglied der Jury des Deutschen Rollenspielpreises[9], 2018 war sie Mitglied der Jury des Deutschen Entwicklerpreises[10], 2017 der Jury des Literaturpreises Seraph[11]. Ende 2020 gestaltete Falkenhagen mit "Superhelden Undercover" ein Gamification-Projekt für Ver.die in Stuttgart.

Die Autorin ist ehemaliges Mitglied des Autorenkreis Historischer Roman Quo Vadis, der sich 2014 auflöste, und aktuell aktiv bei DeLiA. Sie ist Mitglied beim Syndikat sowie dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS). Als Mitgründerin des Phantastik-Autoren-Netzwerks (PAN)[12] war Falkenhagen von 2016 bis 2019 zweite Vorstandsvorsitzende.[13] In dieser Funktion hat sie das Netzwerk Autorenrechte mitbegründet. Zudem war sie im Jahr 2016 Mitbegründerin des PAN-Branchentreffens der Phantastik, einem jährlichen Branchentreffen für Verlage, Agenturen und Autoren, in Köln und in Berlin, das sie ebenfalls mitorganisierte.[2]

Am 31. Mai 2017 wurde sie zur Stellvertretenden Vorsitzenden in den Vorstand des Berliner Landesverbandes (VS Berlin) innerhalb des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller gewählt[14] und wurde in dem Amt am 9. Mai 2018 bestätigt.[15] Für die "Berufsgruppe 1", die Autoren und Übersetzer belletristischer und dramatischer Werke, gehört Falkenhagen seit 2019 dem Verwaltungsrat der VG Wort an.[16]

Am 16. Februar 2019 wurde sie von der Bundesdelegiertenkonferenz in Aschaffenburg zur Bundesvorsitzenden des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) gewählt.[17] Falkenhagens sieht die Veränderung des Arbeitsfeldes von Schriftstellern und Autoren durch die Digitalisierung nicht als Problem an, sondern begreift das Internet als Chance. Mit ihrem Engagement im VS will sie die Bedingungen des Veröffentlichens mitgestalten und in einer Zeit, in der so viele Texte und Bücher veröffentlicht werden, wie nie zuvor, die Rechte von Autoren sichern und stärken.[18]

Werke

Historische Romane
  • Das Mädchen und der Schwarze Tod. Heyne, München 2008, ISBN 3-453-40562-5.
  • Die Lichtermagd. Heyne, München 2009, ISBN 3-453-40568-4.
  • Die Schicksalsleserin. Heyne, München 2010, ISBN 978-3-453-47103-0.
  • Die letzte Hanseatin. Heyne, München 2013, ISBN 978-3-453-47102-3.
Weitere Romane
  • Justifiers: Undercover. Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-52717-1.

Folgende Romane sind für die Spielewelt des Schwarzen Auges erschienen:

  • Schlange und Schwert. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-11938-X.
  • Die Boroninsel., Heyne, München 1997, ISBN 3-453-12684-X.
  • Kinder der Nacht. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-12699-8.
  • Die Nebelgeister. Heyne, München 1999, ISBN 3-453-15634-X.
Computer- und Online-Spiele
  • Rise of Balor Add-On, Drakensang Online, Bigpoint GmbH 2016.
  • Die Zwerge von Myrdosch Add-On, Drakensang Online, Bigpoint GmbH 2013.
  • Atlantis Add-On, Drakensang Online, Bigpoint GmbH 2012.
  • Drakensang: Am Fluss der Zeit, dtp entertainment AG 2010.
  • Blutrache. Mobile Game, Chromatrix 2005.
Spielepublikationen als (Mit-)Autorin/Herausgeberin
  • Im Schatten Simyalas (Das Schwarze Auge, Wiederauflage der Simyala-Kampagne), mit Thomas Finn, Ulisses Spiele, 2007, ISBN 3-940424-03-X.
  • Jahr des Feuers III: Die Rückkehr des Kaisers (Das Schwarze Auge, Kampagnenband), gemeinsam mit Mark Wachholz und Denny Vrandecic, Fantasy Productions, 2005, ISBN 3-89064-396-5.
  • Jahr des Feuers II: Aus der Asche (Das Schwarze Auge, Kampagnenband), Fantasy Productions, 2005, ISBN 3-89064-389-2.
  • Der Basiliskenkönig (Das Schwarze Auge, Abenteuer), gemeinsam mit Thomas Finn, Fantasy Productions, 2001, ISBN 3-89064-363-9.
  • Götter und Dämonen (Herausgeberin Momo Evers). Fantasy Productions, ISBN 3-89064-287-X.
  • Zauberei und Hexenwerk (mit Thomas Römer u.a). Fantasy Productions, 2002, ISBN 3-89064-286-1.
  • Leicht verdientes Gold. Fantasy Productions, 2002, ISBN 3-89064-370-1.
  • Stein der Mada. Fantasy Productions, 2001, ISBN 3-89064-355-8.
  • Das Königreich Almada (Mitherausgeber Niklas Reinke). Fantasy Productions, 2000, ISBN 3-89064-278-0.
  • Sumus Blut. Ulisses Spiele, 1999, ISBN 3-89064-343-4.
  • Das Levthansband. Ulisses Spiele, 1999, ISBN 3-89064-337-X.
  • Kirchen, Kulte, Ordenskrieger (Jörg Raddatz u. a.). Fantasy Productions, 2000, ISBN 3-89064-259-4.
  • Goldene Blüten auf Blauem Grund. Schmidt Spiele

