Benutzer:Kunstgunst/Monforte-Altar

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Hugo van der Goes, Anbetung der Könige (Monforte-Altar)
Anbetung der Könige (Monforte-Altar)
Hugo van der Goes, ca. 1470
Eichenholz
147 × 239 cm
Gemäldegalerie, Ident-Nr. 1718, Berlin

Der sogenannte Monforte-Altar (auch: Anbetung der Könige) ist ein christliches Tafelbild von Hugo van der Goes. Es entstand wahrscheinlich um 1470 in den Niederlanden und befindet sich heute in der Dauerausstellung der Gemäldegalerie Berlin.

Beschreibung

Es handelt sich um die Mitteltafel eines ursprünglich wohl dreiteiligen Altarbildes (Tryptychon), auf welcher die Anbetung des neugeborenen Christuskindes durch die Heiligen Drei Könige dargestellt ist. Die Tafel misst 147 x 239 cm und verfügt über einen hölzernen, dreifach profilierten und goldenen Rahmen. Ihre Grundform ist ein rechteckiges Querformat, das mittlere Drittel ist nach oben hin 9 cm höher.

Die Anbetungsszene findet in einer städtischen Umgebung statt, die Innen- und Außenbereiche zeigt. Inmitten eines offenen Hofes oder einer Palastruine sitzt Maria vor einer aus grauen Steinen gemauerten Wand und präsentiert auf ihrem Schoß das nackte Christuskind. Sie trägt ein purpurnes Kleid, einen blauen Mantel und einen weißen Schleier, ihre Haare sind rötlich-blond, ihre Augen sind gesenkt oder geschlossen. Neben ihr und links im Bild kniet Josef, erkennbar durch das graue Haar und den Bart, und blickt mit offenen Augen und Mund den ankommenden drei Königen entgegen, die von rechts hinzugetreten sind. Hinter Josef endet die Mauer mit einer unregelmäßigen, ruinös wirkenden Kante und gibt den Blick au feine Landschaft mit Straßen und Häusern und zwei Brücken über einem kleinen Fluss frei. In der Bildmitte, kniet der erste König, bartlos und mit kurzem grauen Haar, und betet das Kind an. Sein Mantel ist leuchtend rot und vor ihm liegt ein flacher Stein auf dem Boden, auf dem ein geöffnetes goldenes Gefäß mit Deckel steht. Eine edelsteinbesetzte Krone mit Pelz lehnt an diesem Stein. Hinter dem ersten König nähern sich die anderen beiden Könige, zunächst ein bärtiger mit braunem Haar und pelzbesetztem, dunklen Mantel, der in einer Verbeugung begriffen ist. Am rechten Bildrand folgt der dritte König, bartlos und mit schwarzem Haar, welcher auf den Fingern seiner rechten Hand ein reich geschmücktes, kugelförmiges Gefäß hält. Sein Gewand ist grün und sein Mantel in orangeroten Farbtönen gemustert.

Hinter den Königen sind insgesamt vier männliche Figuren zu sehen, welche jedoch vom dritten König zum großen Teil verdeckt werden. Zwei bartlose Männer und ein Kind stehen ganz rechts eng beieinander, es sind nur ihre Köpfe zu sehen. Zwischen dem zweiten und dem dritten König kniet ein Diener, der dem zweiten König mit beiden Händen ein goldenes, kelchförmiges Gefäß reicht. Alle drei Könige blicken auf das Christuskind, ebenso der Junge und einer der Männer rechts außen.

Technik, Material und Erhaltungszustand

Ikonographie

Provenienz

Die Herkunft des Altarbildes ist nicht bekannt. Im frühen 20. Jahrhundert befand es sich im Besitz eines Klosters im nordspanischen Monforte de Lemos, von welchem es 1910 durch Wilhelm Bode, den damaligen Direktor des Kaiser-Friedrich-Museums Berlin, angekauft wurde. 1913 wurde es von Vigo aus nach Hamburg verschifft und kam dann nach Berlin, wo es am 2. Januar 1914 erstmals öffentlich ausgestellt werden konnte.

Literatur

Graf, Beatrix: Der Monforte-Altar von Hugo van der Goes. Bemerkungen zu Erhaltungszustand, Restaurierung und Maltechnik, in: Jahrbuch der Berliner Museen 45.2003, S. 255-270.

Weblinks

Monforte-Altar in der Online-Datenbank der Staatlichen Museen zu Berlin

Einzelnachweise