Pyrjatyn

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Pyrjatyn
Пирятин
Wappen von Pyrjatyn
Pyrjatyn (Ukraine)
Pyrjatyn
Basisdaten
Oblast: Oblast Poltawa
Rajon: Rajon Pyrjatyn
Höhe: 89 m
Fläche: 7,2 km²
Einwohner: 16.545 (1. Januar 2006[1])
Bevölkerungsdichte: 2.298 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 37000
Vorwahl: +380 5358
Geographische Lage: 50° 14′ N, 32° 31′ OKoordinaten: 50° 14′ 23″ N, 32° 30′ 43″ O
KOATUU: 5323810100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 6 Dörfer
Adresse: вул. Леніна 21
37000 м. Пирятин
Statistische Informationen
Pyrjatyn (Oblast Poltawa)
Pyrjatyn
i1

Pyrjatyn (ukrainisch Пирятин; russisch Пирятин Pirjatin, polnisch Piratyn) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa am rechten Ufer des Flusses Udaj. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons. Der Ort ist nach dem Kiewer Bojar Pyrohost (in Kurzform: Pyrjata) benannt und gliedert sich in die Stadt und die 6 umliegenden Dörfer Werchojariwka (

Верхоярівка

), Holoborodka (

Голобородька

), Samostyschtsche (

Замостище

), Saritschtschja (

Заріччя

), Jiwschenky (

Ївженки

) und Kalyniw Mist (

Калинів Міст

).

Geschichte

Der Ort wird das erste Mal zu Zeiten der Kiewer Rus im Jahre 1155 erwähnt. 1592 erhielt Pyrjatyn von dem polnischen König Sigismund III. Vasa das Magdeburger Stadtrecht und ein Wappen. 1638 wohnten in der Stadt, welche über 38 Mühlräder verfügte, 1.749 Einwohner. Bis zur Unabhängigkeitserklärung der Kosaken 1648 gehörte es zu Polen-Litauen, wobei bereits ab 1630 Juden in der Stadt siedelten. Im Zuge der Eingliederung der Kosaken in das Russische Reich wurde auch Pyrjatyn russisch. 1781 erhielt sie von der russischen Zarin Katharina der Großen erneut Stadtrecht und Wappen.

1897 lebten in dem Ort 8.500 Einwohner. Die größten ethnischen Bevölkerungsgruppen stellten damals Ukrainer (55,62 %) und Juden (39,8 %), die Russen hatten einen Anteil von 3,57 %. In der ersten Hälfte 20. Jh. stieg die Bevölkerung trotz des Russischen Bürgerkriegs und der Hungersnot an, so dass 1939 bereits 13,800 Einwohner in der Stadt lebten. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt von den Deutschen besetzt, was insbesondere für die Juden fatale Konsequenzen hatte. Von denjenigen, welche nicht vor den Deutschen geflohen waren, überlebte fast niemand diese Zeit. Nach dem Krieg wuchs die Stadt weiter und hatte 1989 18.119 Einwohnern. Im Zuge der Transitionskrise ist die Bevölkerung aber seitdem um mehr als 10 % zurückgegangen.

Wirtschaft und Verkehr

Der industrielle Schwerpunkt der Stadt liegt auf der Holzverarbeitung, der Nahrungsmittel- und der Baumaterialproduktion. Pyrjatin liegt an der Europastraße 40 zwischen Kiew und Poltawa. Daneben verfügt der Ort über einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Tscherkassy-Hrebinka-Pryluky.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Piryatin, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 596f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tschyselnist najawnoho naselennja Ukrajiny, Kiew 2006