Weblinks

Datei:Wikipedia und wikifueralle.mp3

Einzelnachweise

  1. ↑ Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN) e.V.: Lena Falkenhagen. Von www.bannkreis.de abgerufen am 9. Februar 2020.
  2. ↑ a b Profil PAN-Branchentreffen 2016, aufgerufen am 30. April 2021
  3. ↑ 1narrative – One Vision in Audio, Art and Text. In: 1narrative.de. Abgerufen am 1. August 2017 (englisch).
  4. ↑ Lena Falkenhagen | University of Europe for Applied Sciences. Abgerufen am 30. September 2021 (englisch).
  5. ↑ Bisherige Preisträger – DELIA – Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautoren und -autorinnen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: delia-online.de. Archiviert vom Original am 11. Februar 2017; abgerufen am 1. August 2017 (siehe 2010).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.delia-online.de
  6. ↑ Lena Falkenhagen im Gespräch mit Vinsalts DSA-Ticker. In: vinsalt.de. Abgerufen am 1. August 2017.
  7. ↑ Denise Bergert: Deutscher Entwicklerpreis 2015: Die Gewinner. In: heise.de. 18. Dezember 2015, abgerufen am 1. August 2017.
  8. ↑ Top 50 Frauen der Games-Branche 2017: Entwicklung. In: gameswirtschaft.de. 24. Januar 2017, abgerufen am 1. August 2017.
  9. ↑ Deutscher Rollenspielpreis: Die Jury 2017. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  10. ↑ Deutscher Entwicklerpreis: Lena Falkenhagen. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  11. ↑ Phantastische Akademie: Jury. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  12. ↑ Phantastik-Autoren-Netzwerk: Der Vorstand. In: phantastik-autoren.net. Abgerufen am 18. Juli 2017.
  13. ↑ Neue Vorstandsmitglieder bei PAN. 8. Mai 2019, abgerufen am 20. Mai 2019 (deutsch).
  14. ↑ Vorstände. VS-Vorstand Berlin, gewählt am 31. Mai 2017. (Nicht mehr online verfügbar.) In: vs-berlin-brandenburg.de. Archiviert vom Original am 13. Juli 2017; abgerufen am 1. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vs-berlin-brandenburg.de
  15. ↑ Neue Vorstände, gewählt am 9. Mai 2018, online unter vs-berlin-brandenburg.de
  16. ↑ Mitglieder des Verwaltungsrats auf der Webseite der VG Wort, aufgerufen am 30. April 2021
  17. ↑ BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH: Lena Falkenhagen ist neue VS Vorsitzende. In: BuchMarkt. 16. Februar 2019, abgerufen am 17. Februar 2019 (deutsch).
  18. ↑ Pressemeldung Verdi vom 16. Februar 2019, auf der Webseite von ver.di, aufgerufen am 30. April 2021
Personendaten
NAME Falkenhagen, Lena
KURZBESCHREIBUNG deutsche Roman- und Spieleautorin, Lektorin und Übersetzerin
GEBURTSDATUM 10. Oktober 1973
GEBURTSORT Celle
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